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Wußte, wie Mädchen verkauft, Männer ausgetrieben werden, kannte die Führer der Milchdiebe und der panslawischen Komitees, lebte in dem Rauch der europäisch gemischten unruhsamen Retorte, wurde von Mirei nicht erkannt, als er ihr als Camelot ein Abendblatt vor der Oper verkaufte, nicht, als er statt Hallboog dem Chor im Odéon die Stichworte gab, aber er brachte genug unausgesprochener fremder Welt an sie heran, daß sie ohne Begreifen aber gefüllt bis zum Rand mit Instinkten mit ganz weit geöffneter Iris und dem fiebrigen Pochen, gleich einem dahinter schlagenden Vogelherz, ihm gegenübersaß.

Nach zwei Stunden entführte sie Gallow mit einer Verbeugung, eine Limousine nahm sie auf vor dem Hotel, die Vögel sangen bereits in das Lila einer Dämmerung. Mit dem Grafen Shanvady, mit dem er eine Zeitlang in Ettal zusammen war, fuhr er die ersten Tage nach St. Germain, nach Enghin, nach Calais. Mit Shanvadys Cousine Mirei fuhr er zum Sonnenaufgang nach Trouville.

Er ging im Promenoir der Folies Bergères, den Zylinder im Genick, die Hand in der Fracktasche neben Mirei, und machte in dem Café der kleinsten Huren den Kroaten Mitro Petrova aufmerksam auf eine Notiz im Figaro, die einen phantastisch reichen und abenteuerlichen Sportsmann und Aristokraten seiner Rasse bei Geschick in seine Hand gab.

Er fuhr zum Golf auf den graziösen Avenüen zwischen den Idyllen und Zartheiten der Gebüsche mit Mirei im Bois de Boulogne auf dem Mail.-Phaeton, und brachte Petrova hingegen unter als Spitzel gleichzeitig bei dem serbischen und österreichischen Konsulat.

Vom Arc de Triomphe sah Harri die Stadt wie einen Stern geordnet und Züge, die in das gewellte abendblaue Ackerland hinausrollten. In einem der Züge war Mirei. Gegen Mitternacht sprang er über das Gitter des luxemburgischen Gartens, trat in die Platanenallee und kam in die Nähe des Platzes, wo der Wind auf fünfzig Meter die Fontäne gleich einer Peitsche herumschlägt.

Er bewegte sich in dem Milieu politischer Flüchtlinge, bankerotter Literaten, sozialer Bohèmes und Glücksrittern, in diesem nihilistischen und auf Karriere bockgeilen Milieu mit der Sicherheit seiner Beziehungen und seiner Uninteressiertheit. Dazwischen sah er Mirei. Bald mischte sich sein Leben.

Schon im Schloß lächelten sie sich zu und begannen die Säle zu durchrennen, immer süßer wie von ihrer eigenen gleichströmenden Harmonie weitergetragen, bis Mirei neben einer schlanken elfenbeinernen Vase der Marie Antoinette stehen blieb, errötend, ihn erwartend und die Hand auf der Brust, atemlos: »Fühlen Sie mein Herz«.

Er vermochte nichts mehr zu sagen als den Namen seiner Schwester, die verschwunden war, er sagte ihn bis an sein Lebensende. Das Komitee ward verhaftet und zurückbehalten. Shanvady rettete sie, indem er plötzlich mit dem grauen Torpedoauto der Botschaft vorfuhr. Am anderen Morgen traf Harri, aus dem Metro steigend, Mirei. »Wir sind im selben Wagen gefahren und haben uns nicht gesehenEr nickte.

Er tastete mit Mirei die Knoten der ältesten Spitzen ab im Musée Cluny und ging dem Filigran nach in seine jahrhundertalten Verästelungen.

Das sagte Harri zu dem Grafen Shanvady, als er mit ihm vor dem Café d'Harcourt saß, und damit trat Shanvady in sein Leben, in das er tief wie niemand einschnitt. Shanvady frug, ob er ihm das Arrangement überlasse, Harri nickte; Gallow verschwand. Am gleichen Tag fuhr Harri ohne Shanvady mit Mirei nach Fontainebleau.