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Aktualisiert: 10. Oktober 2025
Casanova hörte eine Tür in den Angeln seufzen, – es konnte keine andre sein, als diejenige, durch die er selbst gestern abend mit Olivo und dem Marchese in den Garten zurückgekehrt war – dann war alles still.
Langsam gingen sie aufwärts längs der Gartenmauer; wo sie im rechten Winkel umbog, begann das Weingelände. Zwischen den hohen Stöcken, an denen schwere dunkelblaue Beeren hingen, führte Olivo seinen Gast zur Höhe, und deutete mit einer behaglich zufriedenen Handbewegung nach seinem Haus zurück, das nun ziemlich tief unter ihnen lag.
Ich bitte daher um Entschuldigung, wenn ich mich sofort zurückziehe.« – »Tun Sie ganz nach Ihrem Belieben, Chevalier,« sagte Olivo. »Aber vergessen Sie nicht, daß in einer Stunde das Spiel beginnt.«
Das Geld, das ich Ihnen seit sechzehn Jahren schulde, liegt bereit. Ich wagte nur nicht ... Fragen Sie Amalia ... Abgezählt liegt es bereit. Beim Abschied wollte ich mir erlauben –« Casanova unterbrach ihn sanft. »Sie sind nicht mein Schuldner, Olivo. Die paar Goldstücke waren – Sie wissen es wohl – ein Hochzeitsgeschenk, das ich, als Freund von Amaliens Mutter ... Doch wozu überhaupt davon reden.
Marcolina aber war noch in den Federn gelegen, als man von Hause wegfuhr; und vom Garten aus durchs offne Fenster hatten sie sie mit Beeren und Haselnüssen beworfen, sonst schliefe sie wohl noch zu dieser Stunde. »Das ist sonst nicht Marcolinens Art,« wandte sich Olivo an seinen Gast; »meistens sitzt sie schon um sechs Uhr oder noch früher im Garten und studiert bis zur Mittagszeit.
In deinen Armen hab’ ich meine erste Seligkeit genossen – und so ist es mir gewiß bestimmt, daß mir mit dir auch meine letzte zuteil wird!« – »Deine letzte?« wiederholte Casanova höhnisch, obwohl er nicht ganz ungerührt war, – »dagegen dürfte mein Freund Olivo wohl mancherlei einzuwenden haben.« – »Das,« erwiderte Amalia errötend, »das ist Pflicht – meinethalben sogar Vergnügen; aber Seligkeit ist es doch nicht ... war es niemals.«
Erst an der Stimme hatte Casanova den Mann erkannt, trat auf den Wagen zu, der stehengeblieben war, ergriff lächelnd die beiden sich ihm entgegenstreckenden Hände und sagte: »Ist es möglich, Olivo – Sie sind es?« – »Ja, ich bin es, Herr Casanova, Sie erkennen mich also wieder?« – »Warum sollt’ ich nicht?
Olivo und der Abbate hielten seinen Arm fest. »Ich kenne die beiden Steine,« sagte der Marchese, ohne sich von seinem Platz zu rühren, »wenn sie auch neu gefaßt sind. Sehen Sie, meine Herren, der Smaragd hat einen kleinen Fehler, sonst wäre er zehnmal soviel wert. Der Rubin ist tadellos, aber nicht sehr groß. Beide Steine stammen aus einem Schmuck, den ich selbst einmal meiner Frau geschenkt habe.
Endlich wandte sich Olivo an ihn wie mit einer Gebärde der Beschwichtigung, auch die Ricardis näherten sich, und der Abbate schien sich zu einer Anrede entschließen zu wollen; da fuhr es durch Lorenzis Glieder wie ein kurzes Beben; eine gebieterisch unwillige Bewegung wehrte jeden Versuch einer Einmischung ab, und mit einem höflichen Neigen des Kopfes verließ er ohne Hast den Raum.
Olivo begrüßte sie herzlich und geräuschvoll, sehr froh, damit einem Zwist, der bedenklich zu werden und die Heiterkeit des Abends zu gefährden drohte, die Spitze abzubrechen.
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