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Aktualisiert: 9. Mai 2025


Man lebte im Interregnum zwischen dem zertruemmerten aristokratischen und dem werdenden militaerischen Regiment; und wenn das roemische Gemeinwesen wie kein anderes alter oder neuer Zeit alle verschiedensten politischen Funktionen und Organisationen rein und normal dargestellt hat, so erscheint in ihm auch die politische Desorganisation, die Anarchie, in einer nicht beneidenswerten Schaerfe.

Im Geldwesen namentlich scheint das kaufmaennische Schema zunaechst von den Griechen festgestellt und von den Roemern nur aufgenommen worden zu sein. Dennoch sind die Schaerfe der Durchfuehrung und die Weite des Massstabes eben hier so eigentuemlich roemisch, dass der Geist der roemischen Oekonomie und ihre Grossartigkeit im Guten wie im Schlimmen vor allem in der Geldwirtschaft sich offenbart.

Die Roemer verkannten es nicht, dass mit der Aufgabe, den Hellenismus zu vertreten und im Osten Alexanders Marken zu schirmen und zu erweitern, vor allem die Hebung des staedtischen Wesens ihnen zur Pflicht geworden war; denn wenn die Staedte ueberall die Traeger der Gesittung sind, so fasste vor allem der Antagonismus der Orientalen und Okzidentalen in seiner ganzen Schaerfe sich zusammen in dem Gegensatz der orientalischen, militaerisch- despotischen Lebenshierarchie und des hellenisch-italischen gewerb- und handeltreibenden staedtischen Gemeinwesens.

Wie aber die beiden grossen Nationen, beide angelangt auf dem Hoehepunkt ihrer Entwicklung, in feindlicher wie in freundlicher Beruehrung anfangen sich zu durchdringen, tritt zugleich ihre Gegensaetzlichkeit, der gaenzliche Mangel alles Individualismus in dem italischen und vor allem in dem roemischen Wesen gegenueber der unendlichen stammlichen, oertlichen und menschlichen Mannigfaltigkeit des Hellenismus in voller Schaerfe hervor.

Durch seine Strenge gegen sich vor sich selber legitimiert zu mitleidloser Schaerfe und Haerte gegen alles und alle, rechtschaffen und ehrbar, aber ohne Ahnung einer jenseits der polizeilichen Ordnung und der kaufmaennischen Redlichkeit liegenden Pflicht, ein Feind aller Bueberei und Gemeinheit wie aller Eleganz und Genialitaet und vor allen Dingen der Feind seiner Feinde, hat er nie einen Versuch gemacht, die Quellen des Uebels zu verstopfen, und sein Leben lang gegen nichts gefochten als gegen Symptome und namentlich gegen Personen.

Das Gesetz ueber Erpressungen, dessen Bestimmungen Caesar schon in seinem ersten Konsulat verschaerft hatte, wurde gegen die Oberkommandanten in den Aemtern von ihm mit unerbittlicher, selbst ueber den Buchstaben desselben hinausgehender Schaerfe zur Anwendung gebracht; und die Steuerbeamten gar, wenn sie ja es wagten, sich eine Unrechtfertigkeit zu erlauben, buessten ihrem Herrn, wie Knechte und Freigelassene nach dem grausamen Hausrecht jener Zeit zu buessen pflegten.

Nachdem dein Schwert sich, an dem Junker, Rache, die grimmigste, genommen, die sich erdenken laesst: was treibt dich, auf ein Erkenntnis gegen ihn zu bestehen, dessen Schaerfe, wenn es zuletzt faellt, ihn mit einem Gewicht von so geringer Erheblichkeit nur trifft?

Selbst als mit der Einsetzung der Praetur der Begriff der Kompetenz fuer die magistratus maiores aufkommt, hat er mehr tatsaechliche als eigentlich rechtliche Geltung: der staedtische Praetor ist zwar zunaechst Oberrichter, aber er kann auch wenigstens fuer gewisse Faelle die Zenturien berufen und kann ein Heer befehligen; dem Konsul kommt in der Stadt zunaechst die Oberverwaltung und der Oberbefehl zu, aber er fungiert doch auch bei Emanzipation und Adoption als Gerichtsherr die qualitative Unteilbarkeit des hoechsten Amtes ist also selbst hier noch beiderseits mit grosser Schaerfe festgehalten.

Dagegen wird in dieser Zeit der beginnenden Rechtweisung und Gesetzesredaktion auch der roemische Geschaeftsstil zuerst sich festgestellt haben, welcher, wenigstens in seiner entwickelten Gestalt, an feststehenden Formeln und Wendungen, endloser Aufzaehlung der Einzelheiten und langatmigen Perioden der heutigen englischen Gerichtssprache nichts nachgibt und sich dem Eingeweihten durch Schaerfe und Bestimmtheit empfiehlt, waehrend der Laie je nach Art und Laune mit Ehrfurcht, Ungeduld oder Aerger nichtsverstehend zuhoert.

Die strenge Logik der Italiker scheint Anstoss daran genommen zu haben, den Begriff der Mehrheit in den der Zweiheit und der Vielheit zu spalten, waehrend man die in den Beugungen sich ausdrueckenden Wortbeziehungen mit grosser Schaerfe festhielt.

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