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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Ich erzählte meinem Vater von dem Marmorbilde, welches auf der Treppe im Hause meines Gastfreundes steht, und suchte ihm eine Beschreibung von diesem Kunstwerke zu machen. Er sah mich sehr aufmerksam an, ja mir war es einige Male, als sähe er mich gewissermaßen betroffen an. Er fragte um Manches und veranlaßte mich neuerdings von dem Bilderwerke zu sprechen.
Zuerst sind die, welche in Juwelen und Perlen arbeiten, sehr selten Künstler, sie können es nicht leicht werden, weil die Vorbereitung dazu zu viel Zeit und Kräfte in Anspruch nehmen würde; werden sie es aber, so bleiben sie gleich Künstler, verfertigen Kunstwerke und arbeiten nicht in Edelsteinen, was ihrem Geiste und ihrem Einkommen abträglich wäre.
Natürlich vollzieht sich diese Phantasietätigkeit völlig unbewußt im Künstler, denn Kunstwerke entstehen: sie werden nicht gemacht, und das sicherste Mittel kein Kunstwerk hervorzubringen, ist die Absicht, eins zu machen.
»Dieser steht noch auf demselben Stande, auf welchem ihr früher gestanden seid«, sagte mein Gastfreund auf Gustav weisend, der auf ihn zuging. »Wie meinst du das, Vater?« fragte der Knabe. »Wir redeten von Kunst«, antwortete mein Gastfreund, »und da behaupte ich, daß du noch nicht in der Lage bist, Kunstwerke so erkennen und beurteilen zu können wie unser Gast hier.«
Allerdings fehlte ihm ein Massstab, um sie daran zu bemessen, denn mit der erhabenen Schönheit der alten Kunstwerke durfte man das heutige weibliche Geschlecht natürlich nicht in Vergleich bringen, doch trug er eine dunkle Empfindung in sich, dass er sich dieses ungerechten Verfahrens nicht schuldig mache, sondern in allen Zügen etwas vermisse, zu dessen Darbietung auch das gewöhnliche Leben verpflichtet sei.
"Wenn Sie wüßten", sagte er, "wie roh selbst gebildete Menschen sich gegen die schätzbarsten Kunstwerke verhalten, Sie würden mir verzeihen, wenn ich die meinigen nicht unter die Menge bringen mag.
Besonders gern rufe ich mir einen Besuch in Rodins Atelier in Erinnerung, und nicht bloß wegen der Kunstwerke, die ich sah, fast noch mehr wegen der Art, wie der Meister alles zeigte und erklärte, wie er mit einem stillen Lächeln über den Enthusiasmus Langens wegsah und ruhig und verbindlich auf das Wesentliche zurückkam.
Als dieser Mann starb, fand sich ein letzter Wille geschrieben vor, daß alle Kunstwerke an Kunstkenner oder Kunstliebhaber, nicht aber an Händler verkauft werden und daß das Geld dafür und die anderen Dinge, die er hinterlassen, und zwar letztere nach einem Schätzungswerte, unter seine entfernten Verwandten verteilt werden sollten; denn Kinder oder nähere Verwandte hatte er nicht.
Der Prinz, von diesen Dingen völlig unterrichtet, da er keine Kenner, aber aufmerksame Liebhaber vor sich sah, mochte uns gern in allem, wornach wir forschten, belehren. Nach dem wir diesen Betrachtungen geraume Zeit, aber doch noch immer zu wenig gewidmet, standen wir im Begriff, uns zu beurlauben, als er uns zu seiner Frau Mutter führte, woselbst die übrigen kleineren Kunstwerke zu sehen waren.
Man sieht, es verhält sich mit dieser egoistischen Schadenfreude völlig analog wie mit der Grausamkeitswollust, von der oben die Rede war. Die Grausamkeitswollust ist eben am Ende nur eine andere Art der Schadenfreude. Es braucht nun aber nicht mehr gesagt zu werden, daß solche egoistische Schadenfreude ebenso gut wie die Grausamkeitswollust dem Kunstwerke gegenüber ausgeschlossen ist.
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