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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Maggies Gedanken flogen um zwanzig Jahre vorauf zu Gertrud und Kurowski und dann zu sich selbst und Seckersdorf. Ihr wurde ganz schlecht dabei, und sie fühlte wieder die alte, rasende Sehnsucht in sich aufsteigen, auszuschöpfen, zu genießen, solange sie noch jung und ihre Nerven noch dafür empfänglich waren. Die Freunde fanden den Oberförster verstimmt und Maggie still.
Aber ehe er noch das Zimmer verlassen konnte, zugleich mit dem Mädchen, das die Tür öffnete, drängten sich zwei blondköpfige Jungen herein, stürmten auf ihn los und hängten sich an ihn. »Großpapa! Großpapa! Da sind wir. Tante Maggie ... Perlchen!« Der Oberförster hob einen nach dem andern verdutzt in die Höhe. »Wo kommt ihr denn her, Jungens, und allein?«
Kurz, sie sagte alles, wie es sich in der Tat verhielt; nur die unehrlichen Seiten der ganzen Sache, die überging sie möglichst, und von ihrer Schuld gegen die Schwester sprach sie überhaupt nicht. Der Oberförster war fassungslos. Er hatte den Gedanken an eine Trennung Gertruds und Kurowskis, seit im Hause nicht mehr die Rede davon war, ganz von sich geschoben.
„Aber, lieber Lavard, die Dinge sind doch mit etwas gutem Willen leicht zu arrangieren!“ fiel die Gräfin besänftigend ein. „Wir laden noch den Oberverwalter, den Oberförster, den Inspektor und den Gutsförster ein. Dann sind wir in Ordnung.“ „Ja, ja. Aber das ist mir höchst fatal! Erst sind sie nicht gut genug. Nun werden sie herbeikommandiert. Die Leute denken doch nach, sie haben ihr Ehrgefühl.
Ihr Mann und Maggie sprachen noch eine Weile, während man in Eile und Ungemütlichkeit Kaffee trank und der Oberförster und Fräulein Perl über eine Weinfrage verhandelten. Gertrud wollte sich nicht angreifen vor dem Abend und erkundigte sich nach ihrem Zimmer. Es war das alte. Wann der Bräutigam denn käme, und wann die Geschichte eigentlich beginnen sollte, fragte Kurowski. Maggie gab Auskunft.
Da hab' ich mir's über Nacht überlegt, habe die Kinder genommen und bin nach der Station, nach Winge gegangen.« »Drei Stunden! In diesem Wetter!« fluchte der Oberförster. »Die Jungen sind abgehärtet und gut zu Fuß. Dann, in Friesstein, fand ich Fuhrwerk hierher.« Maggie sah finster und tiefatmend auf die Schwester. Der Oberförster schüttelte sich. Er konnte nicht lange unbehagliche Dinge tragen.
Der Oberförster nahm das Wort, und Seckersdorf wandte sich sehr rasch nach ihm um. Eben wurden die ersten Schnitte an einem Riesenbaum vorgenommen; der Oberförster gab einige Anweisungen. Seckersdorf sah und hörte mit intensiver Aufmerksamkeit zu. »Ich lerne,« sagte er mit entschuldigendem Seitenblick auf Maggie.
Der Oberförster verstand beide. »Nein, lieber Freund, das nehm' ich nicht an,« sagte er. »Fünf Meilen in einer Tour ist zu viel für Ihre Gäule!« Seckersdorf stutzte. In einer Fahrt? Das war ja eine offenbare Ablehnung seines Aufenthaltes im Hause, jedes Verkehrs mit ihm. Er verbeugte sich also und machte ein höflich leeres Gesicht, aus dem doch die mühsam bezwungene Enttäuschung hervorguckte.
Bei dem Namen, der ihm alles wieder in das Gedächtnis rief, machte er zwar ein trübseliges Gesicht, aber Maggie triumphierte doch. »Ihre Frau Schwester ist nicht so heiter?« fragte er höflich. »Gott bewahre,« sagte der Oberförster an ihrer Stelle mit mehr Betonung als nötig gewesen wäre. »Die war immer nur zum Ansehen und zum Hätscheln. Na ... ihr Mann setzt das ja fort.
»Und immer viel zu viel,« lachte der Oberförster. »Aber wenn Sie sich nun den Schlag einmal genau ansehen wollen, lieber Seckersdorf, dann bitte ... Du kannst hier einen Augenblick ausruhen, Kind. Wir haben ja noch einen weiten Rückweg.« Maggie setzte sich auf einen Stein, während die Herren zu den Arbeitern gingen. Das Herz war ihr weit und sie fühlte sich beunruhigt.
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