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Rufe er den Hausmeister Mack einmal herauf, Jakob, auch Herrn Windt! Was wollen Sie befehlen, gnädige Großmama? fragte der Erbherr, überrascht von diesem Worte. Du sollst es gleich erfahren, gab die Reichsgräfin zur Antwort, und Beide schwiegen wieder. Die beiden gerufenen Haushofmeister traten fast zu gleicher Zeit ein.

In ihrem Zimmer saß die alte Reichsgräfin, starr, mit ganz verfallenen Zügen, aber immer noch körperkräftig und noch weniger verlassen von den Kräften ihres seltenen Geistes.

Die von der Frau Reichsgräfin Excellenz, Ihrer Großmutter, bei dem Stadthause zu Paris belegten zweihundertfünfundfünfzigtausend Livres gehören zu den immerwährenden Renten, welche in den Jahren siebzehnhundertzwanzig und einundzwanzig begründet, und vorzugsweise vor andern Staatsschulden Frankreichs dahin privilegirt wurden, daß die Verzinsung bei denselben Kassen nach wie vor bleibe und daran keine Kürzung geschehen könne.

Heraus damit, rief die Gräfin fest und entschieden, als Jener in seiner Rede stockte. Des Erbherrn Gemahlin wären sehr krank und wünschten dringend Ihre Excellenz noch einmal zu sprechen. Ottoline! Das arme Herz, ich hab’ es geahnt, sprach die Reichsgräfin leise vor sich hin: wohl denn, es geschehe ihr Wille. Aber Excellenz, rief Weißbrod bestürzt; das entsetzliche Wetter!

Ottoline, die regierende Frau Reichsgräfin, diese sanfte Dulderin, wandelt nicht mehr unter den Lebendigen. O, mein Gott! seufzte Ludwig, und ein tiefer Schmerz durchschauerte sein Gemüth. Sanft, wie sie gelebt, war ihr Verscheiden; ihre Kinder segnend, gehoben durch die Tröstungen der Religion, ging sie ein zum Frieden.

Und mitten in diese Bedrängniß hinein kamen zu Windt drängende Briefe von der alten Reichsgräfin wie Bomben geflogen, oft ungehaltenen und ungnädigen Inhalts; der ins Stocken gekommene Vergleich sollte endlich abgeschlossen, der Erbherr zu einer Entscheidung gedrängt werden, er sollte Doorwerth käuflich übernehmen und einen Theil der Kaufsumme gleich baar erlegen.

Im Zimmer Sara’s weilten Ottolinens Kinder; die älteste Tochter Maria Antoinette Charlotte, und Ottoline Friederike Luise, holde Mädchen von sechs und sieben Jahren, die bisher der kranken Mutter einziges Glück gewesen, und nun dieses liebevolle, zärtliche Herz verlieren sollten. Am Lager der schwer kranken Herrin saß die alte Reichsgräfin.

Fort mit den thörichten Gedanken! rief aus ihrem trüben Sinnen sich aufrichtend die Reichsgräfin; mit derartigen Gedanken sich zu quälen, ist auch eitel, und »der Herrsingt der Psalmist, »der Herr weiß die Gedanken der Menschen, daß sie eitel sindDie Matrone klingelte, der Diener trat ein: Ich lasse die Herren bitten!

Zuvörderst, Excellenz! unterthänigsten Willkommengruß im edlen Herrenhause Varel Namens gesammter Dienerschaft des Schlosses und gesammter Einwohnerschaft des Ortes, versetzte der Haushofmeister in gebückter Haltung; dann sich aufrichtend, sprach er weiter: Ihre Excellenz, die verwittwete Frau Reichsgräfin lassen Höchstihnen durch mich Hochdero Freude ausdrücken und Dank sagen, daß Excellenz auf Hochderen Ersuchen hierher gekommen sind, und hoffen, es werde nun Alles, was bisher verwirrt und gespalten war, durch dieses persönliche Begegnen sich friedlich lösen und einen lassen.

Die alte Reichsgräfin in ihrem Palast am Jungfernsteig zu Hamburg war außer sich vor Zorn, der sich wie ein schweres Gewitter auf ihre unschuldige Kammerfrau, die betagte Schwester Windt’s, entlud.