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Aktualisiert: 5. Juni 2025
Das alles hatte mit ihrem Artikel die „Neustädter Umschau“ getan. An Piesecke dachte kein Mensch ... Barthel, der Heimtücker, war inzwischen auch aus der Haft entlassen worden. Er ließ sich bei mir melden, aber es wurde ihm gesagt, ich sei nicht zu sprechen. Da kam er nach einer Stunde mit seiner Susanne wieder. „Herr Doktor“, sagte Susanne mit kirschrotem Kopf, „daß er ein Lump ist, weiß ich.
Und da sah ich auch schon, wie sich der lange Ignaz umdrehte, wie ein wilder, giftiger Blick über Piesecke und das erschreckte Mädchen hinfuhr, und im nächsten Augenblick hatte Ignaz den zarten Piesecke erfaßt, schleuderte ihn sich wie einen Sack über die Schulter und verschwand mit ihm durch die Tür. „Daß kein Unglück geschieht!“ rief ich und eilte nach.
Er gebe sich ganz in meine Hand, wolle alle Arbeit tun und bitte, mit ihm recht rauh zu verfahren; es sei ihm immer am wohlsten gewesen, wenn ihm gelegentlich mal sein hoher Bruder, Landesherr und Familienoberhaupt, ein paar Ohrfeigen angeboten habe. Dann habe er auf Sekunden das Gefühl gehabt, daß er und sein Leben noch ernst genommen werden können. Heißen wolle er Max Piesecke. –
Die schöne Hanne blickte auf und lachte, Piesecke geriet in Wut, fuchtelte mit seiner Sense ein wenig vor der inzwischen geschlossenen Stalltür herum und ging dann niedergeschlagen über den Hof. Am Tor traf er mich. „Das ist eine Gemeinheit“, sagte er und hatte Tränen in den Augen. „Piesecke“, tröstete ich ihn, „ich bin Zeuge dessen gewesen, was jetzt vorfiel.
Und noch ein anderer schaute verliebt zu dem Mädchen hin, das war Piesecke, der an der Stalltür lehnte und eine Sense in der Hand hielt. Oh, den armen Piesecke scheint es ganz arg erwischt zu haben. Er verdrehte die Augen und seufzte einmal so laut, daß man es über den Hof hinweg hörte. Ich ärgerte mich über den Menschen. Gleich wurde mir eine Genugtuung.
„Morgen nachmittag 4½ Uhr wird der Notar hier sein“, entgegnete ich ruhig; „Sie werden dann entweder das von mir aufgesetzte Abkommen unterzeichnen oder Ihrer Wege gehen.“ „Ferien vom Ich!“ stöhnte Piesecke; „ich habe gar keinen Willen mehr.“ Am nächsten Tage, um 4,35 Uhr, unterschrieb vor dem Notar, meinem Vertrauten, Max Piesecke das von mir gewünschte Abkommen mit seinem hochfürstlichen Namen.
Fräulein Hanne will wirklich ...“ Der Prinz sank in sich zusammen. Er war plötzlich wieder vollständig Piesecke. Es ist noch viel geredet worden; ich weiß nicht mehr, was alles. Schließlich habe ich Stefenson recht geben müssen, daß er sich unerkannt unter unser kurioses Völklein mischte. Was sollte er sich nicht überzeugen, wie seine Gründung wirkte?
Daß in jedem Kurort, in Zoppot, Ostende, Abbazia sich jeder Mensch ohne Legitimation unter irgendeinem Namen niederlassen könne? Ich unterließ es. „Kommen Sie!“ Das war Befehlston. Ich blieb sitzen. Der Gewaltige wollte wohl eben ein strenges Wort sagen, da wurde die Tür aufgerissen, und Piesecke trat ein. Flugs stand der „Geheime“ stramm und schlug die Hacken zusammen. Piesecke sah schlimm aus.
„Ja, also sagen wir: hinter der Forellenhof-Hanne! Mit der werde ich mich heute oder morgen verloben.“ Piesecke prustete los und sagte lachend: „Also Ignaz oder Stefan oder Wiczorek oder Stefenson oder wie Sie sonst heißen mögen – mir ist ja das ganz egal –, da werden Sie kein Glück haben! Die Hanne mag keinen; nicht mal den Herrn Doktor da hat sie gemocht.“
„Was?“ schrie Max Piesecke. „Wenn ich so etwas tue und mein Bruder erfährt es, schlägt er mich tot!“ „Schön! Dann habe ich nicht mehr nötig, Sie zu kurieren.“ Piesecke sank in sich zusammen. „Ich bin immer Erpressern in die Hände gefallen“, jammerte er.
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