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Aktualisiert: 6. Juni 2025
»Das ist doch nur selbstverständlich!« antwortete Rolfers ablehnend, seine Brauen zogen sich zusammen. Martha Lebus erhob sich sofort. »Ich muß nun gehen,« sagte sie scheu, und der verwirrte Blick machte ihr Gesicht unbedeutend und mitleiderweckend. »Darf ich dich bald einmal wieder besuchen?«
Das Gespräch beschränkte sich auch oben in dem verstaubten, mit Skizzen, Zeichnungen behängten, mit beiseite gestellten Leinwänden, mit Mappen, Flaschen, Farbentuben, Paletten und Staffeleien vollgestopften Raum auf die Anweisungen, die Rolfers dem Jungen gab. Er hantierte leidlich geschickt mit Schraubenzieher und Stemmeisen an den flachen Kisten.
Ich habe kein Wort gesagt. Mag er gehen. Er gehört ja doch bald ganz zu dir.« »Welcher Ton?« fragte Rolfers überrascht. »Martha, ich fürchte, du irrst dich sehr. Ich bin kaum in die Vorkammern seines Vertrauens eingedrungen. Mißgönnst du mir das schon?« Er legte seine Linke auf ihre Rechte und sah ihr nachdenklich ins Gesicht. Dann schüttelte er ein wenig den Kopf.
Jede beliebige Hausdame oder Pflegerin konnte das leisten, was sie für Franz Rolfers tat. Wenn er nicht mehr verlangte? Aber er schien sehr genügsam. Ein verschlossener Einsiedler war er geworden in der langen Zeit ihrer Trennung. – – Oder sollte er doch irgendwo fest gebunden sein. An eine Frau, gegen die er viele und zarte gesellschaftliche Rücksichten zu nehmen hatte?
Eine große Kunsthandlung in Berlin wollte eine Ausstellung seiner Arbeiten veranstalten, eine Gesamtübersicht seines Schaffens durch verschiedene Epochen, von Jugendzeiten an. Eine Ehrung des Helden, der für das Vaterland gelitten, – so schrieb der Besitzer. Anfangs hatte Rolfers sich geweigert. »Wozu – kein Mensch hat heut Sinn für Bilder.
»Er will dir dann die Kosten für seine Erziehung mit Zinsen zurückgeben, hat er mir gesagt,« antwortete die Mutter und reckte sich in die Höhe. »Donnerwetter! Das ist ungewöhnlich!« rief Rolfers verblüfft. »Er will dir nichts zu verdanken haben!« »Famos – famos! – Mir scheint, er wird mir doch einiges zu verdanken haben, was er mir nicht gut zurückgeben kann!« »Ja, einen harten Willen hat er!«
Das begann schon während der langen Eisenbahnfahrten unter all den schwitzenden, stinkenden Männern mit ihren plumpen Späßen, ihren törichten Unterhaltungen, mit dem sich fortgesetzt wiederholenden Singen, Schreien, Begrüßen an den Bahnhöfen. Doch herrschte ein Unbekanntes in ihm. Es war die Überzeugung von der völligen Nichtigkeit alles dessen, was er selbst als Franz Rolfers fühlte und dachte.
Rolfers lächelte. Einen so quellklaren Blick hatte Martha zuweilen haben können – wenn sie ihm entgegenkam, bebend vor Liebe und Zärtlichkeit, seine Umarmung, seine Küsse erwartend. Sonderbar, wie tote Dinge aufleben konnten und dann doch so neu und anders wurden
In seiner ganzen Lebensweise zog sich Rolfers mehr und mehr von ihr und Richard zurück und umhüllte sein verwundetes Herz mit dem altgewohnten Panzer der Einsamkeit. Richard hatte mit einem Blick seiner Augen, die schnell und scharf waren wie die eines Raubvogels, die Wirkung seines unbedachten und grausamen Ausbruches auf den Professor vollständig erfaßt.
Man fand nichts Verdächtiges, kehrte, vorsichtig am Waldrand entlang schleichend, zurück. Der Offizier und die Mehrzahl der Leute waren schon ein Stück weit voran, als Rolfers seinen Nebenmann auf ein dunkles Etwas aufmerksam machte, das im tiefen Baumschatten neben ihrem Wege lag. »Ein Toter oder Verwundeter,« flüsterte er seinem Nachbar zu.
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