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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Beide Männer waren die Söhne der Reichsgräfin, welche sich mit auf unserem Schiffe befand. Als wir bereits zwischen dem »Helder« und dem »Texel« hindurch waren, und die Insel Wiwingen in Sicht hatten, sprang der Wind um, wuchs und wuchs und wurde zu einem furchtbaren Sturme.
"Was kümmert Euch meine Haube, 'Ein jeder fege vor seiner Tür'. 'Sieh auf Dich und auf die Deinen, danach schilt mich und die Meinen'. Ich bin ein armes Weib und kann nicht Staat machen wie eine Reichsgräfin. 'Wenn alle Leute wären gleich, und wären alle sämtlich reich, und wären all' zu Tisch gesessen, wer wollt' auftragen Trinken und Essen?"
Ein freundlich bittender Augenwink der Reichsgräfin entließ Windt, und gleich nach dessen Entfernung redete sie den Enkel mütterlich liebevoll an. Du bist heute so blaß, mein Ludwig Carl – du fühlst was ich fühle. Du willst fort, und die Trennung von mir thut deinem kindlichen Herzen weh?
Es stand ein großer grüner Tisch im Zimmer, fünf Polsterstühle umstanden denselben. Die Reichsgräfin ließ sich auf dem Sessel am oberen Ende dieses Tisches nieder und blätterte in einigen vor ihr liegenden Actenheften.
Sie sind es, Vetter! erwiederte die junge Reichsgräfin, und versuchte sich zu erheben, wobei sie aber seiner Unterstützung bedurfte, und mit einem schmachtenden Blick aus ihren schönen blauen Augen ihn lohnend, blieb sie sanft an ihn gelehnt, der ihr eine starke Stütze war, und suchte ihre dahin geschwundene Kraft mit leisem Erathmen zu sammeln.
Dann führte die Kammerfrau die Kleine weg, um ihr in den anstoßenden Sälen noch andere schöne und werthvolle Dinge zu zeigen, während die Reichsgräfin mit der Prinzessin allein blieb, um mit dieser Wichtiges zu besprechen, was keine Zeugen litt.
Die Reichsgräfin erhob sich, und ging mit festen Schritten aus dem Zimmer in das anstoßende Gemach.
Als diese später mit dem Kinde die Reichsgräfin wieder verließ, beide in dichte Schleier gehüllt und von Windt nach dem Gasthof geleitet, verbarg die Prinzessin mit Mühe eine heftige Bewegung; erst als sie sich mit Sophie allein in ihrem Zimmer sah, umarmte sie mit Ungestüm die holde Tochter, küßte sie auf die Stirne und rief: Gott segne dich, Gott segne und erfülle, was in dieser Stunde über deine Zukunft beschlossen ward!
Graf Ludwig wußte, als er in Hamburg mit seinen Schutzbefohlenen anlangte, noch Nichts vom Ableben der regierenden Reichsgräfin Ottoline; er hatte auch von der Großmutter lange keine Nachricht erhalten und leicht konnten ihn jetzt Briefe verfehlen. Indeß vermuthete er seine würdige Gönnerin in Hamburg, und hatte sich nicht getäuscht.
Lassen Sie ihn jagen, fischen, Häuser bauen und Parks anlegen, ich halte dafür, daß er dazu besser geschaffen sei. Mit zwanzig Jahren ist mancher junge Mann noch Nichts, versetzte die Reichsgräfin, wenn das Leben ihn nicht recht zeitig in seine rauhe Schule nahm. Das war bei meinem jüngsten Enkel nicht der Fall, ich will es nur eingestehen, ich verzog ihn.
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