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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Lohmann schwieg und wartete gespannt darauf, daß der andere ihm ins Gesicht sage, er liebe Frau Dora Breetpoot. Er spielte in seinem Sinn mit der Flinte, die für solchen Fall bereit lag ... Aber sein Geständnis zerging ungehört in der Luft. »Eine andere Frage,« und Lohmann verzog den Mund, »ist allerdings, ob du's tust ... Du tust ja auch nichts.« Von Ertzum machte eine wilde Bewegung rückwärts.
Keine Bitterkeit seines Herzens gegen Frau Breetpoot kam Frau Unrat zugute. Nichts würde sich in ihm regen, wenn er mit ihr am Breetpootschen Haus vorbeiging. Er führte einfach eine elegante Kokotte durch die entgötterte Stadt. Ertzum nahm er dabei lieber nicht mit.
Nun enthielt das Lohmannsche Haus an diesem Abend einige Gäste, darunter auch Konsul Breetpoot mit seiner Frau. Lohmann stellte sich vor, wie Unrat in den Salon einbräche ... Er konnte Dora Breetpoot um so weniger diesen Auftritt zumuten, als er seit gestern wußte, daß sie in andern Umständen sei. Seine Mutter hatte es herausgebracht ... Und das war auch der Grund, weshalb Lohmann heute in der Klasse gefehlt hatte. Den Kopf auf den Fäusten, in den Versgestalt annehmenden Martern des Gedankens an dieses Kind, das sie von Assessor Knust, vielleicht noch von Leutnant von Gierschke, möglichenfalls aber auch von Konsul Breetpoot hatte, saß Lohmann nun tagelang in seinem verschlossenen Zimmer
Bei Konsul Breetpoot mußte Ball sein; das große Haus war ganz erleuchtet, fortwährend fuhren Wagen auf. Der Diener und mehrere Aufwärter sprangen vor, öffneten die Schläge, halfen beim Aussteigen. Seidene Röcke raschelten über die Schwelle. Eine Dame hielt an, sie streckte gütig lächelnd die Hand einem jungen Mann entgegen, der zu Fuß herbeikam.
Aber Unrat sagte dem Konsul ganz dicht ins Gesicht und für alle übrigen unhörbar, einen Namen, nur einen Namen; und Breetpoot ward dadurch besänftigt ... Er kam wieder, gleich nächsten Tages, und setzte atemlos. Von Gierschke ließ acht Tage verstreichen. Kieselack zeigte sich noch ein einziges Mal und verspielte einiges.
Dann gnad' ihm Gott!... Ein Weib, das so, so viel Seele hat!« »Auf Seele kommt es bei dem, was sie momentan betreibt, nicht eben an. Sie handelt schlicht weiblich.« Lohmann lächelte grausam. Er zog durch dieses Wort Dora Breetpoot in den Schmutz neben die andere Dora Breetpoot, die erste der Frauen. Wie er das genoß! »Aber Kieselack ist wieder am Schlüsselloch
Als die Künstlerin Fröhlich einmal ins Schlafzimmer lief, folgte er ihr und verkündete: »Der Schüler Breetpoot wird nun endlich in naher Zukunft das Ziel der Klasse erreicht haben.« »Kaputt?« fragte sie. »Is nich, Unratchen. Er is wieder ganz ausgestopft mit braunen Lappen.« »Mag dem sein wie du sagst. Der eifrigsten Vertiefung wert ist indessen die Frage: woher kommen diese Lappen.« »Na?«
Die Künstlerin Fröhlich mußte zugeben, daß die Pielemann in der vorigen Saison das noch nicht fertig gebracht hätte. Sie selbst, die Künstlerin Fröhlich, blieb dabei, die Formen ziemlich zu wahren. Es verstand sich, daß sie es nur mit peinlich Auserlesenen zu tun hatte, mit Konsul Breetpoot möglichenfalls, vielleicht mit Assessor Knust: etwas Unzweifelhaftes wußte man nicht.
Unrat hegte nicht den geringsten Verdacht gegen ihn; er hatte ihn nur bezwingen wollen, seinen Stolz in den Staub biegen. Übrigens ward im selben Augenblick Kieselack an einem Fenster festgenommen, wie er das Paket Banknoten eben hinauswerfen wollte. Sogleich verlangte Konsul Breetpoot nachdrücklich Rechenschaft von Unrat.
Von diesen Gedanken durchbebt ging Lohmann in die Kaiserstraße vor das erleuchtete Haus des Konsuls Breetpoot und erwartete unter den über die Fenster gleitenden Schatten den einen.
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