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Aber man muß sie deutlich und mit nicht nachlaßbarem Nachdruck zeigen. Sonst halten sie es für einen Film. Immer war Deutschland schon der Kulturbottich und das mitteleuropäische Bassin, in dem die fremden Fischsorten schwammen, Delphine und Krabben, Schildkröten und Heringe. Auch Miesmuscheln und Sand. Haifische und Hechte waren selten geworden, eher noch fette Schollen.

Soll das Denken über dasjenige, was geschehen muß, heute gegenüber der sozialen Frage ebenso auf dem Nullpunkt angelangen, wie die mitteleuropäische Politik für ihre Aufgaben 1914 angekommen war? Landesgebiete, die sich von den damals in Frage kommenden Angelegenheiten abseits halten konnten: gegenüber der sozialen Bewegung dürfen sie es nicht.

Wie ein mächtiger Amsterdamer auf der Silberplatte den herrlichsten Zander sah, den ihm mitteleuropäische Speisewagen vor den Blick gespült, erhöhte er einen Augenblick sich vor Erstaunen über die Schönheit des Biestes, aber als Kenner und eingedenk des Kommenden winkte er ab und sprach: Visch laat een mensch als ie is.

Im Namen der kleinen sozialistischen Fraktion sprach Doktor Wolters gegen die Kreditgewährung, gegen die Gutheißung der Regierungspläne, gegen das Vertrauensvotum. In krassen Farben schilderte er die zunehmende Verelendung, die Gefahr des unmittelbar bevorstehenden Staatsbankerottes, die Verödung des wirtschaftlichen und geistigen Lebens. Er sagte unter anderem: »Der Herr Bundeskanzler hat vor mehr als zwei Jahren, als er sein Antijudengesetz begründete, unsere Bevölkerung bieder, einfältig und ehrlich genannt und behauptet, daß sie der Konkurrenz der überlegenen Juden nicht gewachsen sei. Er hat nur eines übersehen: Daß wir biederen, ehrlichen und einfachen Oesterreicher auch ohne Juden von Völkern umgeben sein werden, die uns jetzt, wo wir die Juden nicht mehr haben, erst recht überlegen sind. Wo ist der mitteleuropäische Handel hingekommen, seitdem die Juden weg sind? Wir haben ihn verloren, denn die Juden haben ihn nach Prag und Budapest mitgenommen. Was ist aus der blühenden Konfektions-, Galanterie- und Mode-Industrie geworden? Sie ist fast spurlos verschwunden, weil sie von der Biederkeit und Ehrlichkeit allein nicht leben kann, sondern den jüdischen Konsumenten aus aller Herren Länder braucht, der das leicht verdiente Geld auch leicht wieder ausgibt. Heute zeigt es sich, daß wir der Juden nicht entraten können

Von welcher Seite aus man sich auch der Stadt nähert, fallen die vielen hohen Warten und Thürme, Zinnen und Mauern des in mittelalterlich-portugiesischem Styl erbauten Königspalastes und einzelne Kirchen mit großen kegelförmigen Dächern unter malerischen Baumgruppen zuerst in die Augen: ein heimisches Bild für den Wanderer, der sich plötzlich dem Innern des tropischen Afrika entrückt und in eine mitteleuropäische Landschaft versetzt glaubt.