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Aktualisiert: 3. Mai 2025


Was quält euch, Berta, liebe Gräfin Berta, sagt mir, was macht Euch unglücklichLeon schien es, als ob Berta wanke, und er fing die Bebende auf: »Wenn ich Euch helfen könnte! Meine arme, liebe ...« Da richtete sie sich empor, ihre Augen waren voll Angst und sahen hilflos und hilfesuchend in die Augen Leons: »Wer könnte mir helfen!

Drin in dem runden Turme, von wo der Blick weit, weit über die Wälder schweifen konnte, saß Berta am Fenster, das ihre Mutter ihr überlassen hatte. Sie saß still und mild mit einem glücklichen Lächeln um die Lippen da, sie hielt die Glasscheibe Leons in Händen und schaute Tag und Nacht durch das Fenster, das er ihr gebracht hatte, ins Land hinunter.

»Wen sollte ich fürchten? Wer viel innerlich Leids erlebt, lacht der sichtbaren GefahrenUnd als fühlte sie den Wert jedes Augenblickes, als fahre sie in einer oft durchdachten Rede zu sprechen fort, warf sie sich jetzt leidenschaftlich an Leons Brust, sie dämpfte den Laut ihrer Stimme nicht, sie loderte ihm züngelnd entgegen: »Meine Mutter ist mir mehr als gestorben, wenn sie auch da oben im Turmgemache atmet!

Und sie legte ihren Arm unter sein Haupt, und in wahnsinniger Angst, denn er keuchte wie im Fieber, erzählte sie ihm, wie ihr Vater den einzigen Brief Leons, den sie erhalten, gefunden habe, wie er sie vor den Dienern und seiner ...., vor ›ihr‹ mit einem häßlichen Schimpfwort geschmäht, wie er sie verflucht und geschworen habe, sie solle bald auf andere Gedanken kommen; wie sie dann gefangen gehalten wurde, wie sie dann in die Stadt geschleppt und dem jungen Landgrafen zugeführt worden sei und wie sie sicher Gift genommen hätte, wenn sie nicht immer noch auf seine Wiederkunft gehofft hätte: »Und jetzt bist du da, mein lieber, lieber Leon, und jetzt wird alles gut werden

An einen Ritter wagte er sich nicht, da er vom langen Reiten verstaubt und gering aussah, und so erbat er von einem Bäuerlein Bescheid, was Ursach das Leben auf der Straße habe. Der schaute ihn schier ungläubig an, ob er denn nicht wisse, daß morgen die Hochzeit sei. »Die Hochzeitzitterten die bleichen Lippen Leons.

Nun nahm sich also Frau Anna, Leons Mutter, des armen Grafenkindes mit all der überschüssigen Liebe an, die ihren verstorbenen Kindern zugedacht war; und sie verhätschelte und verzärtelte das Kind, das anfangs solche Liebe gar nicht verstand; denn die brave Rittersfrau wußte wohl um das traurige Geschick des mutterlosen Kindes und empfand es in ihrem frommen Gemüte als eine himmlische Gnade, daß sie es nun pflegen und ihm die Mutter ersetzen dürfe.

In dem dunklen Gange hinter der Tenne nahm er sich ein Herz und fragte: »Was ist denn auf dem Schlosse Neues? Lebt die Gräfin nochDa huschte ein Lächeln über Mutters Gesicht und sie antwortete mild und legte dabei ihre Hand auf Leons Haupt: »Berta kommt heuer nicht zu uns, sie ist jetzt in ein adeliges Stift gegeben worden, wo sie einige Jahre bleiben soll, um Sitte und höfische Art zu lernen.

Ihre blauen, unergründlich dunkelblauen Augen waren weit geöffnet und wie in tiefes Träumen versunken, sie horchte oft gespannt auf, als vernehme sie einen fernen Zuruf, dann beugte sie sich wieder ganz nahe ans Fenster und lächelte es an und küßte es, und die Amme, die nun ihr Pflegekind wieder hatte, weinte gar oft über die sanfte Güte ihrer Schutzbefohlenen und erzählte immer neue Beispiele davon der Mutter Leons, wenn die sie besuchen kam.

»Das ist der Schlußsagte er den Bäumen, und die nickten dazu, »das also ist der SchlußAls er aber gegen Mittag das weiße Schloß zwischen den Bäumen durchblitzen sah, da blieb das Pferd von selbst stehen, und da Leons Augen die weißen Mauern erschauten, da war das Weh zu groß in ihm, da blendete ihn das grelle Hell des Schlosses zu stark und er weinte, daß das Pferd sich immer wieder nach seinem Herrn umschaute.

Und als ich mich damals im Sommer von dem Grabmale erhob, um wieder in den rauschenden Wald einzutreten, da schaute ich noch einmal zu dem blauen Fenster empor und dachte mir, wie es so vollkommen zu der Liebe und Güte der Mutter Leons passe, daß sie in das neuerbaute Kirchlein oben am runden Turme die wundersame Glastafel gespendet hat, durch die nun der Sonnenstrahl so freundliche Lichter auf das Angesicht der Schlummernden zaubert....

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