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Karolus aber liebte die Gesellschaft seiner Altersgenossen nicht sonderlich, er war ein Leser und Träumer und freute sich tagsüber auf den Abend, da er zu seinen Büchern zurückkehren konnte. Das wehrte ihm der Vater auch nicht, da Karolus im Geschäfte still und sicher seine Arbeit tat und bei den Kunden beliebt und geachtet war.

Die folgenden Tage verlebte Karolus in einem Märchen; die Stunden im Geschäfte zählten für ihn nicht, er verbrachte sie nur in Sehnsucht nach dem Mittag und den kurzen Stunden am Abend, wenn die letzten Gäste aus dem Gewölbe auf dem Altstädter Ring geschieden waren und Lalanda nur für ihn noch einmal aus ihrem Ruhezimmer hereingeschwommen kam.

Da richtete sich Lalanda vom Rande des Teiches auf, sie zog den Kopf Karolus’ nahe, ganz nahe an ihren Mund heran und fragte fast geheimnisvoll noch einmal: »Liebst du mich wahrhaftig, sehnst du dich nach mir? Schwöre mir, daß du mich liebst

Diese sind aber weggekommen unter dem großen König Karolus XII. von Schweden, als die Russen hier auf die Insel kamen und schlimm hauseten. Da haben die Kosaken auch die Kirche geplündert und das alles mitgenommen. So war der kleine Johann Dietrich aus einem armen Hirtenknaben ein reicher und vornehmer Herr geworden, weil er das Herz gehabt hatte, hinabzusteigen und sich die Schätze zu holen.

Denn hier in der Nähe muß ein großer, gewaltiger Dom stehen, mit mächtigen Glocken, das fühle ich, und um Mitternacht dröhnt der Boden hier von dem Klange ihrer sehnsüchtigen Träume. Dann steige ich aus dem Wasser und nehme mein Spiel zur Hand und singe. Ich möchte dann Euren Namen in meinem Liede haben!« O, das war der richtige Ton für Karolus!

Da Karolus sich umwandte, um aus dem Gewölbe zu treten, niedergeschlagen, weil er sich den Besuch bei seiner Meerkönigin schöner und poetischer gedacht hatte, da öffnete sich rasch die Tür im Hintergrunde, und, wie ein Schwan, kam Lalanda hereingeschwommen.

Da schallte ein höhnendes, entsetzliches Lachen aus dem Meere zu ihm hin, Lalanda hob sich noch einmal hoch aus den Wellen, dann sank sie ins Meer. Und nur einige Seerosen und Lilien schwammen hilflos und armselig auf den Wellen und bezeichneten die Stelle, an der Lalanda verschwunden war. Karolus erwachte aus seinem Traume, der Angstschweiß stand auf seiner Stirn.

Karolus folgte ihrem Auftrage, seine Finger zitterten, da er den Docht zurückschraubte, so seltsam, wie eine Beschwörung klangen die Worte Lalandas; wie Jaromir war ihm zumute, da Kleophas, der Zauberer vom Moore, ihn in seine Höhle lädt. Und es ward fast dunkel im Gemach. »Verschließe die Türbefahl sie. Er drehte den Schlüssel um, er versuchte, ob die Tür fest verschlossen sei.

Und Karolus trat langsam zu ihr hin, ach, er trat langsam zu ihr hin, denn das Herz hämmerte in seiner Brust und die Kehle war ihm wie zugeschnürt.

So war Karolus vierundzwanzig Jahre alt geworden und war ein gesitteter, stiller, bescheidener Jüngling, schlank, mit sanften, etwas schüchternen Augen, wie sie seine verstorbene Mutter gehabt hatte und aus denen eine empfindsame und träumerische Seele in die Welt schaute.