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Man hatte den beiden zwei Tage zu ihrem Geschäft ausgesetzt, am dritten ließ der Sultan seine Gemahlin rufen, und als sie erschienen war, schickte er in jene zwei Zimmer, um die beiden Kaftane und ihre Verfertiger holen zu lassen. Triumphierend trat Labakan ein und breitete seinen Kaftan vor den erstaunten Blicken des Sultans aus.

Und so wie das alles gekauft war, ging er mit der Fieberhast des Schöpfungsdranges an sein Werk. Das war aber keine geringe Aufgabe. Alle Abende holte er heimlich unter seinem Oberkleide den Kaftan, um diesen am Morgen auf die gleiche Weise an seinen Platz zurückzuschmuggeln. In die Stube des Oberrichters hatte er freien Zutritt; darum fiel es auch niemandem auf, daß er so oft kam und ging.

Ungarischer Pelz. »Jetzt könnten wir nach Hause gehenunterbrach Kriston die traurige Ruhe. »Wir warten den Beschluß des Sultans abmeinte der Oberrichter. Es mag Vesperzeit gewesen sein, als der Kaimakam des Sultans in Begleitung des Dolmetsch sie abholen kam. Er geleitete sie in einen Saal und übergab ihnen einen Kaftan, indem er durch den Mund des Dolmetsch sagte: »Das schickt Euch Se.

Andern Tags erschloß sich dem alten Schneider dank dem Schlüssel Czinnas der Eisenschrank im Stadthause: er besichtigte nochmals genau den Kaftan und ging sodann nach Szegedin, um bei den vornehmen türkischen Kaufherren, die dort lebten, alles Zubehör, so den feinen dunkelgrünen Sammet, die Schnüre und den Bärenpelz für das Futter einzukaufen.

Der Sultan ging selbst zu seinem Sohn und bat ihn, sich in die Grillen seiner Mutter zu schicken, die nun einmal durchaus einen Kaftan von seiner Hand zu sehen wünsche. Dem guten Labakan lachte das Herz vor Freude; wenn es nur an dem fehlt, dachte er bei sich, da soll die Frau Sultanin bald Freude an mir erleben.

Der alte Bursche schien aber kein Freund von solcher Beschäftigung und merkte kaum wie die Sachen standen, als er an zu hinken fing, und die rechte Hand vorn in seinen Kaftan legte er wollte sich an dem Morgen weh daran gethan haben, und konnte sie nicht gebrauchen.

Die Klügeren behaupteten, daß der Kaftan kein besonderes Wunder Gottes sei, sondern daß seine ganze Kraft darin bestehe, daß mit der Unterschrift des Sultans der Satz hineingestickt sei: »Gehorchet dem Träger des MantelsHerr Michael Lestyák selbst, der das weltberühmte Kleidungsstück fachmännisch betrachtete, meinte verächtlich: »Daran ist nichts Besonderes.

»Mehr nichterwiderte der Kaimakam mit großem Phlegma. »Der Sultan war Euch gut gesinnt, aber er mußte sein Wort einlösen. Ihr selbst habt es doch gewünscht.« »Könnte man nicht noch einmal zu ihm gelangen?« »Das geht nicht.« »Donnerwetter! Wir sind schön daran! Es wird zu Hause eine Freude geben.« »Wenn dem so istsagte der Oberrichter kalt, »dann fassen Sie diesen Kaftan an, Herr Kriston

Der Ráró lief wild gegen das Stadthaus, auf ihm saß niedergebunden der alte Lestyák mit dem Kaftan aber ohne Kopf. Aus dem Rumpfe tropfte das Blut. Das Pferd und der Kaftan waren mit Blut bedeckt. Neuntes Kapitel. Die Haare Poroßnokis standen zu Berge. »EntsetzlichDer Oberrichter fiel mit dem Gesichte auf den Tisch und schluchzte.

Und der Mann mit den zwei Herzen verließ den Saal mit sicheren, männlichen Schritten, wie wenn nichts geschehen wäre, dann ging er nach Hause, sperrte sich mit dem geköpften Leichnam ins Zimmer ein und redete stundenlang zu demselben: »Warum hast du das gethan, warum hast du es gethan? Schau, welch' Unglück du auf dich, auf mich und auf sie heraufbeschworen hast. Du warst kein schlechter Mensch, ich weiß es wohl .... Der Ehrgeiz war dein Henker. Man hat in dir dieses ungarische Ungeheuer erweckt. Aus Ehrgeiz hast du den Kaftan gemacht, aus Ehrgeiz hast du den unsrigen weggegeben. Du hast auch das arme Mädchen mit hineingerissen, wenn du nur dies nicht gethan hättest, ihr Herz war der Hebel. Du hast ihn gefunden. Alles zerfiel. Hier stehe ich gebrochen ... Ich konnte den Schatz nicht ermessen, welchen ich in jenem Mädchen besaß