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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Das Stürmen und Wogen in seiner Brust beflügelte seine Schritte, so daß er die Straßen in Sturmeseile durchlief und die Leute ihn verwundert ansahen. Seine Bekannten, die ihm begegneten und die er zerstreut grüßte, blieben stehen und schauten kopfschüttelnd hinter ihm her. Orla war unbemerkt in ihr Zimmer gelangt.
So eindringlich und schonungslos hatte Nellie noch nie mit ihr gesprochen; die viel zu gutmütige junge Frau konnte nicht sehen, wenn Ilse so traurig war, und hatte dann gleich tausend zärtliche Trostesworte für sie, aber um keinen Preis hätte sie ihr das Herz durch Vorwürfe noch schwerer gemacht. Orla sagte ihr erbarmungslos die Wahrheit, so war es recht!
Lautes Sprechen und Lachen draußen kündigte jetzt die Ankunft der Zurückgebliebenen an. Orla lief ans Fenster und die andern folgten ihr dahin nach. Sie klopfte an die Scheiben und nickte den Freunden grüßend zu.
»Kinder!« unterbrach Fräulein Güssow, die am andern Ende der Tafel saß und Aepfel und Nüsse vergoldete, »keinen Streit! Melanie, komm zu mir, du kannst mir helfen, und du Ilse, versuche einmal, ob du Melanies Stelle ersetzen kannst.« Ilse ließ sich das nicht zweimal sagen. Eilig griff sie zum Pinsel und flink und gesandt that sie ihre Arbeit. Orla war sehr zufrieden damit.
Jede von uns erhält einen solchen und trägt ihn bis zu ihrer Sterbestunde.« »Bis zu ihrer Sterbestunde!« sprach Flora langsam und elegisch nach. Die Ringidee wurde von allen reizend, famos und entzückend gefunden und mit Begeisterung angenommen. Orla, die von ihrem erhabenen Platze heruntergesprungen war, wurde umringt und mit schmeichelhafter Anerkennung überhäuft.
»Was sagt sie?« fragte Flora, »ich glaube, sie spricht französisch.« »Nein, italienisch,« behauptete Melanie, die nämlich seit einigen Tagen angefangen hatte, diese Sprache zu treiben. »Sie spricht deutsch,« erklärte Grete. »Eben hat sie gesagt: Meine kleine Lilli.« »Gott bewahre, was du gehört hast!« widerstritt Orla, »sie spricht englisch.«
„Ich kann Ihnen auch behilflich sein, Doktorin zu werden,“ sagte er wieder mit derselben geheimnisvollen Miene, „oder vielmehr der Examinator, von welchem ich eben sprach, kann Sie zur Doktorin machen, wenn Sie nur wollen.“ Seine Stimme klang erregt, er atmete tief und schnell, und sein seltsames Wesen fiel Orla jetzt auf.
„Kind, sagt sie immer zu mir,“ dachte Ilse, „gerade als wenn sie viel älter wäre als ich, und sie ist doch erst neunzehn Jahre alt.“ Aber daß Orla, trotz des geringen Altersunterschiedes viel reifer und verständiger war als sie, das empfand sie nur zu oft und sie kam sich dann ihr gegenüber noch recht kindisch und albern vor. „Gegen Orla bin ich doch furchtbar dumm,“ sagte sie einmal zu Nellie.
»Ja,« tönte es gedämpft zurück. »Melanie, ich fürchte mich tot!« Sie hatte sich die Decke über den Kopf gezogen und erwartete mit zitternder Angst ihr Schicksal. Auch Orla war erwacht. »Was war das?« fragte sie, »wo kam der laute Schrei her? Mir war es, als ob er dicht vor meinem Bette ausgestoßen wurde.« »Allmächtiger Gott!« schrie Melanie auf, »siehst du nichts?
Ilse erschrak; sie hatte geglaubt, Orla habe es nicht gehört, als die Frau Direktor ihr die Neuigkeit von Leos Reise mitteilte, da sie gerade in dem Schaufenster eines Kunstladens, vor welchem sie standen, die Bilder einiger Professoren betrachtete.
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