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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Nicht einmal eine Trommel haben sie dabei, und das nennen sie Musik.« »Du bist ein wunderliches Mädchen,« lächelte Sadie »fremde Völker haben doch auch fremde Sitten.« »Eben deshalb sollen sie uns die unseren lassen,« trotzte Aumama »aber, was ich Dich fragen wollte,« setzte sie ernster hinzu »wer ist das weiße Mädchen das mit René so lange tanzte, und so viel mit ihm zu sprechen hatte?«
»Nun gut denn Sadie, Dich zu beruhigen will ich Dir jeden Aufschluß geben, der nur in meinen Kräften steht.
Sadie lächelte, denn sie fühlte recht gut wie sie die Fremden in ihrem einfachen Gewand für irgend ein Mädchen des Hauses hielten, und sagte mit einer leisen Neigung des Kopfes, während aber ein höheres Roth ihre Wangen und Schläfe bis auf den Nacken färbte und das liebe Antlitz noch reizender machte: »Monsieur Delavigne wohnt hier allerdings, und Madame, oder Sadie Delavigne «
»Meine Landsleute nannten mich Sadie,« sagte das schöne Mädchen leise – »Sadie nach einem jener freundlichen Sterne dort oben, aber mein Pflegevater verwarf den Namen als heidnisch, und ich heiße jetzt Prudentia – nur die Insulaner können das noch nicht gut aussprechen und nennen mich lieber mit dem alten Namen.«
Osborne? hat er Dir nie an's Herz gelegt ihn deiner Kirche zuzuführen? mir ist das oft und oft zur Pflicht gemacht, aber wie bald hab' ich den Versuch aufgegeben.« »René geht seinen eigenen Weg,« seufzte Sadie, »und Vater Osborne sah das wohl und fühlte es, aber er hat mir nie ein Wort davon gesagt, ja er warnte mich sogar vor religiösen Streitigkeiten mit dem Gatten.
»Dann« – René biß die Lippen zusammen, zwischen denen sich ihm ein heftiges Wort herauszupressen drohte, aber er wollte dem lieben Kinde auch nicht weh thun und sagte, rasch abbrechend: »Hab guten Muth Sadie; es wird noch Alles gut gehen und das Beste sein, daß wir die beiden Herren erst eine Weile landen lassen; der kleine Mitonare mag mich gern leiden und wenn Dein Vater nach Dir frägt wird er schon einen günstigen Vorbericht für uns ablegen.
»Und nun komm,« flüsterte Sadie, als das dichte Guiavengebüsch die Männer ihren Blicken entzogen – »nun komm René und gebe Gott daß ich Dir recht recht bald die frohe Botschaft Deiner Erlösung bringen kann.« Wenige Secunden später schloß sich der Wald hinter ihnen, und der kleine freundliche Platz lag still und einsam im Schatten seiner rauschenden Palmen.
»Wir wissen auch nicht ob es nicht sündhaft ist so eitel Gold und Putz zu tragen,« sagte leise Sadie »wenigstens nicht wenn wir zu Gottes Altar gehn die Männer dort beten vielleicht nie, da können sie dann freilich tragen was sie wollen. Aber sie drehen wieder hierher um, und dort kommt auch Mad. Belard sie ist die freundlichste von allen fremden Frauen.«
»So essen und trinken Sie nur wenigstens,« bat Sadie, die nicht ohne Grund fürchtete das Gespräch könnte sich hier auf religiöse Bahn lenken und das unter jeder Bedingung zu vermeiden wünschte »René würde sich herzlich freuen wenn er hörte, daß es Ihnen bei uns gefallen hat.«
Es war doch wohl das beste, daß er weder Schiff noch Missionair abwartete, und so rasch als möglich die Insel zu verlassen suchte. – Aber Sadie? – würde sie ihn begleiten? – Er erschrak ordentlich vor dem Gedanken sie zurückzulassen, und mochte sich selber kaum gestehen, wie gewaltig dieß holde Kind des Waldes sein Herz schon gefesselt habe und halte.
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