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Aktualisiert: 9. Juni 2025


Der Genius in ihrer Brust rief sie an, jetzt, da der andre, da Lamm gekommen war, um sein Recht zu fordern. Sie erinnerte sich der Rolle, die ihr Ingbert beim Abschied übergeben hatte. Sie hatte sie zu Hause aufbewahrt, es drängte sie hin wie zu einem Menschen. Als sie die Rolle in der Hand hielt, sah sie, daß auf dem Bande, an dem das Siegel befestigt war, Worte geschrieben standen.

Seltsam, die Tränen rührten Olivia nicht, ruhig forschte sie Marianne aus und erfuhr, daß Ingbert schon seit Wochen in die Stadt zurückgekehrt war und in seinem Atelier fast ohne Pflege krank lag. »Ja, hast du ihn denn nicht besuchtfragte Olivia mit großen Augen. »Wie soll ich denn? Wie kann ich ihn denn besuchenerwiderte Marianne, und um ihren Mund zuckte es hilflos.

Lamm nahm ihren Kopf zwischen die Hände und küßte sie auf die Stirn. »Was hätte es dann mit Georg Ingbert auf sichfragte er. »Warum diese Reise? Was suchst du bei ihm? Was ist dir sein Leben oder sein Tod, dir, – die durch das Sterben der Menschen geht wie durch einen Garten im November?« »Das kann ich dir nicht sagenerwiderte Olivia, »ich muß es eben tun

Sie begleitete Ingbert und Marianne auf ihren Spaziergängen und ermunterte Eduard, mitzugehen, um jenen die Gelegenheit zu verschaffen, miteinander zu sprechen. In einem benachbarten Ort wohnte Anita Gröger, Eduards Geliebte, und er bat Olivia, sie möge die Frau kennen lernen. Sie ließ sich zu ihr führen, und er merkte ihr an, daß ihr die Frau nicht gefiel.

Robert Lamm saß mit Frau Khuenbeck am Tisch und überlas einige Urkunden, da traten Ingbert und Ferdinand und ein Freund des letzteren mit Lärm und Lachen ins Zimmer. Der eine war als Vagabund, der andere als Indianer, der dritte als italienischer Fischer gekleidet. Frau Khuenbeck erhob sich, heiter überrascht, Olivia stand lächelnd auf der Schwelle.

Ihr Puls schlug matter; unwillkürlich schaute sie sich um, ob Ingbert nicht hinter ihr stehe und sie ihn fragen könne. Nichts erschien ihr jetzt so wichtig als ihn zu fragen. Voller Unruhe kehrte sie ins Spital zurück. Da meldete man ihr, daß im Sprechzimmer ein Offizier auf sie warte.

Sie hatte ihm mehrere Male geschrieben, ehe er sich entschloß, zu kommen. Sein Besuch fiel auf einen Tag im Fasching; Ferdinand und Ingbert hatten sich verabredet, zusammen auf einen Maskenball zu gehen, auch Olivia war von mehreren Bekannten zur Teilnahme aufgefordert worden, hatte sich aber geweigert.

Es dürfe niemand zu ihm, sagte die Frau, er liege im Fieber. Sie fragte, welcher Arzt ihn behandle; die Frau erwiderte, er wolle keinen Arzt. Da bat Olivia ihren Hausarzt, daß er ihn besuche, und dieser beschwichtigte ihre Sorge. Auch ihren Bruder Ferdinand schickte sie hin und war froh, zu bemerken, daß er an Ingbert Gefallen fand.

Eduard suchte bei jedem Anlaß Olivias Nähe, Ingbert und Olivia trieben wie durch eine unwiderstehliche Strömung einander im verborgenen zu; Marianne begann endlich zu ahnen und litt still, und Anita Gröger war der ruhlose Geist, der bisweilen verdüsternd durch die herzlich bewegte Kleinwelt zog. Stiegen auch Schatten empor, für Olivia war alles noch ein Spiel.

Sie las: Zu öffnen von Olivia, wenn sie einmal spüren kann, was sie mir war. Zaghaft streifte sie das Band herunter und öffnete die Rolle. Es kam eines der Porträts zum Vorschein, das Ingbert nach seiner Krankheit von ihr angefertigt hatte.

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