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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Nach dem Essen sollte Asmus rezitieren, und zwar die Szene zwischen dem Patriarchen und dem Tempelherrn, weil es Morieux »kolossal« fand, wie er zugleich das edle Ungestüm des Ritters und die bornierte Heimtücke des Pfaffen zum Ausdruck bringe, sogar im Gesicht! Und Asmussens Herz stieg wie das Roß eines Ritters, der in die Schranken reitet und vom Balkon die Farben seiner Dame winken sieht.
Und am Pulte des ersten Geigers saß niemand anders als Morieux. Asmus war aufs freudigste ergriffen von diesem zarten Geschenk; die Streicher wurden im Triumph an den Tisch geholt, und als alle genug gegessen und getrunken hatten, erhob man sich zum Tanz. Asmus und Hilde aber bestiegen den lange schon wartenden Wagen zur Hochzeitsreise nach dem Hinterhäuschen in der westlichen Vorstadt.
Morieux hatte den beiden Damen mit Grimassen und schlenkernden Armen verraten, daß Semper Gedichte mache, »wunderbare, großartige Gedichte!« Und nun, wenn die Schule vorüber war, saßen die beiden Damen auf dem Pult wie auf einem Thron, und Morieux und Semper saßen auf den Kinderbänken zu ihren Füßen; Morieux geigte und Asmus las, fremde Gedichte und eigene; er hatte der Ballade vom ertrunkenen Fischer noch eine Ballade von einer gespenstischen Burgruine hinzugefügt, und Asmus dachte: So war es am Musenhof zu Ferrara oder Avignon.
Frühlings- und Ferienlust; Wiederauftreten des Herrn Morieux; ein längerer Blick der »Dame in Trauer«, ein Aufstieg ins Gebirge und ein Gärtner mit einer Schere. In der Tat, das einzige Gute, das solche Prüfungen haben, sind die Ferien, die sich ihnen gewöhnlich anschließen.
»Schweigen Sie doch!« rief der Pastor zornig, »wie können Sie das wissen?« »Weil ich meinen Freund kenne; dergleichen tut er nicht,« versetzte Asmus als Eideshelfer. »Ich rede überhaupt nicht mehr mit Ihnen!« eiferte Zump gegen Sempern und wandte sich an Morieux. »Und Sie? »Nein,« rief Morieux mit diabolischen Gesichtsverzerrungen, »ich habe gesagt, daß ich nicht die Ehre hätte, Sie zu kennen.«
Aber das quälte ihn, daß er diese Liebe nicht ganz zu besitzen glaubte; er war eifersüchtig. Eifersüchtig auf Morieux. Mit dem sollte Semper sich nicht einlassen. »Wie kannst du nur so viel mit dem Morieux verkehren! Morieux! Auf dem Dom gab es früher ein Affentheater von »Morieux«. Das paßt. Dieser ganze Morieux ist ein Affentheater, das von morgens bis abends Vorstellungen gibt.
Morieux ging lächelnd und mit einem höhnischen Achselzucken davon. IX. Kapitel. Ein Afrikaforscher, der nicht revanchelüstern ist. Ganz, ganz anders war Sempers zweiter Wandergenosse. Er war hager, sehnig und steif, von scharfgeschnittenem Gesicht, und sein silberweißes kurzgeschorenes Haar stand senkrecht aufgerichtet wie Nägel.
Und noch ein andres Herzensglück sollten diese Tage ihm bringen. Im selben Augenblick sprang auch schon die Tür auf, und wer trat herein? Morieux. Morieux mit bleichem, verzerrtem Gesicht und weit vorgestreckter Hand. »Ich wollte dir die Hand zur Versöhnung bieten,« sagte er. »Bravo!« rief Asmus, indem er klatschend einschlug, »wie geht’s dir? Was machst du? Komm, setz’ dich ins Sofa!
»Na also!« jubelte Asmus, und in seiner Freude über das erlösende Wort vergaß er, daß das Genie »’n Hund« statt »ein Hund« gesagt hatte. Münz und Morieux notierten das. XII. Kapitel. Asmus ringt gewaltig mit einem Schüler wegen eines Frosches: er empfängt Rippenstöße, und der gewisse Seybold besteht das Examen.
Der eine war sein Mithospitant Morieux, und dieser hatte Eigenschaften, die wohl auf einen französischen Vorfahren schließen lassen konnten. Er war ein hübscher, schlanker, geschmeidiger Bursche mit dunklem Haar und einem famosen schwarzen Schnurrbärtchen und zeigte in Sprache und Gebärden eine überschießende, ja, in seinen Mienen nicht selten eine fratzenhafte Lebhaftigkeit.
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