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Aktualisiert: 29. Juli 2025
Als sie daher jenem Urteil sanft widersprach, rief die hartherzige Tara mit doppelter Heftigkeit: »Ich wollte lieber in sieben Leben nacheinander Witwe werden als die Frau eines solchen Mannes.« Und damit hob sie die Versammlung auf und ging fort. Sasi dachte bei sich: Ich kann mir keine Kränkung von seiten eines Gatten vorstellen, die das Herz so verhärten könnte.
Daher sagte er immer wieder: »Laß uns heimgehen, Schwester, in unser altes Haus zurück.« Sasi weinte, wenn er so bat. Wo war ihr Heim? Aber das Weinen nützte nichts. Ihr Bruder hatte niemanden auf der Welt als sie. Das sagte sich Sasi. So wischte sie denn ihre Tränen ab, ging in das Haus des stellvertretenden Friedensrichters, Tarini Babu, und bat seine Gattin, ihr zu helfen.
Wenn ich nur den geringsten Verdacht gehabt hätte, so hätte es nicht geschehen können, daß er das Gut Hasilpur in Zahlungsrückstand geraten ließ und es nachher heimlich für sich ankaufte.« »Willst du ihn denn nicht verklagen?« fragte Sasi erstaunt. »Den eigenen Vetter verklagen!« rief Dschoygopal. »Außerdem würde es gar nichts nützen, es wäre bloße Geldverschwendung.«
»Gut, wir werden sehen«, sagte Dschoygopal. Die Nachbarn erhoben einen großen Lärm über diesen Vorfall. »Wenn du mit deinem Mann zanken willst,« sagte Tara, »so tu es zu Hause. Wozu mußt du ihm davonlaufen? Er ist doch immer dein Gatte.« Es gelang Sasi, indem sie alles Geld, was sie bei sich hatte, ausgab und ihre Schmucksachen verkaufte, ihren Bruder aus dem Rachen des Todes zu retten.
So waren die Gatten nach einer zweiten Trennung zum zweitenmal wieder vereint. So wollte es Pradschapati . Der Gott der Ehe bei den Hindus. Nilmani war vollkommen glücklich, daß er nach langer Abwesenheit seine alten Gespielen wieder hatte. Wie Sasi seine ahnungslose Freude sah, war es ihr, als ob ihr das Herz brechen wollte.
Man muß gestehen, daß Sasi von diesem unerwarteten unschicklichen und ungerechten Benehmen ihrer Eltern sehr schmerzlich berührt war, und auch Dschoygopal war nicht gerade erfreut darüber.
Der stellvertretende Friedensrichter kannte Dschoygopal. Daß eine Frau ihr Haus verließ und wegen Eigentumssachen mit ihrem Manne Streit anfing, brachte ihn sehr gegen Sasi auf. Doch ließ er sich nichts merken, er schrieb sofort an Dschoygopal und hielt Sasi eine Zeitlang hin. Dschoygopal kam, setzte seine Frau und seinen Schwager mit Gewalt in ein Boot und brachte sie nach Hause.
Frauen verstehen solche Dinge schnell. Sasi verstand sofort, daß Dschoygopal Nilmani nicht leiden mochte. Und von nun an hielt sie ihren Bruder sorgfältig im Hintergrund, um ihn vor dem lieblosen, abweisenden Blick ihres Mannes zu schützen. So wurde das Kind für sie ein heimlich gehüteter Schatz, der Gegenstand ihrer einsamen Liebe.
Damit umarmte sie ihn, strich ihm noch einmal liebkosend über Kopf und Rücken und riß sich dann eilig los, während der Sahib seinen linken Arm um ihn legte. Das Kind schrie auf: »Schwester, o meine Schwester!« Sasi wandte sich jäh um und streckte noch einmal stumm den Arm nach ihm aus, als wollte sie ihn trösten, dann eilte sie mit brechendem Herzen davon.
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