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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Und sie wunderte sich, weil sie gar keine Lachlust verspürte, und weil eine kleine feierliche Wallung ihr Herz aufhob. Sie erschloß einen ungewöhnlich dunklen Blick und sagte: »Na, nu gehn Sie man voraus. Die Affen im Saal brauchen es ja nich gleich zu merken.« Kieselack öffnete von außen die Saaltür, führte seine blaue Pfote an den Mund und stieß einen gedämpften Pfiff aus.
Ein einziger Mensch hatte sein Gesicht ihm zugekehrt; und dieser Mensch stand aufrecht und lachte; und es war sicherlich doch es war niemand anders als der Schüler Kieselack! Kaum stand dies fest, da fuhr Unrat in die Höhe. Er hatte die Empfindung, sich einen Augenblick vergessen zu haben, und sofort benutzten die Schüler das zu Unfug.
Er erklärte, die angeben zu wollen, die untersucht werden müßten; ob man sich ihm fügen wolle. Man war neugierig, fühlte sich gedrängt, über allem Verdacht zu erscheinen; man rief ja. Darauf nannte Unrat, den Hals vor- und zurückschiebend, Leutnant von Gierschke, den Schüler Kieselack und Konsul Breetpoot. »Breetpoot? Breetpoot?« Jawohl, Breetpoot.
Lohmann, den Rosas Enthüllung über den unglücklichen Antrag seines Freundes von Ertzum bitter kränkte, benutzte den Moment, um im Ton einer weltmännischen Anekdote hinzuwerfen: »Was will man, die Dame hat ihre Geschmacksrichtung. Den Kieselack erhört sie ich erfahre das übrigens erst jetzt.
Kieselack verdankte seinen Abschied nicht dem Vorfall mit dem Hünengrab; eher seiner ungebührlichen Aufführung vor Gericht; vor allem aber seinen zur Künstlerin Fröhlich unterhaltenen und von ihr bekannt gegebenen Beziehungen, die unzulässig erschienen für einen Sekundaner. Von Ertzum ging freiwillig und überantwortete sich einer Presse. Unrat ward entlassen.
Ertzum kletterte den Pfeiler hinauf zum Balkon. Unrat stand zwischen Kieselack und Lohmann und sah ihm nach. Als Ertzum in sein Fenster gestiegen war, wandte Unrat sich nachdenklich zum Gehen. Er sagte sich, daß von Ertzum, sobald es ihm einfiele, wieder hinabklettern könne ... Aber er fürchtete von Ertzum wenig; er verachtete seine Einfalt.
Unrat schöpfte Luft; er wies hinter sich, nach dem Fenster, durch das Kieselack und von Ertzum entkommen waren. »Sagen Sie mir nun aber auch: dürfen Sie denn das?« »Waschen?« fragte sie erstaunt. »Das sind Schüler,« sagte Unrat; und nochmals, mit Beben, tief aus der Brust: »Das sind Schüler.« »Meinswegen. Ich hab' ja nischt davon.« Sie lachte. Unrat brach schrecklich aus.
»Ich werde Sie alle zerschmettern. Morgen bringe ich wahrlich doch! das Geschehene zur Anzeige!« Niemand antwortete. Unrat machte nochmals kehrt und schlich zwei, drei Schritte weiter, in einem drohenden Schweigen. Da, ganz langsam, sagte Kieselack, und Unrat zuckte bei jedem der zwei Worte mit dem Nacken: »Wir auch!« Lohmann, Graf Ertzum und Kieselack spazierten hintereinander um den Saal.
Einen, dem er sonst leidenschaftlich nachzustellen pflegte, ließ er zehn Minuten lang die falscheste Übersetzung liefern. Einem andern fiel er giftsprühend ins erste Wort. An Ertzum, Kieselack und Lohmann sah er wieder standhaft vorbei, aber er dachte nur an sie.
Unrat trat hastig ein und machte sich sofort atemlos über seinen Ovid her. Er ließ das auswendig Gelernte hersagen und fing beim Primus Angst an. Dann kamen die Schüler mit B. Bei E angelangt, sprang er ab, nach M hin. Ertzum stieß einen Seufzer aus. Kieselack und Lohmann stellten befremdet fest, daß K und L verschont blieben. Beim Übersetzen traf keinen von ihnen eine Frage.
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