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Aktualisiert: 4. Juni 2025


Die Reichsgräfin legte noch einige Schriften und Briefschaften sich zur Hand, und dann klingelte sie. Der greise Kammerdiener Weisbrod trat ein. Ich lasse Herrn Windt bitten!

Das Gefühl, welches die alte Reichsgräfin zu diesem Ausruf bewog, entsprang einem unüberwindlichen Schmerz, und dennoch konnte sie diese Blätter nicht so schnell, wie die andern, flüchtig zur Seite legen; ihre Blicke vertieften sich vielmehr in die festen Schriftzüge des größten Alterthumsforschers und Münzkenners seiner Zeit, und dieselben übten auf die Gräfin gleichsam magnetische Anziehungskraft, sie mußte wieder und wieder lesen, was ihr Pein verursachte, wie der Wundarzt wohl bisweilen eine Wunde wiederholt brennen muß, auf daß sie gründlich heile.

Prinz Talmont stand bei der Reichsgräfin und bei Georgine, und sprach ernst über die ernste Zeit.

Eine lange Weile blieb die Reichsgräfin in ihrem Armsessel sitzen, starr und steif, regungslos wie ein Steinbild.

Windt verneigte sich und erwiederte: Wollte Gott, es wäre Zeit zu scherzen, mein gnädigster Herr Graf! Der Frau Reichsgräfin Excellenz helfen jetzt weder deutsche noch dänische Grafendiplome, und wenn Karl der Große sie ausgestellt hätte, statt Karl der Fünfte von Dänemark. Holländische Ducaten sind die Losung, das ist die #vis unita# nicht nur, es ist auch die #vis unica#, nicht die einige blos, sondern die alleinige mächtige Hülfe. Alle Einkünfte stocken; hier ist nichts, Rosendael liefert nichts, Varel liefert auch nichtsund die gnädige Frau Großmutter Excellenz

Windt drängte, was er zu sagen hatte, in geflügelte Worte zusammen; gute Wünsche für baldige Befreiung, die Nothwendigkeit, wenn diese in der nächsten Stunde erfolgen sollte, ohne Verweilen die Angelegenheit zu ordnen, und da dieses nur in Deutschland geschehen könne, dorthin zu reisen, Windt in Doorwerth abzuholen und ihn mit nach Hamburg oder wo die Reichsgräfin sonst sich aufhalten werde, zu nehmen.

Der Enkel schwieg zu dieser Rede und blickte mit träumerischem Sinnen auf die Werke seines spielenden Fleißes, die Münztafeln. Du willst reisen, und du mußt reisenfuhr die Reichsgräfin fort.

Wie Ludwig dann, fuhr, ohne auf Ottolinens Bewegung zu achten, die Reichsgräfin fort: unter falschem Namen nach Paris reiste, nachdem er Windt getroffen, wie Beide vergebens sich bemüht, für mich Günstiges zu bewirken, wie sie aus mancherlei drohender Gefahr sich retteten, und begleitet von seinem Freund und dessen Geliebter nebst einem schönen Kinde nach Doorwerth eilten.

Und sind so weit wie zuvor! rief plötzlich die Stimme der still wieder eingetretenen Reichsgräfin mit heftigem Tone.

Wenn diese Frage ihrer Excellenz der alten Frau Reichsgräfin Charlotte Sophie gilt, versetzte Ludwig, in etwas durch die spöttische Weise verletzt, welche die letzte Rede Ottolinens zu einer Spitze schliff, so kann ich berichten, daß hochdieselbe nach den Umständen, die deren hohes Alter mit manchem Weh begleiten, sich leidlich wohl befinden. Ich höre das immer gern, lenkte die Gräfin ein.

Wort des Tages

araks

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