United States or Poland ? Vote for the TOP Country of the Week !


Da hörte sie, daß ihr großes Besitztum Dwarigram, auf dem ihr Wohnhaus stand und dessen jährliche Einkünfte mehr als 1500 Rupien betrugen, mit Hilfe des Zemindars von Dschoygopal auf seinen eigenen Namen umgeschrieben worden war. Jetzt gehörte also das ganze Besitztum nicht mehr ihrem Bruder, sondern ihnen.

Am Mittag ging Dschoygopal, mit Beinkleidern, langem Rock und Turban angetan, um dem Sahib seine Aufwartung zu machen. Ein Schwarm von Bittstellern, Dienern und Polizisten standen um ihn herum.

Man muß gestehen, daß Sasi von diesem unerwarteten unschicklichen und ungerechten Benehmen ihrer Eltern sehr schmerzlich berührt war, und auch Dschoygopal war nicht gerade erfreut darüber.

Und wiederum, je mehr Dschoygopal seine Abneigung gegen Nilmani zeigte, desto mehr badete Sasi das Kind in dem Nektar ihrer Liebe. Und wenn Dschoygopal seine Frau rauh behandelte, so diente sie ihm mit schweigender Sanftmut und liebevoller Güte. Aber innerlich verletzten sie sich jeden Augenblick Nilmanis wegen.

Frauen verstehen solche Dinge schnell. Sasi verstand sofort, daß Dschoygopal Nilmani nicht leiden mochte. Und von nun an hielt sie ihren Bruder sorgfältig im Hintergrund, um ihn vor dem lieblosen, abweisenden Blick ihres Mannes zu schützen. So wurde das Kind für sie ein heimlich gehüteter Schatz, der Gegenstand ihrer einsamen Liebe.

Als Sasi so bei sich überlegte, wie sie ihres Mannes Vetter zur Rechenschaft ziehen könnte, indem sie sich an die Maharani selbst wandte, wurde Nilmani plötzlich von Fieber und Krämpfen ergriffen. Dschoygopal rief den Dorfarzt. Als Sasi ihn bat, einen besseren Arzt zu holen, sagte Dschoygopal: »Ach was, Matilal versteht seine Sache ganz gut

Als Sasi ihre Erzählung beendet hatte, richtete der Sahib ein paar Fragen an Dschoygopal, und nachdem er seine Antworten gehört hatte, schwieg er eine ganze Weile. Dann wandte er sich an Sasi: »Gute Frausagte er, »wenn auch diese Angelegenheit eigentlich nicht vor mein Gericht gehört, so können Sie doch gewiß sein, daß ich die nötigen Schritte tun werde, um Ihnen zu helfen.

Dies Unrecht traf Sasi wie ein Dolch ins Herz; sie nahm ihren bestraften Bruder in ihr Zimmer und suchte, so gut sie konnte, mit Süßigkeiten und Spielsachen und durch Küsse und Liebkosungen sein gekränktes Herz zu trösten. Je mehr Sasi Nilmani liebte, desto mehr ärgerte sich Dschoygopal über ihn.

»Gut, wir werden sehen«, sagte Dschoygopal. Die Nachbarn erhoben einen großen Lärm über diesen Vorfall. »Wenn du mit deinem Mann zanken willstsagte Tara, »so tu es zu Hause. Wozu mußt du ihm davonlaufen? Er ist doch immer dein GatteEs gelang Sasi, indem sie alles Geld, was sie bei sich hatte, ausgab und ihre Schmucksachen verkaufte, ihren Bruder aus dem Rachen des Todes zu retten.

Seine Freunde rieten ihm dringend, doch mehr in der Nähe Beschäftigung zu suchen, aber sei es nun aus einem allgemeinen Gefühl des Grolls oder weil er die guten Aussichten auf schnelles Emporkommen in einem Teegarten kannte, Dschoygopal wollte auf niemanden hören. Er schickte Frau und Kinder zu seinem Schwiegervater und reiste nach Assam.