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Aktualisiert: 10. Juni 2025
»Es kommt vor, daß einem die Augen ganz plötzlich geöffnet werden,« sagte =Dr.= Bernburger. Er hatte noch nicht ausgesprochen, als Mingo seine heiße, feuchte Hand ergriff, deren Berührung sie sonst vermieden hatte, und ausrief: »O, Herr Doktor, sagen Sie uns alles! Ich danke Ihnen, Mama freut sich ebenso wie ich, wenn Sie es auch nicht gleich zugibt!
Ich kann nicht ohne ihn leben.« Die Baronin beugte sich herab, zog die kleine Gestalt auf ihren Schoß und preßte das tränenüberströmte Gesicht an ihres. »Meine kleine Mingo,« sagte sie zärtlich, »so sehr liebst du ihn?« Noch schluchzend drängte sich das Mädchen dicht an ihre Mutter. »Ich wollte gern sterben, wenn ich ihn damit glücklich machen könnte,« sagte sie leise.
»O Mama, Mama,« rief Mingo. »Der Schein ist aber auf dir, als wolltest du dir das Vermögen erzwingen, das dir nun einmal nicht bestimmt war.« Die Baronin war sichtlich verletzt. »Ein Kind, das im Überfluß aufgewachsen ist, pflegt nicht nachzudenken, woher er fließt,« sagte sie. »Du hast es leicht, das Geld gering zu schätzen.
Als ich zurückkam, hatte sie starke Schmerzen, und während ich sie aufrichtete, um sie trinken zu lassen, erzählte sie mir, daß sie in der letzten Nacht von unserm Mingo geträumt hatte. 'Wie sehne ich mich danach, sie wiederzusehen, sagte sie, 'und später, wenn du auch kommst, stehen wir Hand in Hand und warten auf dich. Ich nickte, stützte sie mit meinem Arm und setzte das Glas an die Lippen.
Mingo betrachtete =Dr.= Bernburger mit unverhohlenem Abscheu. »Das geschieht aber nicht für dich, Mama,« sagte sie in flehend befehlendem Tone, »nicht in deinem Auftrage.« »Bitte, mische dich nicht ein,« sagte die Baronin gereizt, »verlasse uns lieber, wenn du dich nicht beherrschen kannst! Weder du noch ich haben ein persönliches Interesse an der Angelegenheit, sondern einzig ein sachliches.
»Kleiner Mingo,« sagte Deruga träumerisch, und dann rascher, zu seinem Gast gewendet: »Ach, glauben Sie denn, Baronin, ich könnte es ertragen, ein Wesen an meiner Seite zu haben, das mich immer an meinen kleinen Mingo erinnerte, den ich verloren habe? Wenn Sie das für möglich halten, so wissen Sie nicht, was Elternliebe ist.«
»Glaubst du?« fragte Mingo, während sie sich das erhitzte Gesicht mit einem nassen Tuche betupfen ließ. Die ungewohnte mütterliche Zärtlichkeit hatte etwas lieblich Einwiegendes, und sie hielt unwillkürlich die Mutter fest umarmt, als wolle sie die wohltätige Anwandlung verhindern, einem Traume gleich zu verschwinden.
»Einstweilen könntest du aber doch deinem Anwalt sagen, daß er seine Nachforschungen aufgibt,« bat Mingo. »Ich werde mich mit ihm besprechen,« sagte die Baronin ausweichend, »und seine Auffassung hören. Hält er Deruga jetzt für unschuldig, so bin ich die erste, mich darüber zu freuen. Persönliche Wünsche in diesen Angelegenheiten kommen weder dir noch mir zu.«
»Mingo,« sagte die Baronin am Nachmittag, als sie allein miteinander waren, »ich werde jetzt Deruga aufsuchen, um zu erfahren, welches seine Absichten für die nächste Zukunft sind, und ihn bitten, daß er mich als seine Verwandte betrachtet.
»Ich bin Mingo von Truschkowitz,« sagte die kleine Dame, »und komme, um Ihnen zu sagen, daß es mir sehr leid tut, daß meine Mutter den Prozeß gegen Sie angefangen hat, und daß ich nichts, gar nichts damit zu tun habe. Da meine Tante Ihnen das Vermögen vermacht hat, kommt es Ihnen zu. Überhaupt hat meine Mutter nicht das mindeste Recht darauf, da sie sich nie um Frau Swieter bekümmert hat.«
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