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Aktualisiert: 18. Juni 2025
»Du bist ein tapfres Kind!« sagte Großmama, als wir die Treppe hinuntergingen. »Gar nicht, Großmama!« erwiderte ich. »Denn nur eins wünsch ich mir, Ruhe zum Lernen, zum Lesen und Arbeiten.« Ein Besuch in Weimar, den wir vorhatten, und der dem langen Aufenthalt in Pirgallen vorausgehen sollte, erschien mir zunächst nur wie eine Störung.
Über der Brücke, hinter den dunkeln Büschen und Bäumen, lag die Erde noch eingehüllt in ein durchsichtig-weißes Nebeltuch, das kecke Sonnenstrahlen zu zerreißen sich bemühten. Und ein helles Häuschen schimmerte lockend vom jenseitigen Hügel, das mir vertraut entgegensah, als wäre ich drüben daheim. War es nicht aus dem Rahmen getreten, der in Pirgallen in Großmamas Zimmer hing?
Kamen junge Leute nach Pirgallen, die, wie Onkel Walter spottend zu sagen pflegte, beim »Alix-Examen noch nicht durchgefallen waren,« so streckte ich vorsichtig die Fühlhörner meines Geistes aus.
Erst die würzige Herbstluft von Pirgallen heilte sie, und der Königsberger Karneval sah sie als eine der schönsten der Schönen im fröhlichen Kreise der Jugend wieder. Sie tanzte gern, sie sah sich gern von Bewunderern umgeben, und ihr Mann war überglücklich, wenn er sie heiter wußte.
Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als habe mir jemand hinterrücks einen Schlag ins Genick versetzt. »Also werd' ich nach Pirgallen gehen,« sagte ich laut, wie zu mir selbst.
Mein Onkel dagegen hat mir eine Rede gehalten, deren Quintessenz war, daß ich lieber heiraten solle, statt modernen Schwarmgeistern zu verfallen. Wir reisen nächste Woche nach Haus. Ich gehe noch einmal alle alten Wege, und oft steigen mir plötzlich die Tränen in die Augen, wenn ich den breiten efeuumsponnenen Turm von Pirgallen vor mir sehe.
Wie oft hatte ich in Pirgallen über ihn spotten hören, der »wie ein Schulmeister« aussah, ein »Fräulein so und so« geheiratet hatte, und mit »Kreti und Pleti« befreundet war, wie geringschätzig zuckten sie die Achseln, wenn Großmama ihn verteidigte. Er war ein begeisterter Freund Friedrich Nietzsches, hatte ihm sogar einmal, zum Entsetzen der Verwandtschaft, sein Gut zum Asyl angeboten.
Auf dem Wege nach Pirgallen machten wir bei einer Reihe von Verwandten Station.
Auf dem Wege zwischen Königsberg und Pirgallen ritt er sein Pferd fast zu Schanden, das er sich endlich als Regimentsadjutant halten konnte, und auf den Schnitzeljagden stellte er durch seine Reiterkunst sämtliche Kürassierleutnants in den Schatten.
Ich hätte nun gern meinerseits triumphiert, aber das Mitleid mit den armen Würmern, die sie mit solcher Giftlaune unter dem Herzen tragen, überwog. Ein Weib, das ein Kind erwartet, sollte sein wie eine Siegerin!« Ich atmete auf, als wir endlich in Pirgallen waren, wo ich hoffte, mich meinen Studien und Arbeiten ganz überlassen zu können. Dort hatte sich inzwischen mancherlei verändert.
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