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ROSMER. Aber niemals etwas niedergeschrieben? BRENDEL. Kein Wort. Dies platte Schreiberhandwerk hat mir immer einen herzhaften Widerwillen verursacht. Und warum sollt ich auch meine eignen Ideale profanieren, wenn ich sie allein und in ihrer ganzen Reinheit genießen konnte? Aber nun sollen sie geopfert werden. Wahrhaftig, mir ist dabei zu Mut wie einer Mutter, die ihre jungen Töchter den Ehemännern in die Arme legt. Aber trotzdem, ich opfre sie, opfre sie auf dem Altar der Befreiung. Eine Reihe sorgfältig ausgearbeiteter Vorträge rings im ganzen Lande

BRENDEL. Schöne Hausfrau, da haben Sie Ihre Zeit vergeudet. Denn 's ist lauter Plunder. REBEKKA. So? BRENDEL. Was Sie gelesen haben, alles. Meine wirklich bedeutenden Werke kennt weder Mann noch Weib. Niemand außer mir. REBEKKA. Wie geht das zu? BRENDEL. Weil sie nicht geschrieben sind. ROSMER. Aber lieber Herr Brendel

REBEKKA. Empfehle mich, Herr Rektor! ROSMER. Ja, lieber Kroll, setzen wir uns gemütlich und reden mit einander. KROLL. Ich hab seit gestern abend kein Auge zugetan. Die ganze Nacht hab ich gegrübelt und gegrübelt. ROSMER. Und was sagst du heute? KROLL. 'S wird 'ne lange Geschichte. Laß mich mit einer Art Einleitung anfangen. Ich kann dir von Ulrich Brendel was neues erzählen.

BRENDEL. Das überlaß mir, mein Junge. Die Würfel sind gefallen. So wie ich hier vor dir steh, befind ich mich auf einer großen Reise. Weit größer als all meine frühern Streifzüge zusammen. (Zu KROLL.) Darf ich den Herrn Professor etwas fragen, d.

BRENDEL. Hör ichs dem Namen nicht sofort an, daß er einem Plebejer gehört? KROLL. Die Antwort hätt ich nicht erwartet. BRENDEL. Aber ich will mir Zwang antun. Bleibt mir keine andre Wahl. Wenn man, wie ich, an einem Wendepunkt seines Lebens steht

ROSMER. Ja, ja. BRENDEL. O, du, wie hab ich Zeit meines Lebens genossen und geschwelgt! Die geheimnisvolle Glückseligkeit der Ausgestaltung, wie gesagt, in großen Umrissen, Beifall, Dank, Ruhm, Lorbeerkränze, alles hab ich mit vollen freudezitternden Händen einkassiert. Mich an meinen geheimen Visionen mit einer Wonne gesättigt, o, so berauschend groß

BRENDEL. Aber, corpo di bacco, dann hab ich dich ja gekannt! KROLL. Entschuldigen Sie

BRENDEL. Ja ja, das macht nichts. Ich nehm sie. Kriege sie in der Stadt schon gewechselt. Vorläufig meinen Dank. Vergiß nicht, es waren zwei Zehner, die du mir geliehen hast. Gute Nacht, mein einziger lieber Junge! Gute Nacht, hochedler Herr! KROLL. Barmherziger Gott, das also war jener Ulrich Brendel, von dem einst die Leute glaubten, er würde noch mal ein großer Mann!

Kann mir höchst gleichgültig sein, Ulrich Brendel bleibt doch, was er ist. REBEKKA. Sie wollen wohl nach der Stadt, Herr Brendel? BRENDEL. Die Frau Pastorin habens getroffen. Von Zeit zu Zeit bin ich genötigt, in dem Kampf ums Dasein eine Schlacht zu schlagen. Ich tus nicht gern; aber enfin die unerbittliche Notwendigkeit

Es gibt dort hoffentlich ein anständiges Hotel. REBEKKA. Wollen Sie nicht etwas warmes genießen, eh Sie gehn? BRENDEL. Welcher Art, meine Gnädige? REBEKKA. Eine Tasse Tee oder