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Aktualisiert: 12. Juni 2025
Geöffnet sein und im ehernen Panzer; leicht sein und schwer beladen; den Baum hegen, der die seltenen Früchte trägt, und sie nicht für sich pflücken dürfen. Trotzdem ist es köstlich, zu wandeln und die Luft der Erde zu atmen, wenn man die Botschaft versteht, die einem geworden ist.« Mörner wollte die Hand des Unbekannten ergreifen, doch der Stuhl, auf dem er gesessen, war leer.
»Aber was wir davon spüren, wir Zuschauer und Zuhörer, ist Freude und erhöhtes Leben,« versetzte die Freundin herzlich und reichte ihm beide Hände. Mörner blickte grübelnd vor sich hin. »Bei alledem, sollte man es glauben,« sagte er mit einem Rest von Selbstverspottung im Ton, »bei alledem ist es wie eine letzte Genugtuung, daß er kommt, dieser Gläubiger, daß er mahnt.
Ein Schriftsteller in mittlerem, ja vorgerücktem Alter, er werde Mörner genannt, erfuhr zu einer bestimmten Zeit des letztvergangenen Jahres eine unerklärliche Veränderung seines seelischen Gleichgewichts.
Die Zeit war ohne Marke; wie lange das Schweigen gedauert hatte, konnte Mörner nicht ermessen, als die höfliche Stimme wieder begann: »Ich möchte Ihnen die verschlossenen Tore aufschließen; bedenk ichs recht, so hab ich zu vielen die Schlüssel. Damit man erfahre, damit man erlebe, muß man vieles gesehen haben, und doch ist Sehen und Erleben zweierlei, und Leiden und Erleben ist zweierlei.
Was mag das Ziel sein? ging es Mörner durch den Sinn, indes er lauschte und mitlebte; in dem unendlichen Zirkel der Bilder und Vorstellungen dachte er plötzlich an Buddhas Wiese, an die seligen Gefilde der letzten Entäußerung, des letzten Wissens, des letzten Friedens, der letzten Inkarnation, Höhenscheide zwischen irdischer und himmlischer Welt.
Da erfaßte mich sofort die Neugier, trotzdem ich über das Wichtigste gleich im Klaren war, und ich blieb unablässig auf Ihren Spuren.« In der Tat glaubte sich Mörner zu entsinnen, den Unbekannten während einer vielstündigen Fahrt im halbdunkeln Abteil gesehen zu haben.
Mörner senkte den Kopf, und als er antwortete, war es ihm, als stehe er nicht der sanften Fragerin Rede, sondern der verborgenen Person, die er im Zimmer wußte. »Widerstände können wachsen,« sagte er; »es ist jedesmal ein harter Weg dorthin, in die obere Welt; eines Tages sind die Schranken unübersteiglich. Die Kraft reicht nicht mehr zu; der Mut ist nicht mehr da.
Hier schlug so mörderischer Eisenregen Entgegen ihm, daß seine Reuterschar, Wie eine Saat, sich knickend niederlegte: Halt mußt er machen zwischen Busch und Hügeln, Um sein zerstreutes Reuterkorps zu sammeln. Geliebte! Fasse dich! Kurfürstin. Laß, laß mich, Liebe! Mörner.
»Ich hoffe, Sie nicht zu stören,« sagte der Unbekannte mit achtungsvoller Artigkeit, die den Mann von Erziehung verriet; »wir haben den nämlichen Weg, scheint es; darf ich Sie begleiten?« Mörner verbeugte sich kühl. Er zürnte sich wegen der Beklommenheit, die er empfand. Seite an Seite setzten sie den Weg fort.
Während er so sprach, hatte es Mörner geschienen, daß die Tür aufgegangen und jemand eingetreten war. Er schaute sich um, bemerkte aber keinen Hinzugekommenen, auch verriet nichts in den Mienen der Freunde, daß sie eine gleiche Wahrnehmung gemacht. Die Augen ruhten groß auf ihm, mit scheuem und betroffenem Ausdruck.
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