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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Schnell fuhr Ilse in die Höhe und wischte sich mit dem Tuch über ihre Augen. Orla, die am Fenster saß, sah von ihrem Buche auf, als sich jetzt die Tür öffnete. Als aber statt des erwarteten Doktor Gerber sein junger Assistenzarzt erschien, entglitt das Buch ihren Händen und sie bückte sich schnell, um es aufzuheben.

Sie meinte, wenn zwei Menschen zusammen übereinstimmten und gemeinsame Interessen hatten, müßten sie nach der Ansicht der anderen natürlich gleich ineinander verliebt sein. Sie wäre überhaupt keine Natur zum Lieben geschaffen. Nellie und Ilse als Erfahrenere in dieser Beziehung lächelten sich bei diesen Worten überlegen an und schwiegen. Orla glaubte sich wirklich gefeit gegen die Liebe.

Sie klapperte mit den Zähnen vor Furcht und Schrecken, und Orla, die nichts gesehen hatte, sondern nur ein lautes Brechen und Knacken im Baume vernommen, sprang mutig aus ihrem Bette, schlug ihre Steppdecke über die Schultern und sah zum Fenster hinaus. Grade hatte Ilse ihre tolle Fahrt beendet.

»Ich kann Sie heute nicht begleiten, Miß Leadentgegnete Orla, die ganz gegen ihre Gewohnheit sich vom Gefühle übermannen ließ und heftig weinte; »ich kann es nicht!« »Ich auch nicht! – Ich auch nichterklärten die übrigen.

Ihrem Freunde, dem Referendar Lüders und ihren Bekannten erzählte sie mit großer Wichtigkeit und Ausführlichkeit von der bevorstehenden Ankunft der jungen Russin, die eine intime Freundin von ihr sei, da sie beide sozusagen ‚geistesverwandt‘ wären, daß sie zusammen in der Pension gewesen seien, und wie sich Orla schon damals durch ihre hervorragende Begabung ausgezeichnet hätte.

Werden Sie das ertragen, Orla, wird das nicht zu viel sein für ein zartes Weib?“ Es war zum ersten Male, daß er sie beim Vornamen nannte. Flüsternd und schnell hatte er gesprochen und fast flehend hatte seine letzte Frage geklungen.

Ilse blickte zu der Freundin empor und sah es feucht in deren Augen schimmern, die heute einen seltsam weichen Ausdruck hatten. Schmeichelnd legte sie ihren Kopf in Orlas Schoß. „Liebe, liebe Orla,“ flüsterte sie leidenschaftlich und hätte sich ihr in der Stimmung, in welcher sie sich befand, am liebsten um den Hals geworfen, um sich dort auszuweinen.

Ueber uns sind sie aufgeweckt! – Orla spricht ... Wir sind verlorenEilig nahm sie der am ganzen Körper zitternden Ilse, deren Hände blutig geritzt waren, das Körbchen ab, warf die wenigen Aepfel, die nicht herausgefallen waren, in ihr Bett, das Körbchen hinter den Schrank, und legte sich nieder, alles in der größten Hast. Ilse hatte ein gleiches gethan.

Und nun ergoß sich über diese ein gleicher Redestrom; Orla verstand es jedoch geschickt, mit kühler, aber ausgesuchter Höflichkeit ihren Fragen auszuweichen, so daß die aufgeregte Fragerin wenig mehr erfuhr, als sie schon wußte. Die vornehme Zurückhaltung der jungen Dame imponierte ihr gewaltig, und sie bat sie dringend um ihren baldigen Besuch.

Sie wartete noch eine Weile bis Orla fest eingeschlafen war, und holte dann ihre Schreibmappe hervor.

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