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Aktualisiert: 11. Juni 2025
ROSMER. Lieber Kroll, du irrst dich ganz und gar. Sie und ich wir haben gar keine Geheimnisse vor einander. KROLL. Hat sie dir auch gebeichtet, daß sie mit dem Redakteur des »Leuchtturms« in Briefwechsel getreten ist? ROSMER. Ah, du spielst auf die paar Zeilen an, die sie Ulrich Brendel mitgab? KROLL. Du bist also dahinter gekommen.
KROLL. Fräulein West, Sie können sich wohl kaum eine Vorstellung davon machen, wie tief es mich schmerzt, dieses diese Veränderung, die mit Johannes Rosmer vor sich gegangen ist. REBEKKA. Wir waren darauf vorbereitet, daß es Ihnen sehr zu Herzen gehn würde das heißt im Anfang. KROLL. Nur im Anfang? REBEKKA. Rosmer hegte die sichre Hoffnung, früher oder später würden Sie auf seine Seite treten.
ROSMER. Nicht?... Aber warum klären Sie mich denn eigentlich jetzt über diesen alten konfusen Brief auf? MORTENSGAARD. Um Ihnen den Rat zu geben, sehr vorsichtig zu sein, Herr Pastor. ROSMER. In meinem Lebenswandel, meinen Sie? MORTENSGAARD. Ja. Sie müssen bedenken, von jetzt an sind Sie verdächtig. ROSMER. Ich verdächtig! Sie halten also daran fest, ich hätte etwas zu verheimlichen?
KROLL. Nun, da sind aber noch andre Fragen, und die verlangen eine Antwort eine vollständige Erklärung deinerseits ... Bist du damit einverstanden, daß ich eine Art Verhör mit dir anstelle? ROSMER. Verhör? KROLL. Ja; daß ich dich über gewisse Dinge befrage, an die erinnert zu werden dich vielleicht peinlich berührt.
Eine solche Anklage gegen einen Mann wie du!... Und dann kam sie zum zweitenmal etwa vier Wochen später. Da war sie anscheinend ruhiger. Aber beim Fortgehn sagte sie: »Nun können sie auf Rosmersholm bald das weiße Roß erwarten.« ROSMER. Ja ja. Das weiße Roß, davon sprach sie so oft.
Kurz vorher hatte sie die andere Seite dieser Wandlung beklagt: »Weil Rosmersholm mir die Kraft genommen hat, hier ist mein mutiger Wille gelähmt worden. Und verschandelt! Für mich ist die Zeit vorbei, da ich alles und jedes wagen durfte. Ich habe die Energie zum Handeln verloren, Rosmer.«
REBEKKA. Ich meine, Rosmer: nur im hellen frischen Sonnenschein konntest du die Freiheit erlangen, und da sah ich dich kranken und hinsiechen in der Finsternis einer solchen Ehe. ROSMER. Bis zu dem heutigen Tage hast du in =der= Weise über meine Ehe noch nie mit mir gesprochen. REBEKKA. Nein; ich wagt es nicht; ich hätte dich erschreckt. Hörst du!
Für mich ist die Zeit dahin, wo ich den Mut hatte, alles, alles zu wagen. Rosmer, ich habe die Kraft zum Handeln verloren. ROSMER. Sage mir, wie das gekommen ist. REBEKKA. Durch mein Zusammenleben mit dir. ROSMER. Aber wie? Wie denn? REBEKKA. Als ich hier allein mit dir war, und als du wieder du selbst geworden
ROSMER. Für mich liegt =die= Notwendigkeit vor, daß ich aus einer falschen und zweideutigen Stellung herauskomme. KROLL. Aber du hast Pflichten gegen die Traditionen deines Geschlechts, Rosmer! Das bedenke wohl! Seit unvordenklichen Zeiten war Rosmersholm eine Pflegestätte der Zucht und Ordnung, der respektvollen Achtung vor allem, was die besten unsres Volkes anerkannt und hoch gehalten haben.
Dank, Rosmer, Dank. ROSMER. Mann und Weib gehen gemeinsam. REBEKKA. Nur bis zum Steg, Rosmer. ROSMER. Auch =auf= den Steg. So weit du gehst, so weit geh ich mit. Denn jetzt getrau ich mich. REBEKKA. Bist du überzeugt, unerschütterlich fest überzeugt, daß dieser Weg für dich der beste ist? ROSMER. Ich weiß, es ist der einzige. REBEKKA. Wenn du dich darin irrtest?
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