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Clarissa nickte. »Sprich! sprichdonnerte plötzlich Herr von Seguret und selbst die beiden Huissiers schraken zusammen. »Es begegneten mir mehrere Personenflüsterte Clarissa so leise, daß alle unwillkürlich den Kopf vorstreckten. »Ich fürchtete mich vor ihnen und aus Furcht lief ich ins erste offene Haus

Niemand sorgte für ihre Bequemlichkeit, den Krug Wasser mußte sie selbst aus der Küche holen. Indes, als Herr von Seguret nach Hause kam, wußte er wie die ganze Stadt um Clarissas Geständnisse. Der Umstand ihrer verliebten Beziehungen zu Bastide erleuchtete nun mit jähem Schein das Vorhergegangene und wob eine Glorie um ihr früheres Schweigen.

Gegen ein Uhr nachts rollte ein Wagen in den Schloßhof; Clarissa mußte darin Platz nehmen, der Präsident, der Richter, der Präfekt fuhren mit. Der Wagen hielt vor dem Bancalschen Haus. Herr von Seguret führte seine Tochter in das ebenerdige Zimmer zur Linken, einen höhlenartigen Raum, dumpf wie das schlechte Gewissen.

Als er die Taxusallee verließ, fiel ein Lichtschein über den Weg; Herr von Seguret stellte sich auf die Mauerbrüstung einer kleinen Fontäne und konnte so in Clarissas Zimmer sehen, dessen Fenster offen standen. Mit Mühe enthielt er sich eines erstaunten Ausrufs, als er Clarissa im losen Nachtgewand mit hingenommenem Ausdruck und leidenschaftlicher Bewegung tanzen sah.

Doch Herr von Seguret schloß sich nur um so fester zu und als er vorüberkam, da Clarissa auf der Schwelle ihres Zimmers stand, wandte er das Gesicht ab und machte eine Gebärde des Abscheus. Am Abend hatte der Präsident einige Freunde bei sich zu Gast. Während des Mahls öffnete sich die Türe und Clarissa erschien.

Der Präfekt, von dem Vorgefallenen unterrichtet, erschien am Abend beim Präsidenten Seguret und hatte eine kurze Unterredung mit dem würdigen Mann, der, in tiefster Brust erschüttert, vernehmen mußte, welche Schmach seine Tochter über ihn und sich heraufbeschwor und so den Frieden seines Alters bedrohte.

Kurz nach Mitternacht erhob sie sich, ein kurzes, sattes, wildes Lächeln blitzte über ihr Gesicht, sie verbeugte sich beinahe geziert und verließ den Raum, die Männer in einem wunderlichen, jähen Schweigen zurücklassend. Als Herr von Seguret seine Gäste hinausbegleitete, war er verstört, und jene entfernten sich still wie Diebe aus dem Schloß.

Plötzlich griff sie nach einem Gegenstand und hielt ihn sich vor, – es war ein Spiegel; hineinblickend, schauerte sie zusammen und ließ ihn fallen, so daß der Lauscher die Scherben klirren hörte, dann trat sie ans Fenster, riß das Kleid über der Brust auf, legte die Hände auf die bloße Brust und sah gerade nach der Richtung, wo Herr von Seguret stand.

Man beschuldigt mich, am andern Morgen in meines Oheims Haus gestürmt zu sein und Papiere geraubt zu haben. Wo sind diese Papiere? Mein Oheim starb fast arm. Seine Forderung an mich ist an den Präsidenten Seguret übergegangen. Wozu also die Tat? Was will man von mir? Wer, der Augen hat, sieht meine Hände beflecktDiese Sprache war herausfordernd.

Eines Abends, es war der neunzehnte März, erhielt er vom Käufer des Gutes, dem Präsidenten Seguret, den Rest der Kaufgelder in Papieren und Wechseln ausbezahlt und nachdem er die Dokumente in seinem Schreibtisch verschlossen hatte, verließ er das Haus und sagte der Wirtschafterin, er müsse noch einmal nach La Morne hinüber, um mit dem Pächter einige notwendige Abmachungen zu treffen.