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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Er verarmt also; das ist, was ich deiner ganzen Rede entnehme! O mein unseliger Fluch! rief Ludwig. Nun, ich muß bekennen, du verstehst gut, dich selbst zu quälen, schloß Leonardus diese Unterredung. Es wurde bald nach derselben die Reise der beiderseitigen Freunde nach Amsterdam festgestellt.
Und Leonardus? – In seinem Busen wogten und gährten Höllenangst, Zorn, Schmerz, Liebe, Wuth und Verzweiflung.
Er gab Befehl, daß Ludwig und Leonardus sie mit einigen Reitern nach dem Strome mit Zurücklassung aller ihrer Waffen geleiten sollten, wobei freigestellt blieb, ihnen sammt und sonders auf fühlbare Art die Wiederkehr zu ähnlicher Mahlzeit zu verleiden.
Das war eine lange, mitunter doch etwas beschwerliche und ermüdende Reise gewesen, die Reise von Paris bis in das Geldernland, doch hatte der Himmel seinen Schutz und gutes Wetter verliehen, und die Herzen der Freunde waren nur um so inniger in einander verwachsen und verschmolzen, je mehr sich Jeder bemühte, dem Anderen gefällig und hülfreich zu sein, und je mehr sich jedes Einzelnen eigene Vergangenheit erschloß; ja auf Leonardus eigenes Verlangen war zwischen Ludwig und Angés das geschwisterliche Du an die Stelle des förmlichen Sie getreten.
Erschütternd klang des alten Mannes Rede. Wieder blickte durch den Riß eines schwarzen Vorhanges, der mit Goldflitter besetzt war, der junge Mann in ein Stück Welt, in ein Stück Leben hinein. Soll Leonardus nun dem Vater und der Mutter folgen, die sein Glück mit liebendem Herzen wollen, oder einer blinden verwerflichen Neigung?
St! Leonardus! St! wisperte die Alte. Vater hat das Alles so befohlen, weißt, Vaters Wille ist Gesetz im Hause van der Valck. War in meines seligen Herrn Vaters Hause gerade so – #eene goede opvooding hebben, ist ryke huwelyks-gift# – gute Zucht ist reiche Mitgift. Und wundert’s dich, mein lieber Sohn, daß Vater deinen Freund ehrt und seine Dame?
»Fort und fort erkundigte ich mich lange Jahre hindurch nach jenem Sohn, denn ich liebte ihn, mußte ihn lieben, ich hatte ihn ja unter meinem Herzen getragen, aber ich liebte nicht minder dich, mein Leonardus, und verkürzt warst du auch nicht erheblich.
O, tausend Dank und tausendfache Vergeltung! riefen Leonardus und Angés, und der Kapitän brummte ein Bravo in den Bart, auf welchem einige Champagnerperlen glänzten, wie Morgenthau auf braunem Riethgras, und füllte von Neuem die Gläser, indem er anklingend rief: Auf gutes Glück! – Auf gutes Glück! Aus voller Seele! Aus vollem Herzen! riefen die andern drei, und tranken die schäumenden Becher leer.
Es war ein schöner, nur zu kurzer Lebenstraum – wir hätten wohl länger mit einander gehen sollen – das Schicksal – o Gott! Stirb nicht, Leonardus! Stirb nicht! rief Ludwig außer sich. Ich sah noch Niemanden sterben und soll jetzt meinen liebsten Freund – meinen Bruder dahin gehen sehen?
Gleich darauf traten zur größten Ueberraschung von Leonardus der Erbprinz von Oranien und der französische Prinz ein; verwirrt erhoben er und Angés sich von ihren Stühlen.
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