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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Mit der Reichsgräfin blieb er im ununterbrochenen Verkehr, sie war entzückt von seinen Briefen und theilte sie gerne ihrer geliebten, stets leidenden Ottoline mit, welche jetzt wieder das Schloß zu Kniphausen bewohnte, und oft die Besuche der Großmutter ihres immer noch gefangen gehaltenen Gemahls vom nachbarlichen Schlosse Varel empfing.
Darum ist es sehr gut, gut für Alle, daß jenes Kleeblatt auseinanderging. Ludwig ist zu edel, um auf Verrath gegen den Freund zu sinnen, sagte Ottoline mit mühsam errungener Fassung. Gewiß, das meine ich auch, meine Beste, versetzte die Reichsgräfin: eben weil er edel ist, ringt er mit sich selbst den stillen gefährlichen Kampf.
Da sie nun inne hielt und die Letztere es nicht über sich vermochte, auch nur einen Laut zu äußern, um nicht ihr Gefühl vor der in ihr Geheimniß durchaus nicht eingeweihten Enkelin der Reichsgräfin blos zu geben, so war Ottoline fast genöthigt, das Wort zu nehmen, und fragte mit sanfter Theilnahme: Wie geht es dem jungen Herrn und wo weilt er jetzt?
Jedenfalls wirst du mich durch Briefe meiner liebevollen Besorgniß um dich, so oft es dir immer möglich ist, entreißen. Und welchen Namen soll ich führen, Großmutter? fragte der Jüngling mit einem eigenthümlichen Erbangen. Dieses mein Haus gibt dir einen Namen, – den die Welt achten muß, Graf Ludwig Carl von Varel! entgegnete die Reichsgräfin.
Die Leute sehen, was ich für sie thue und theilen ihren letzten Bissen mit mir; so eben geht ein Bauer von mir, der gab mir sein letztes halbes Brod und fünf Eier, weil sie wissen, daß wir an Allem Mangel leiden. Solche Leute zu verlassen, wäre himmelschreiend. Ich lege mich zu Füßen.« Die Reichsgräfin endete und Gräfin Ottoline beurlaubte sich von den beiden Damen.
Er erhielt Einladung, bei der Frau Gräfin von Lynden-Reede zu speisen, traf dort den Besitzer des Gutes: die Park, nahe bei Arnhem, dessen Windt einige Male in Briefen an die Reichsgräfin erwähnt hatte, welcher Herr dem Erbherrn eine ziemliche Summe schuldig war, und benutzte die Gelegenheit, diesen Schuldner so sanft als es ihm möglich war, beim Ehrgefühl zu fassen und ihm das Versprechen abzunöthigen, baldigst zu zahlen.
Ich sichere dessen Erfüllung zu, antwortete die alte Herrin, und ein stummer, aber leuchtender, schon halb verklärter Blick dankte ihr; dann erhob Ottoline beide Hände, und rief: Meine Kinder! Wo sind meine Kinder? Ich will sie noch einmal sehen und sie segnen! Die Reichsgräfin gebot die Mädchen zu bringen, sie nahm sie selbst in Empfang und führte sie an das Lager ihrer sterbenden Mutter.
Der Vice-Admiral war auch ein Enkel der Reichsgräfin, der Sohn ihres Sohnes Johann Albert. Auch bei den Verhandlungen über den Verkauf der Herrlichkeit Doorwerth verfehlte William nicht, seinen Rath zu ertheilen, und verkehrte viel darüber mit Kammerrath Melchers, dem rechtskundigen Geschäftsführer der Gräfin.
Die alte Reichsgräfin schlug in die Hände, Anton’s I. Bild rollte Raum gebend zur Seite, und den geliebten Enkel – dessen Hand sie während dieser ganzen Zeit nur vorhin einen Augenblick losgelassen, und gleich nach ihrem Zeichen wieder erfaßt hatte – nachziehend, trat sie durch die Thüröffnung in einen genügend breiten Gang, in welchem ihr mit ihr und in ihrem Dienst ergrauter uralter Kammerdiener Weisbrod und Philipp, der Diener des jungen Herrn, noch mit den brennenden Kerzen standen.
Ankere wo du willst, mein Kreuz ist mein Anker! versetzte die alte Reichsgräfin, anspielend aus das silberne Ankerkreuz im blauen Wappenschild der hohen Familie. Du sollst mich kennen lernen, wenn du mich noch nicht kennst; du sollst erfahren, daß ich nicht beabsichtige, diesen hier, meinen Ludwig Carl, mit euerm Erbtheil zu bereichern.
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