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Aktualisiert: 24. Juni 2025
"Natürlich, mit Freuden!" rief Fougères. "Und sollten Sie die Tochter heiraten, so erinnern Sie sich hoffentlich meiner." "Ich heiraten!?" rief Pierre Grassou. "Wo ich gewohnt bin, ganz allein schlafen zu gehen und mit der Morgensonne aufzustehen? Ich, der sein Leben geregelt hat...." "Hunderttausend Francs," sagte Magus, "und ein entzückendes Mädchen, mit Goldton wie ein echter Tizian."
»So rathet Ihr mir –?« unterbrach ich ihn. »Ich rathe Euch – ho! wie sanft das ’nem fahrenden Magus thut, daß er einem Junkerlein rathen darf – ja, ich rath Euch gut, Herr; traut dem Bischof nicht, noch seinem Voigt, noch sonst wem außer Euch selber und der Gunst der jetzigen Stunde, die Euch freien Ausgang verstattet dank der Kunstübung Eures geringen Dieners und seines Gesellen! – Ah, Junker, ’s ist wahr: Ihr seid dazumal übel gefahren mit uns, und habt uns billig darum gescholten – aber die Noth, Junker, die zwingende Noth trug die Schuld daran!
Ich nahm Urlaub von Speyer und zog zuvörderst gen Schwaben, daselbst das mir zugetheilte Erbgut einzunehmen; ich verblieb da nur kleine Zeit, richtete die nöthigen Sachen aus nach erfahrener Leute Rath, wie es während meinem Abwesen gehalten werden sollte, und setzte auch Klingsohr und seinen Gesellen in ein Leibgedinge, so lange sie lebten, wofern sie des seßhaften Lebens anstatt des schweifenden sich annehmen wollten, worein, wie es schien, der Tannhäuser mit Freuden willigte, aber der Magus nicht so völlig.
Dieser Herr Magus war ein holländisch- belgischer Flame, und in dieser Mischung lag wohl die dreifache Vorbedingung für das, was er geworden war: geizig und reich. Von Bordeaux nach Paris gekommen, eröffnete er auf dem Boulevard Bonne- Nouvelle eine Gemäldehandlung. Das erste Bild, das Pierre ihm brachte, betrachtete er sehr genau; dann zahlte er ihm fünfzehn Francs dafür.
Malen Sie die Leute nur ruhig. Vielleicht werden es einmal Ihre Familienbilder." Dieser alte Klotz von Mensch, Elias Magus genannt, unterbrach sich hier mit einem so heiseren Lachen, daß der Maler erschrak. Es war ihm, als hätte der Teufel selbst diese Worte vom Heiraten gesprochen. "Fünfhundert Francs sind für jedes Porträt gezahlt. Sie können also drei Bilder machen."
Da klang von der Treppe her ein wohlbekannter Schritt. Als der Maler eben mit der Arbeit beginnen wollte, überraschte ihn Elias Magus, Bilderhändler und Leinwandwucherer. "Wie gehts, alter Halunke?" begrüßte ihn Grassou. Elias nahm ihm seine Gemälde ab, das Stück für zweibis dreihundert Francs. Sie liebten es, im Verkehr mit einander sich des sogenannten Künstlertons zu bedienen.
Er fing an, beim Schein der Lampe zu skizzieren, erfand dreißig Bilder voll von Reminiszenzen und hielt sich für ein Genie. Gleich am andern Morgen kaufte er Farben und Leinwand in allen Größen. Brot und Käse stellte er auf den Tisch, füllte den Krug mit frischem Wasser und häufte Brennholz auf. Dann ging er an die Arbeit. Er hatte einige Modelle, und Magus lieh ihm ein paar Gewänder.
Das Bild war nicht mehr da. "Ich habe Ihr Bild verkauft," sagte der Händler. "Zu welchem Preise?" "Ich habe meine Unkosten eingebracht und noch eine Kleinigkeit daran verdient. Malen Sie mir flämische Interieurs, eine Anatomiestudie, eine Landschaft. Ich werde sie Ihnen abkaufen," sagte Magus. Fougères wäre dem Alten am liebsten um den Hals gefallen. Er blickte zu ihm wie zu einem Vater auf.
Hätte Grassou mit der Ablieferung gesäumt, so wäre er wohl infolge der Julirevolution niemals bezahlt worden. Mit siebenunddreißig Jahren hatte Fougères für Elias Magus nahezu zweihundert Bilder fabriziert. Sie blieben zwar gänzlich unbekannt, aber er war zufrieden damit, und diese Arbeit hatte sein Schaffen so zum Handwerk gemacht, daß die Künstler die Achseln zuckten. Die Bürger liebten ihn.
Daß die blaue Blume der Romantik hier Wurzel gefaßt hatte, als draußen in der Welt die Aufklärung umging und sie mit Stumpf und Stiel auszurotten trachtete, daß Freiheitsschwärmer, wie die Brüder Stolberg, sich hier zu Füßen der Fürstin Galitzin in die Fesseln der katholischen Kirche schlagen ließen und Hamann, der Magus des Nordens, hier seinen frommen Phantasien lebte, wer verstünde es nicht, dem Münster seinen Zauber enthüllte?
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