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Er schalt, bath, Und bewegte sein Heer noch eilender vor in dem Blachfeld. „Jetzo hinan,“ so rief er, und schrie, daß die Völker erbebten, „Jetzo nur muthig hinan: denn Ottgar führt euch als Sieger! Seht, wie Jene vor euch entflieh’n; fort, schmettert sie nieder!“ Also braus’te das Wort, empörend, ihm von den Lippen.

Ottgar stand, erschüttert im Geist vor dem Schreckensgedanken; Sprechen wollt’ er schnell, und es bebten die Lippen ihm leis’ nur. Doch nun drang ihm das Wort aus den festgeklammerten Zähnen: „Ha, sey nun, und auf immerhin, der Leib und die Seel’ auch Mit in dem Spiele gewagt! Nicht kann ich mehr weichen: die Gattinn

Soll ich den Mann, den König, und ach, den Gatten noch mahnen Dort an den graunerregenden Tag, wo gegen den Eidschwur, Der dich bewog, dem Kaiser zu huldigen heimlich im Zeltraum, Er, o schreckliche Schau! auf des Eilands ragendem Hügel, Das die Donau umschlingt mit weitgedehneten Armen, Plötzlich am listiggestalteten Zelt den rauschenden Vorhang Fallen hieß, und dich vor den Augen unzähliger Krieger, Die an dem Strom sich dieß- und jenseits, feindlichgesondert, Lagerten, wies zum Hohn’ auf die Kniee gesunken, o schändlich, Ottgar, dich, dem er an dem Hof’ einst dienet’, als Marschalk, Huldigend dort, in dem Staub’! O, könntest du solches vergessen?“ Ottgar preßte die Stirn’ in die Fläche der Linken, und glühend Rann ihm die Thrän’ an der Wange herab.

Hab’ ich, dem Streit abhold, nicht des segnenden Friedens Worte gesprochen im Rath’? Umsonst: du wolltest den Krieg nur! Nun vollführ’ es mit Muth, was du so kräftig begonnen.“ Ottgar wandte sich schnell zu Milota: „Führe,“ so sprach er, „Heute den Kern des Heers rasch vor zu des Kampfes Entscheidung.

Aber er heißt dich zugleich das Wohl und das Wehe bedenken Tausender. Seyd versöhnt! Du vernahmst des Friedens Bedingniß.“ Ottgar schwieg erstaunt. Ihn erschütterte heimlich die Bothschaft. Auch ergriff ihn mit Zaubergewalt ein flüchtiger Anblick Jener blühenden Schar, die um ihren Erzeuger zu Pferd saß.

Aber zur Linken Drang der Böhmen erlesenes Volk, gehorchend dem Helden Lobkowitz, vor, und nach diesem kam das kühne Geschwader, Welches sich Ottgar heut’ erlas, gleich loderndem Feuer, Rasch aus dem Nachhalt vor, in die Reihen der Feinde zu stürmen. Katwald eilte, voll Hast, vom Einen zum Andern, und weckte Mächtig in jeglicher Brust des Kampfs entsetzliche Sehnsucht.

Komm, Richard, und stehe dem Bruder Treu zur Seite, mit ihm die entsetzliche That zu vollführen, Die sich der Merenberger ersehnt! O denke des Bruders: Wie er am Galgen hing das Haupt zu den Füßen gebunden, Dreimal schreckliche Tage sich wand! Wie, leben soll Ottgar?“ Alsbald einte sich ihm in dem Kampf sein finsterer Bruder.

Weichet, Zitternde Memmen, nur wieder zurück’, und entbiethet von Ottgar Ihm die Fehd’ auf Leben und Tod! Zieht hurtig von hinnen, Alle, daß euch nicht ereile mein Zorn schon hier, vor dem Angriff.“

Ottgar fuhr auf den älteren los, und, ob er den Speer schon Ihm entgegen streckt’, und des Kampfs wohl kundig sich zeigte, Schlug er ihm doch mit dem Heldenschwert den nahenden Speerschaft Seitwärts, und durchstieß ihm den Hals, wo, gleitend, vom Harnisch Sich der Helm verschob: er sank, und verhauchte das Leben.

Der Kaiser sendet Schwarzenberg dem König entgegen, und heißt ihn, jene begraben zu lassen. Die Geister: Marbod und Inguiomar auf Rudolphs, und Katwald auf Ottgars Seite. Zusammenkunft Rudolphs mit dem König Ladislav. Ottgar rückt mit dem Heer’ an. Der Kaiser stellt seine Völker in Schlachtordnung. Marbod treibt Schörlins Roß gegen die Böhmen. Der Kampf beginnt.