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Politisch kam zunaechst wenig darauf an, welche Opfer der Sieg gekostet hatte; vielmehr war der Gewinn der ersten Schlacht gegen die Roemer fuer Pyrrhos ein unschaetzbarer Erfolg. Sein Feldherrntalent hatte auch auf diesem neuen Schlachtfeld sich glaenzend bewaehrt, und wenn irgend etwas, musste der Sieg von Herakleia dem hinsiechenden Bunde der Italiker Einigkeit und Energie einhauchen.

Damit war Pyrrhos' Unternehmen gescheitert, der Plan seines Lebens ohne Aussicht dahin; er ist fortan ein Abenteurer, der es fuehlt, dass er viel gewesen und nichts mehr ist, der den Krieg nicht mehr als Mittel zum Zwecke fuehrt, sondern, um in wildem Wuerfelspiel sich zu betaeuben und womoeglich im Schlachtgetuemmel einen Soldatentod zu finden.

Am meisten empfanden dies die Dichter. Naevius scheint deshalb von der Koenigszeit sogleich auf den Krieg um Sizilien uebergegangen zu sein; Ennius, der im dritten seiner achtzehn Buecher noch die Koenigszeit, im sechsten schon den Krieg mit Pyrrhos beschrieb, kann die ersten zwei Jahrhunderte der Republik hoechstens in den allgemeinsten Umrissen behandelt haben.

Dass die Buergerwehr vor den Roemern nur wegzulaufen verstand, davon hatte man sich sattsam ueberzeugt; es blieb nur die Wahl zwischen Frieden mit Rom, den die Roemer unter billigen Bedingungen zu bewilligen fortwaehrend bereit waren, und Vertrag mit Pyrrhos auf jede dem Koenig gutduenkende Bedingung, das heisst die Wahl zwischen Unterwerfung unter die roemische Obermacht oder unter die Tyrannis eines griechischen Soldaten.

Kapitel Die Empoerung der italischen Untertanen und die Sulpicische Revolution Seitdem mit Pyrrhos' Ueberwindung der letzte Krieg, den die Italiker fuer ihre Unabhaengigkeit gefuehrt hatten, zu Ende gegangen war, das heisst seit fast zweihundert Jahren, hatte jetzt das roemische Prinzipat in Italien bestanden, ohne dass es selbst unter den gefaehrlichsten Verhaeltnissen ein einziges Mal in seiner Grundlage geschwankt haette.

Zurueckgekehrt in sein vaeterliches Reich fiel ihm bald alles zu; die tapferen Epeiroten, die Albanesen des Altertums, hingen mit angestammter Treue und frischer Begeisterung an dem mutigen Juengling, dem "Adler", wie sie ihn hiessen. In der Tat, keiner war wuerdiger als Pyrrhos, das koenigliche Diadem Philipps und Alexanders zu tragen.

Eben damals stellten die italischen Verhaeltnisse sich so, dass jetzt wiederum als ausfuehrbar erscheinen konnte, was vierzig Jahre frueher Pyrrhos' Verwandter, seines Vaters Vetter Alexander von Epeiros, und eben erst sein Schwiegervater Agathokles beabsichtigt hatten; und so entschloss sich Pyrrhos, auf seine makedonischen Plaene zu verzichten und im Westen eine neue Herrschaft fuer sich und fuer die hellenische Nation zu gruenden.

Die Ursache dieser Zurueckhaltung war, dass die Roemer die Stadt nicht dem Epeirotenkoenig in die Arme treiben wollten. Die Absichten desselben auf Italien waren kein Geheimnis mehr. Schon war eine tarentinische Gesandtschaft zu Pyrrhos gegangen und unverrichteter Sache zurueckgekehrt; der Koenig hatte mehr begehrt, als sie zu bewilligen Vollmacht hatte. Man musste sich entscheiden.

Dagegen die Zeitgeschichte wurde wiederum zusammenhaengend und eingehend behandelt: nach eigener Kunde schilderten Naevius den ersten, Fabius den zweiten Krieg mit Karthago; Ennius widmete wenigstens dreizehn von den achtzehn Buechern seiner Chronik der Epoche von Pyrrhos bis auf den Istrischen Krieg; Cato erzaehlte im vierten und fuenften Buche seines Geschichtswerkes die Kriege vom Ersten Punischen bis auf den mit Perseus und in den beiden letzten, wahrscheinlich anders und ausfuehrlicher angelegten die Ereignisse aus den letzten zwanzig Lebensjahren des Verfassers.

Mit dem Fruehjahr 475 ergriff Pyrrhos abermals die Offensive und rueckte in Apulien ein, wohin das roemische Heer ihm entgegenkam. In der Hoffnung durch einen entscheidenden Sieg die roemische Symmachie in diesen Landschaften zu erschuettern, bot der Koenig eine zweite Schlacht an und die Roemer verweigerten sie nicht.