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Aktualisiert: 15. Mai 2025
Und nun überfiel mich ein Heimweh nach den Bergen, so stark, so unüberwindlich, als wäre ich dort zu Hause und überall sonst in der Fremde. Auf meine Bitte, zu ihr ins Rosenhaus kommen zu dürfen, antwortete Tante Klotilde umgehend, daß sie zwar noch nicht dort sei, die alte Kathrin aber alles zu ihrer Ankunft vorbereite und ich sie mit ihr dort erwarten möge.
Kaum saß ich am summenden Teekessel, als ich draußen sein fröhliches »Grüß Gott, Fräulein Kathrin« hörte. »Naß bin ich wie 'ne Katze, aber pudelwohl, Sie sehen, die Viecher vertragen sich auch im Menschen,« fügte er hinzu, und selbst die wohlerzogene Dienerin erlaubte sich, zu lachen. Sie ließ uns sogar allein es war ja das letztemal, mochte sie sich zur eigenen Beruhigung sagen.
Von hier aus schrieb Luther fleißig Briefe nach Haus, erhielt freilich von der vielbeschäftigten Frau Käthe nicht so leicht einen. Dafür mußten die Kinder und Hausgenossen schreiben, zu denen damals auch ein „Mariischen“ gehörte . Die drei ersten Briefe sind verloren gegangen, der vierte aber lautet : „Meiner herzlieben Käthe, Doktorin Kathrin und Frauen auf dem neuen Saumarkt zu handen.
»Machen Sie mir doch nichts weiß,« rief sie, »ich hab doch meine Augen im Kopf, und wette zehn gegen eins: das Rosenhaus ist bewohnt.« »Aber wahr und wahrhaftig, Durchlaucht, die Frau Baronin sind noch nicht hier!« greinte die Kathrin. Ein helles Gelächter war die Antwort.
Zwei Gulden im Jahr und das Essen für mich und mein Weib, aber gar wenig. ›Damit Ihr nicht so fett werdet wie unsere Schweine,‹ hat der Schultheiß gesagt und gelacht.« »Und wie lebt Ihr davon?« »Wie’s halt geht. Die Kathrin, mein Weib, schafft noch im Feld und spinnt. Ich tu, was ich kann. Viel ist’s nicht mehr. Mein rechter Arm ist steif.
Meine Freude war so groß, daß ich sie allein gar nicht tragen konnte. Die alte Kathrin mußte, so sehr sie sich auch zierte, beim Abendessen neben mir sitzen und den Wein mit mir trinken, den ich mir selbst aus dem Keller geholt hatte.
Da ich weder Kraft noch Lust hatte, soviel umherzuklettern wie im vorigen Jahr und die alte Kathrin mich überdies mehr denn je in ihren Schutz nahm, fand die Tante nicht allzuviel Ursache zum Schelten. Und der Sepp erwies sich als der treuste, rücksichtsvollste Kamerad.
Für diese Anteilnahme an ihres Gatten Arbeiten, Sorgen, wie an den großen Zeitfragen und Weltbegebenheiten, geben die Briefe vor allem Zeugnis, die er während seiner Abwesenheit bei Gelegenheit von Reichstagen an sie schrieb. Insbesondere der letzte vom 24. September, „zuhanden Frauen Kathrin D. Lutherin zu Wittenberg.“ Gnade und Friede in Christo! Meine liebe Käthe!
Die gute Kathrin schüttelte nur nachsichtig lächelnd den Kopf, streichelte mir mit einem zärtlichen: »Ach die liebe Jugend« die heißen Wangen und ließ es sich nicht nehmen, mir die gewärmten Strümpfe und Schuhe selbst über die Füße zu ziehen. War das eine Wonne, allein zu sein! Über mein Tun und Lassen selbständig zu entscheiden!
Meine Tante vertrug nicht den geringsten Lärm. Man hatte mir das streng eingeschärft, aber ich wäre hier auch ohnedies ganz still gewesen. Nur im Stübchen bei der alten Kathrin, der Wirtschafterin, die mich schnell in ihr Herz schloß, durfte ich lachen und toben, und draußen bei allen den vielen Verwandten und Freunden fühlte ich mich aus dem Traumreich in die Welt zurückversetzt.
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