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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Von wem ist der Tabak, Jeremias?« »Von Köhler's Chagra,« sagte der Angeredete, indem er sich von dem Tische ebenfalls eine Cigarre nahm und sie abbiß »er hat aber gesagt, er gäb' ihn für den Preis nicht anders, als um »baar Geld lacht« die landesübliche Münzsorte.« »Ich denke, daß ihm sein Geld bei uns sicher ist,« sagte die Frau Gräfin, ärgerlich den Kopf zurückwerfend.
»Der Jeremias?« wiederholte Oskar, der nur immer noch verwirrter wurde. »Und Du hast keine Ahnung, wer der Fremde ist?« »Er sagte mir, er heiße von Pulteleben.« »Und woher?«
»Jeremias, zu Befehl,« sagte dieses würdige Individuum in steifer Haltung und warf einen etwas unruhigen Blick auf Oskar hinüber, von dem er nicht wußte, wie er das Urtheil über die Wirthschaft aufnehmen würde.
Jeremias pfiff blos leise vor sich hin, schob beide Hände in die Taschen und verließ, seinen Hut noch immer unter den Arm geklemmt, das Zimmer, kehrte aber augenblicklich wieder zurück und meldete: »'s ist ein fremder Herr draußen, der den Herrn Director zu sehen wünscht,« und dabei überreichte er Sarno eine Karte, auf der nur die Worte standen: Ferdinand von Reitschen.
»Ne, so mein' ich's nicht,« sagte Jeremias, »ob noch sonst etwas bei den sechs Milreis wäre, wie Schnaps, Frühstück, Trinkgeld oder dergleichen.« »Wenn Du Dich gut hältst, gewiß,« sagte der junge Graf. Jeremias schob beide Hände, so tief er sie bekommen konnte, in seine Hosentaschen und spitzte den Mund, als ob er ein Liedchen pfeifen wolle.
Du hast Recht, Jeremias. Sag' nur der Kathrine, daß wir den Augenblick hinauf kommen. Ist der fremde Herr schon da?« »Eben angekommen. Er sitzt oben in der Stube.« »Gut also melde nur daß wir gleich kommen, und halt spring hinüber zum Doctor Ich lasse ihm sagen, augenblicklich hierher zu kommen. Verstanden?«
»Das weiß Gott ich kenne ihn nicht, und der Jeremias aber zum Henker noch einmal, was zerbrechen wir uns den Kopf ganz unnöthiger Weise; wir werden doch wahrhaftig den fremden Herrn, der sich so #sans façon# bei uns einquartiert hat, fragen dürfen wo er herkommt und was er will!« Und mit den Worten schoß er auch ohne Weiteres zur Thür hinaus und wollte eben die Treppe hinauf, als er unten Jeremias in den Vorsaal treten sah.
»Aber weshalb, zum Henker, schicken Sie da nicht den Jeremias?« rief Oskar mit gerunzelter Stirn »glauben Sie, daß ich Ihren Laufburschen machen soll?« »Mein lieber Baron,« sagte die Frau Gräfin, »Oskar hat da wirklich Recht. Ich sehe auch nicht ein, weshalb das Jeremias nicht eben so gut besorgen kann.«
Unten im Hause war der geheimnißvolle Musiker indessen auch nicht unbeachtet geblieben. Oskar, der noch bis Dunkelwerden seinen neuen »Sclaven« wie er Jeremias nannte angelernt hatte sein Pferd zu behandeln, lag unten in der Stube auf dem Sopha lang ausgestreckt, und pfiff, zum
Jeremias war übrigens nicht der Mann, etwas Begonnenes halb zu thun; ohne deshalb weiter bei der Besitzerin des Hauses anzufragen, ging er in Oskar's Zimmer, wo er zwei Tische wußte, nahm einen davon und trug ihn hinauf.
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