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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Als sich Martial dem glänzenden Kandelaber näherte, hinter dem die Gräfin von Soulanges saß, trat deren Gemahl mit wilden Blicken in die Tür des Salons und zeigte zwei Augen, in denen das Feuer der Leidenschaft flammte.

Er schrieb darüber an Schiller den 23. December 1795: "Den Einfall, auf alle Zeitschriften Epigramme zu machen, wie die Xenien des Martial sind, der mir diese Tage zugekommen ist, müssen wir cultiviren, und eine solche Sammlung in Ihren Musenalmanach des nächsten Jahres bringen." Nur auf wenige subordinirte Geister hatte sich anfangs der Witz in den erwähnten Epigrammen beschränkt.

Dieses Ereignis hatte sich einige Minuten früher zugetragen, als der Oberst und Baron Martial miteinander sprachen. Etwa um elf Uhr abends, als die Tänzerinnen ihre Plätze einnahmen, sah die glänzende Versammlung im Hotel Gondreville die schönste Frau von Paris erscheinen, die Königin der Mode, die einzige, die noch bei der Versammlung gefehlt hatte.

Die Haltung der Herzogin war so herausfordernd, daß Frau von Vaudremont sich erhob, zu ihr kam, sich auf den Stuhl setzte, den ihr Martial anbot, und dann, ohne auf ihn zu achten, lachend sagte: "Ich errate, meine Dame, daß Sie von mir sprechen, aber ich muß meine Schwäche anerkennen und gestehen, daß ich nicht erkenne, ob Sie Gutes oder Böses von mir reden."

Nun trat er zu dem Kürassier-Oberst, und jetzt wurde die kleine blaue Dame das gemeinschaftliche Band der Unruhe, die sich zu gleicher Zeit, aber auf andere Art, der Gedanken des schönen Kürassier-Obersten bemächtigt hatte, wie auch des betrübten Herzens des Grafen von Soulanges und des flatterhaften Sinnes des Barons Martial und der Gräfin von Vaudremont.

Als eine Bewegung des Tanzes Martial dem Obersten entgegenführte, sagte er lachend zu ihm: "Ich habe Dein Pferd gewinnen...." "Ja, aber Du hast achtzigtausend Livres Rente verloren," entgegnete ihm der Oberst und zeigte auf die strengen Blicke der Frau von Vaudremont. "Was kümmert mich das," antwortete Martial mit leichtem Trotz. "Frau von Soulanges ist Millionen wert!"

"Herr von Soulanges hat ihn vor sechs Monaten aus meinem Schmuckkasten genommen und dann vorgegeben, daß er ihn verloren habe." "Sie irren sich, meine Dame," sagte Martial in gereiztem Tone; "denn ich habe den Ring von Frau von Vaudremont." "Ganz recht!" erwiderte sie lächelnd, "mein Mann hat den Ring entführt, hat ihn ihr gegeben, und sie hat ihn wieder verschenkt.

"Sie glauben also, Oberst, daß es eine verheiratete Frau ist?" "Nun, vielleicht ist sie Witwe." "Dann wäre sie nicht so traurig!" sagte der Requêtenmeister lachend. "Vielleicht ist sie Witwe, obgleich ihr Mann noch lebt!" versetzte der Oberst. "In der Tat gibt es unter den Damen viele solcher Witwen seit dem Frieden ..." antwortete Martial. "Aber, Oberst, wir täuschen uns beide.

Er setzte sich mit gefälligem Anstände neben Frau von Vaudremont, hörte aber so zerstreut auf die Worte, die die Kokette hinter dem Fächer ihm zuflüsterte, daß er sie fast gar nicht verstand. "Martial, Sie werden mir die Freude machen, den Diamant heute abend nicht zu tragen, den ich Ihnen geschenkt habe.

Mehr als ein Fächer verbarg damals kurze, aber schreckliche Qualen. Die Vorliebe der Gräfin für Martial war allerdings erst Tags zuvor entstanden, allein auch der unerfahrenste Chirurg weiß, daß die Abtrennung eines lebenden Gliedes weit schmerzhafter ist, als die eines abgestorbenen.

Wort des Tages

zähneklappernd

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