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Aktualisiert: 20. Mai 2025
Es kamen noch mehr Betrachtungen dazu, daß in der Szene mit Ferdinand Klärchens nur auf eine subordinierte Weise gedacht werden konnte, um das Interesse des Abschieds von dem jungen Freunde nicht zu schmälern, der ohnehin in diesem Augenblicke nichts zu hören noch zu erkennen imstande war." Moritz als Etymolog
Eine Musik, Klärchens Tod bezeichnend, beginnt; die Lampe, welche Brackenburg auszulöschen vergessen, flammt noch einigemal auf, dann erlischt sie. Bald verwandelt sich der Schauplatz in das Gefängnis. Es entsteht ein Gerassel mit Schlüsseln, und die Thür thut sich auf. Diener mit Fackeln treten herein; ihnen folgt Ferdinand, Albas Sohn, und Silva, begleitet von Gewaffneten. Egmont.
Aber so groß auch ihr Verlangen war, sie wagte nicht, sich vorzubeugen. »Mein Wickelkind!« rief sie und winkte zärtlich mit den Händchen. »Warte, ich bringe dir’s.« Mit diesen Worten zog Konrad einen Tisch herbei, stieg hinauf und legte die Puppe in Klärchens Arme und nun, da er doch schon so hoch war, schwang er sich vollends auf den Schrank, setzte sich neben die kleine Schwester, legte den Arm hinter sie, und so beschützt fühlte sich die Kleine ganz glücklich; streichelte bald den Bruder, bald die Puppe, bekannte auch ihre Unwahrheit und nahm die brüderlichen Ermahnungen zur Wahrhaftigkeit sehr ernst auf.
Ein kleiner Junge sprang vorüber. »Reich’ mir die Puppe herauf!« rief die alte Frau, und so kam das verlorene Gut in ihre Hände. Sie hatte das ängstliche Zurückschauen Klärchens bemerkt und der schmerzliche Blick ging ihr nach.
Ach, Klärchen, wärst du Mann, so säh' ich dich gewiß auch hier zuerst, und dankte dir, was einem Könige zu danken hart ist, Freiheit. Klärchens Haus. Brackenburg? Seid Ihr's? Was hört' ich denn? Noch niemand? Es war niemand! Ich will die Lampe ins Fenster setzen, daß er sieht, ich wache noch, ich warte noch auf ihn. Er hat mir Nachricht versprochen. Nachricht? Entsetzliche Gewißheit!
Da blickte Klärchen sie teilnehmend an, strich ihr schmeichelnd mit ihren runden Kinderhändchen über die Backen und sagte: »Gelt, Rike, du bist traurig wegen der Mama.« Rike konnte nur nicken, griff nach Klärchens schwarzem Kleid, ließ sie hineinschlupfen und sagte dann: »Komm nur schnell, ich habe dir schon dein Frühstück gerichtet, du hast gar nicht mehr lange Zeit.«
Die Leute meinten wohl, es sei eine gewöhnliche Puppe, ein Spielzeug; aber das war es ja nicht, es war etwas anderes, war Klärchens Ein und Alles! In der Familie des Professors hatte Klärchens Entführung allgemeine Entrüstung hervorgerufen, und nun, da noch das Mitleid hinzukam, reifte bei Konrad ein Entschluß.
Aber besser so, als einem Gespenste gleich unter den Lebenden bleiben und mit hohlem Ansehn einen Platz behaupten wollen, den ihm ein anderer abgeerbt hat und nun besitzt und genießt. Klärchens Wohnung. Klärchen. Mutter. Mutter. So eine Liebe wie Brackenburgs hab' ich nie gesehen; ich glaubte, sie sei nur in Heldengeschichten. Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. Mutter.
»Weil die Mama gestorben ist.« »Wie lange soll ich bei der Patin bleiben?« Hatte Rike die Frage überhört? Sie gab keine Antwort darauf, sie knüpfte eifrig Klärchens Stiefelchen zu und beugte sich so darüber, daß Klärchen ihr Gesicht nicht sehen konnte. Plötzlich aber fiel ein Tropfen herunter auf die Stiefel und Rike wischte die Augen.
Aber allen wäre es von Wert gewesen, Näheres zu erfahren über Klärchens neue Heimat, und so war das Ende der Beratung doch, daß Konrad nach Waldeck gehen und dort sein Glück probieren solle. Er schnürte sein Bündelchen und machte sich auf den Weg.
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