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Als ihr der Kaffee gereicht wurde, nahm sie die Tasse ganz manierlich beim Henkel in die Hand, auch wie es sich gehört nicht mit großen Bissen, wie am Abend zuvor; aber sie hatte eine andre Unart, die ebenfalls zu tadeln war, sie schlürfte den Kaffee so laut, daß sie allgemeine Heiterkeit erregte. Ilse hatte keine Ahnung, daß ihr das Gelächter galt, Orla machte sie damit bekannt.

Aber da es der Doktor so anordnete, wagte sie nicht, sich zu widersetzen, und ließ es sich schließlich ganz gern gefallen, daß sie auf das liebevollste gepflegt und verhätschelt wurde. Einige Male hatte sie Orla dabei ertappt, daß sie zu der Zeit, wenn Andres zu kommen pflegte, erwartungsvoll durchs Fenster blickte.

Dagegen freute sie sich aufrichtig, Ilse wiederzusehen. „Nellie,“ hatte Ilse vor Orlas Ankunft gesagt, „bitte, erzähle Orla nur gleich alles –, du weißt schon, die Geschichte mit der Flucht.

»Gieb mir deine Hand, du kleiner Brausekopfsagte sie freundlich, »und versprich mir, nicht wieder so stürmisch zu sein und deiner augenblicklichen Laune zu folgen, selbst wenn du glaubst, im Rechte zu sein. Heute warst du es nicht einmal, du trankest wirklich etwas unappetitlich. Orla hat es gut gemeint, daß sie dich darauf aufmerksam machte, du darfst ihr darum nicht böse sein.

»Also auf zur Lindekommandierte Orla und schlug den Weg dorthin ein. Ohne Gegenrede folgten ihr alle, in wenigen Augenblicken waren sie dort. Orla stieg auf eine Bank, die dicht am Stamme lehnte, schlug die Arme untereinander und sah schweigend auf die Mädchen herab, die einen dichten Halbkreis um sie bildeten und mit höchster Spannung auf sie blickten.

In dem Augenblick, als Orla sie umarmen wollte, kam ihr das so komisch vor, daß sie in ein lautes Gelächter ausbrach. »Wie schaderief Nellie halblaut. »Warum muß sie lachen? Sie war zu nett, nun verderbt sie die Schluß

Die übrigen Mädchen hatten an der Treppe gewartet, jetzt gingen alle zusammen hinunter und an der Thür des Saales blieben sie stehen, sie hatten mit einem Male keinen Mut, hineinzugehen. »Ich höre sprechensagte Orla gedämpft, »ich glaube, die Herren sind schon daSie legte das Ohr an die Thür und horchte. »Wirklich, sie sind dabestätigte sie.

»Ich sah es mit offenen Augen, Fräuleinentgegnete Melanie mit voller Ueberzeugung. »Erst erwachten wir alle drei von einem furchtbar lauten Schrei, nicht wahr, Orla! gleich darauf sauste das Gespenst hier ganz dicht am Fenster vorbei.« »Es war vielleicht ein Spitzbube, der sich Aepfel holen wollteberuhigte die Vorsteherin. »Hast du auch etwas gesehen, Orla

Himmlisch, kannst du aber fahren,“ rief sie voller Begeisterung, „so gut wie du kann ich es allerdings nicht.“ „Auch ich mache Ihnen mein Kompliment, Fräulein Orla,“ sagte Althoff hinzutretend. „Jetzt laßt eure schönen Komplimente bis nachher,“ unterbrach ihn Nellie, „und kommt zum Kaffeetrinken.“

»Nunfragte Melanie, »sahst du etwas?« »Jaentgegnete Orla, »deutlich habe ich eine Gestalt gesehen, und ich könnte darauf schwören, daß sie von zwei langen, weißen Armen in Nellies Zimmer gezogen wurde.« »Liebe, liebe Orlabat Melanie kläglich und mit gerungenen Händen, »wecke die Leute! Wenn das Gespenst noch einmal erscheint, sterbe ich vor Angst