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In der Klasse fehlten Lohmann, von Ertzum und Kieselack, alle drei. Die übrigen verachtete Unrat und ließ sie gewähren. Manchmal bedachte er, aufzischend, irgend einen mit halbtagelangem Karzer. Später vergaß er aber, den Pedell mit der Ausführung des Urteils zu beauftragen.

Wie sie unter der Bühne vorbeikamen, stieß Kieselack einen schrillen Pfiff aus. »Ins Kabuffkommandierte er; und sie drückten sich in die Künstlergarderobe. Die dicke Frau flickte irgend etwas. »Nufragte sie. »Wo haben Sie denn gesteckt, meine Herren? Ihr Lehrer hat uns Gesellschaft geleistet.« »Mit dem verkehren wir nichterklärte Lohmann.

Schon während der ganzen Voruntersuchung seien die zwei jungen Leute standhaft geblieben in ihrem Vorhaben, niemand weiter zu kompromittieren. Auch Kieselack war standhaft geblieben; aber ihm ward es nicht angerechnet. Übrigens hatte er sich seinen Streich nur aufgespart. »Es war also sonst keiner dabeiwiederholte der Vorsitzende. »Neinsagte Ertzum. »Neinsagte Lohmann.

»Ich werd' ihmprahlte Kieselack. Ertzum saß in der Mitte, mit den Ellenbogen auf dem Tisch; er knurrte nur, und sein blondrotes Gesicht unter einer Kuppel roter Borsten, die die Hängelampe beglänzte, blieb unverrückt nach der Tür gerichtet. Plötzlich schlug er auf den Tisch. »Bloß noch ein einziges Mal soll sich dieses Vieh hier blicken lassen, und ich brech' ihm alle Knochen entzwei

Zwar erhob sich Lohmann und bat, die Stirne gerunzelt, um eine Erklärung; aber Unrats begrabene Stimme war so voll gewesen von sich sättigendem Haß, seine Miene triumphierte so schaurig, daß alle sich geschlagen fühlten. Lohmann setzte sich wieder, mit bedauerndem Achselzucken. In der nächsten Pause ward er, zusammen mit Kieselack und von Ertzum, zum Direktor beschieden.

Unrat hegte nicht den geringsten Verdacht gegen ihn; er hatte ihn nur bezwingen wollen, seinen Stolz in den Staub biegen. Übrigens ward im selben Augenblick Kieselack an einem Fenster festgenommen, wie er das Paket Banknoten eben hinauswerfen wollte. Sogleich verlangte Konsul Breetpoot nachdrücklich Rechenschaft von Unrat.

»Alsofragte er stirnrunzelnd. »Ja. Sonntag, auf dem Ausflug nach dem Hünengrab, mit dir, Kieselack und Rosa ... Rosa ganz für mich zu haben, mal ausnahmsweise ohne Unrat: ich war so froh. Ich war meiner Sache überhaupt ganz sicher!« »Richtig. Du warst zu Anfang in vorzüglicher Laune. Du hast das Hünengrab sogar nach Möglichkeit kaputt gemacht.« »Ach ja.

Kieselack hatte dabei sehr wohl ein Gefühl für das Spaßige, Ertzum für das Erniedrigende, Lohmann für das Armselige in alledem; aber davon unabhängig berührte alle drei eine Art Grauen, eine gewisse schreckliche Weihe durch ihr dunkles Einverständnis mit dem Tyrannen.

Nein, der Mann mit der Glocke nahm ganz schlicht die Mütze ab vor den jungen Herren. Draußen sahen sie einander an, mit einem Jubel, der sich fürchtete vorm Ausbrechen. Kieselack war der Erste, der ihn steigen ließ. »Seht ihr wohl! Ich hab' gleich gesagt, er wagt es nichtLohmann war ärgerlich, weil er sich hatte ängstigen lassen. »Wenn der Mensch meint, er kann mich an der Nase führen

Lohmann und die andern, die Unrat für immer besiegt und darniedergeworfen glaubte, sie tauchten auf aus ihrem Nichts, sobald er nicht hinsah. Die Künstlerin Fröhlich nahm keinen Anstand, jene ihrer teilhaftig werden zu lassen. Von Kieselack gestand sie es ein, von Lohmann leugnete sie es noch. Aber Unrat glaubte ihr nicht mehr!