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Aktualisiert: 12. Juni 2025


»Ich will über Olivia Khuenbeck mit Ihnen sprechenbegann er ohne Umschweife. »Vielleicht ist Ihnen bekannt, daß Olivia während ihrer ganzen Jugend unter meiner Obhut gestanden ist. Ich fühle mich noch immer für das, was sie tut, verantwortlich. Möglich, daß es eine Torheit ist, aber es ist nun einmal so. Wie beurteilen Sie die Eignung Olivias zu dem Beruf, den sie sich hier erwählt hat

Verloren sie in ihrem Trieb, sich hinzugeben, das Maß, so durften sie doch die Vorsichtigen verachten, die bequemen Romantiker, die feigen Hüter des Herkömmlichen. Er wußte nichts von dieser Jugend, sah nicht Lebensfülle und hoffnungsvolles Werden, sondern Übergriff und Eitelkeit. Einst kam er zu Frau Khuenbeck und war enttäuscht, Olivia nicht zu treffen.

Robert Lamms Gesicht verzerrte sich. »So ein Bein, wissen Sie, ist außerdem verflucht schwersagte er mit heiserer Stimme, »es mag gut und gern seine fünfzehn Kilo wiegen.« »Diese Oliviarief Frau Khuenbeck, »die so heikel war, daß sie vom Tisch aufstand und nicht weiteressen konnte, wenn auf einem Salatblatt ein Wurm kroch! Was kann ihr die Welt noch sein, danach?

Bei der Ordnung der Vermögensangelegenheiten und des neuen Lebens war es Robert Lamm, der der Witwe als Freund zur Seite stand. Frau Khuenbeck hatte einen an Furcht grenzenden Respekt vor ihm. Auf Ferdinands Erziehung übte er einen entscheidenden Einfluß, während er Olivias Tun und Lassen gleichmütiger zu betrachten schien.

»Haben Sie das vielleicht beobachtetfuhr Frau Khuenbeck fort, »den Blick, meine ich, den Blick einer Besessenen? Gewiß begeh’ ich ein Unrecht, wenn ich so etwas sage. Die Menschen beten sie ja an. Auch ich muß sie bewundern, aber sie ist mir fremd geworden. Geht das mit rechten Dingen zuLamm schwieg. Es genügte ihm, daß die Frau von Olivia sprach.

Er dachte, daß der Professor dem Schauspiel ein Ende bereiten werde; da dies aber nicht geschah, rief er plötzlich mit scharfer, ja barscher Stimme aus: »Gnädige Frau, stecken Sie doch den armen Wurm wieder ins Bett; den Rummel wird er ohnedies bald genug kennen lernenAlle lachten; Frau Khuenbeck errötete und trug das Kind schnell hinaus.

Aber ich war ein Feind seiner Weichheit, seiner Wehrlosigkeit, seines Augenblicklertums, seines AllesiebengradeseinlassensUnd er kam auf gewisse Zustände an der Klinik, die damals schon von sich reden gemacht hätten und heute zum Skandal gediehen seien. Khuenbeck habe dem Unwesen nicht zu steuern vermocht und sich seufzend ergeben.

Indessen hatte Frau Khuenbeck, die einer eitlen Regung nicht zu widerstehen vermochte, einem der Dienstboten einen Wink gegeben und ging dann selbst in das Zimmer, wo ihre beiden Kinder schliefen, der zweijährige Ferdinand und die sechsjährige Olivia.

Im Hause des Professors Khuenbeck, eines angesehenen Wiener Arztes, war große Gesellschaft. Man hatte reich getafelt, die Unterhaltung war im besten Fluß, und wie auf viele andere Dinge kam die Rede auch auf die Kinder. Eine Dame, die vor kurzem das Töchterchen des Hauses flüchtig gesehen hatte, rühmte dessen besondere Schönheit und Lieblichkeit.

Damals, als ihre Mutter in der Sorge um Ferdinand zu ihr kam, mußte Olivia in ihren Gedanken den Bruder erst suchen; sie sagte: »Du darfst die Hoffnung nicht sinken lassen, Mutter; sei nicht ungeduldig.« »Ich? Warum nur ich? Warum nicht auch dugab Frau Khuenbeck erstaunt zurück. Olivia schwieg. Ihr war, als verriete sie alle andern, wenn sie den Bruder beklagte.

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