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Aktualisiert: 14. Mai 2025


Der Konsul blätterte hin und her im Hefte. Er las, ganz hinten, die kleinen Geschichten seiner eigenen Kinder, wann Tom die Masern und Antonie die Gelbsucht gehabt und Christian die Windpocken überstanden hatte; er las von den verschiedenen Reisen nach Paris, der Schweiz und Marienbad, die er mit seiner Gattin unternommen, und schlug zurück bis zu den pergamentartigen, eingerissenen, gelbgesprenkelten Blättern, die der alte Johann Buddenbrook, der Vater des Vaters, mit blaßgrauer Tinte in weitläufigen Schnörkeln beschrieben hatte. Diese Aufzeichnungen begannen mit einer weitläufigen Genealogie, welche die Hauptlinie verfolgte. Wie am Ende des 16. Jahrhunderts ein Buddenbrook, der älteste, der bekannt, in Parchim gelebt, und sein Sohn zu Grabau Ratsherr geworden sei. Wie ein fernerer Buddenbrook, Gewandschneider seines Zeichens, zu Rostock geheiratet, »sich sehr gut gestanden« was unterstrichen war und eine ungemeine Menge von Kindern gezeugt habe, tote und lebendige, wie es gerade kam ... Wie wiederum einer, der schon Johan geheißen, als Kaufmann zu Rostock verblieben, und wie schließlich, am Ende und nach manchem Jahr, des Konsuls Großvater hierhergekommen sei und die Getreidefirma gegründet habe. Von diesem Vorfahren waren schon alle Daten bekannt: Wann er die Frieseln und wann die echten Blattern gehabt, war treu verzeichnet; wann er vom dritten Boden auf die Darre gestürzt und am Leben geblieben, obgleich eine Menge Balken im Wege gewesen seien, und wann er in ein hitzig Fieber mit Raserei verfallen, stand reinlich vermerkt. Und er hatte seinen Notizen manche gute Ermahnung an seine Nachkommen hinzugefügt, von denen, sorgfältig in hoher gotischer Schrift gemalt und umrahmt, der Satz hervorstach: »Mein Sohn, sey mit Lust bey den Geschäften am Tage, aber mache nur solche, daß wir bey Nacht ruhig schlafen könnenUnd dann war umständlich nachgewiesen, daß ihm die alte, zu Wittenberg gedruckte Bibel zugehöre, und daß sie auf seinen Erstgeborenen und wiederum auf dessen

»Er liegt hier so einsam, Johan Frederick, er sehnt sich gewiß nach einem Spiel Karten.« »Eine Sünde und Schande ist es, daß ein solcher Mann hier draußen liegen soll«, sagt der große Bärenjäger Anders Fuchs und setzt sich neben ihn. Aber der kleine Ruster, der Flötenspieler, dankt mit bewegter Stimme, während die Tränen fleißig aus seinen kleinen roten Augen tropfen.

Nie aber habe ich Treffbube einen Bewohner des Grabes zu Gast einladen sehen. »Johan Frederick hat gewonnensagt der Oberst stolz. »Wußte ich es doch. Ich habe ihn spielen gelehrt. Ja, jetzt sind wir tot, wir alle drei, und er ist der einzige, der lebtDamit sammelt er die Karten zusammen, erhebt sich und kehrt, von den andern gefolgt, nach Ekeby zurück.

Sie hatte recht, der Tag war nicht mit Stillschweigen zu übergehen. Nicht lange, so tauchte in den »Anzeigen« eine vorbereitende Notiz auf, die eine ausführliche Rekapitulation der Geschichte des altangesehenen Handelshauses für den Festtag selbst in Aussicht stellte und es hätte ihrer kaum bedurft, um die wohllöbliche Kaufmannschaft aufmerksam zu machen. Was aber die Familie betraf, so war Justus Kröger der erste, der am Donnerstag das Bevorstehende zur Sprache brachte, und Frau Permaneder sorgte dafür, daß, war das Dessert abgetragen, die ehrwürdige Ledermappe mit den Familiendokumenten feierlich aufgelegt ward, und daß man als Vorfeier sich mit den Daten, die aus dem Leben des seligen Johan Buddenbrook, Hannos Ur-Ur-Großvater, des Gründers der Firma, bekannt waren, eingehend beschäftigte. Wann er die Frieseln und wann die echten Blattern gehabt, wann er vom dritten Boden auf die Darre gestürzt und wann in ein hitzig Fieber mit Raserei verfallen, verlas sie mit einem religiösen Ernste. Sie konnte sich nicht genug tun, sie griff zurück bis ins 16. Jahrhundert zu dem ältesten Buddenbrook, der bekannt, zu dem, der zu Grabau Ratsherr gewesen und zu dem Gewandschneider in Rostock, der sich »sehr gut gestanden« was unterstrichen war und so außerordentlich viele lebendige und tote Kinder gehabt ... »Was für ein prächtiger Menschrief sie aus und machte sich daran, alte vergilbte und eingerissene Briefe und Festpoeme vorzutragen

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