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Aktualisiert: 2. Juni 2025


Hier wurzelt also der edle Realismus des Dichters in Leben und Kunst, der immer reiner und schöner predigt: Gedenke zu leben, laß das Leben, wenn es durch deinen Busen hindurchgegangen ist, wieder rein und treu entstehen; es wird nie des höheren Sinnes entbehren, stets nach dem Höchsten weisen, zu ihm führen!

Sie ist über die Sehschärfe des gemeinen, des psychologisch unbewehrten Blickes hinaus: wie im Wassertropfen das unbewaffnete Auge noch klare spiegelnde Einheit, das Mikroskop aber wimmelnde Vielfalt, myriadenhaftes Chaos von Infusorien schaut, eine Welt, wo jene nur eine Einzelform bemerkten, so erkennt der Künstler mit dem höheren Realismus Wahrheiten, die widersinnig scheinen gegen die offenbaren.

Es fehlt nicht an Symptomen, daß das Pendel des öffentlichen Interesses nun wieder zurückgeschwungen hat, eine Strömung des Realismus in der Dichtung kommt auf und die Forderung der Neugestaltung der Ehebande dürfte demnächst erhoben werden. Jedoch das Pendel wird noch oft hin und herschwingen müssen, bevor es den Beziehungen zwischen den Geschlechtern gelingen wird, jene neue Form zu finden, von der Tolstoi spricht. Es bleibt abzuwarten, was die eben erwähnte Wiederbelebung ausrichten wird. Was erreichte die letzte Agitation? Im Praktischen nichts. Einige wenige Frauen mögen zu ihrem unauslöschlichen Kummer angeregt worden sein, in den Fußstapfen der Herminia aus Grant Allens Roman zu wandeln. Und eine Menge frühreifer junger Mädchen, die die Literatur jener Tage gelesen haben, verursachen möglicherweise ihren Eltern einige Angst durch ihre revolutionären Ideen über den Wert des heiligen Ehestandes. Aber welche von jenen vorgeschrittenen Dämchen erinnerte sich an die Bergpredigt als das für das weibliche Herz so unwiderstehliche Trio nahte der Ring, die Ausstattung und das eigene Heim ganz zu geschweigen von dem zuverlässigen, gewichtigen in Aussicht stehenden Gatten? Jedoch sind in den vierzehn Jahren, die seit dem Erscheinen derFrau, die es tatverflossen, gewiß einige

Diese kleinen realistischen Details bei Dostojewski, die sich wie spitze Angelhaken ins Gefühl einbohren und widerstandslos mit ins fremde Erleben reißen, sie sind sein erlesenstes Kunstmittel und gleichzeitig der höchste Triumph des intuitiven Realismus über den programmatischen Naturalismus. Dostojewski verschwendet durchaus nicht diese seine Details.

Aber wie, Heiberg ein Bahnbrecher? Er war allerdings sehr viel weniger ein solcher, als die, welche das Wort Realismus auf ihre Fahne geschrieben hatten. Er

Bald jagt er den Begriff Rußland in die Enge der politischen Stunde, bald schnellt er ihn in das Grenzenlose empor auch hier wie im Kunstwerk die gleiche zischende Mischung von Wasser und Feuer, von Realismus und Phantastik offenbarend.

Man könnte sagen, dass in gewissem Sinne das neunzehnte Jahrhundert Das alles auch erstrebt hat, was Goethe als Person erstrebte: eine Universalität im Verstehn, im Gutheissen, ein Ansich-heran-kommen-lassen von Jedwedem, einen verwegnen Realismus, eine Ehrfurcht vor allem Thatsächlichen.

Solche Details sind es, die ich bei Dostojewski die sadistischen, die satanischen nenne, weil hier der Realismus mehr ist als ein bloßer Kunstgriff der Technik, weil er eine metaphysische Rache ist, Ausbruch geheimnisvoller Wollust, einer gewaltsamen ironischen Enttäuschung. »Vier Fläschchendas Mathematische der Zahl, »amerikanische Wachsleinwanddie grauenhafte Präzision des Details das sind absichtliche Zerstörungen der seelischen Harmonie, grausame Revolten gegen die Einheit des Gefühls.

In einer denkwürdigen Stelle bezeichnet Aristoteles als die Aufgabe seiner »Politik«, diejenige Staatsform zu finden, welche nicht die an sich vollkommenste, aber die brauchbarste sei: »Welche also ist die beste Verfassung und das beste Leben für die meisten Staaten und die meisten Menschen, wenn man an Tugend nicht mehr verlangt als das Maß der Durchschnittsmenschen, noch an Bildung mehr als ohne besondere Begünstigung der Natur und der Umstände möglich ist, noch eine Verfassung, wie sie nur im Reiche der Ideale liegen kann, sondern ein Leben, das mitzuleben, eine Verfassung, in der sich zu bewegen den meisten Menschen möglich istEr sagt: darauf komme es an, eine solche Staatsordnung zu finden, welche aus den gegebenen Bedingungen sich entwickelnd leicht Eingang und Teilnahme gewinnen wird; »denn es ist kein geringeres Werk, eine Staatsordnung zu verbessern, als eine von Grund aus neue zu schaffen, wie ja auch das Umlernen ebenso schwer ist als das Erlernen«. So weit geht der Philosoph in seinem Realismus; aber wenn er von den meisten Menschen, den meisten Staaten spricht, denkt er nur an die hellenische Welt, denn die Barbaren sind ja wie Tiere und Pflanzen.

Mit der Hast einer Heißhungrigen verschlang ich alles: von den Memoiren der Cora Pearl bis zu Wieland und Herder. Ich muß aber wohl in jener Zeit weder für die Schlüpfrigkeit noch für den Realismus sehr empfänglich gewesen sein; was ich von dieser Art las, interessierte mich kaum, es rief höchstens ein Gefühl des Ekels in mir wach.

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