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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Arthur, der neuerdings ein Glas in dem linken Auge trug, ließ es, ohne es mit der Hand zu berühren, mit ausdrucksloser Miene fallen, und sagte ohne jegliche Erregung: „Ich wundere mich, offen gestanden, verehrte Gnädige, daß Sie grade diese Frage an mich richten. Ich habe doch Ileisa auseinandergesetzt, was mich zu meinem Entschluß veranlaßt.

Und Knoops und Ileisa von Oderbruch?“ hatte Klamm hingeworfen. „Ah, bah, mein Freund! Was hast du auf die Rücksichten zu üben! Sie nahmen dich auf, und du warst ihnen überaus nützlich! Dann gaben sie dir den Laufpaß. Also ignoriere sie fortan. Zudem gehören sie ja gar nicht zur Gesellschaft, kommen also nicht in Betracht.

Ileisa legte eine starke Befangenheit, aber auch eine auffallende Unpersönlichkeit in ihrem Wesen an den Tag. Sie sah sich wiederholt scheu um, ob man sie auch beobachte, und betonte zu Klamms Enttäuschung, daß sie nur ihr Wort nicht habe brechen wollen, daß sie sich eigentlich anders entschlossen habe.

Und nach diesen Mitteilungen geschah auch das, wovor Klamm schon gefürchtet hatte, vor dem er zitterte: Als er einen versteckteren Weg mit Ileisa beschritt und nun an das letzte Gespräch auf dem Knoopschen Ball anknüpfte, als er weich und eindringlich auf sie einsprach, lösten sich schwere, langsam niedertropfende Thränen aus ihren Augen, die zwar auch ihm, aber ebensosehr ihrer Enttäuschung zu gelten schienen.

So begründete er seine Verspätung, küßte Frau Knoop die Hand, begrüßte Margarete mit warmherziger Vertraulichkeit, und warf einen forschenden Blick zu Ileisa hinüber, die sich nicht weitab mit einem Offizier unterhielt.

Als eben Margarete noch weiter lesen wollte, vernahm sie nebenan Geräusch von Schritten, scheuchte infolgedessen hastig empor, warf sich eilig in einen Sessel, der in einem nach dem Garten schauenden Erkerausbau stand, und griff nach einem, auf einem kleinen Tisch liegenden Buch. Im nächsten Moment stand Ileisa vor ihr. Aber ein Schreck ergriff Margarete, als sie Ileisa anblickte.

Eben sollte ein Kotillon getanzt werden, den Herr von Klamm einen anwesenden Offizier deshalb zu leiten gebeten hatte, weil er dessen Ehrgeiz: in der Gesellschaft bei solchen Gelegenheiten eine Hauptrolle zu spielen, Rechnung tragen wollte. Aber er hatte auch die Absicht, dadurch Zeit und Gelegenheit zu finden, sich mit Ileisa zu beschäftigen.

So hatte er geschlossen, ohne Ileisa zu Wort kommen zu lassen und war, nachdem er stumm und verbissen mit ihr das Mittagessen eingenommen, zur Stadt gefahren. „Sie möge nicht auf ihn warten! Es werde spät werden. Er habe Geschäfte!“ Mit dieser Erklärung war er gegangen und hatte auch ihr kaum einen Gruß gegönnt.

Klamm hatte nichts erwidert, und die junge Frau war gesenkten Hauptes neben ihm hergeschritten. Nun aber blieb Klamm stehen, sah sich um, ob er mit Ileisa allein sei, und sagte: „Erinnern Sie sich noch, daß wir schon einmal so neben einander hergingen, gnädige Frau? Sie entwichen mir damals rasch.

Nach diesen Worten entfernte sich Arthur mit eiliger Beflissenheit. Ileisa aber ging mit langsamen, schweren Schritten in ihr Zimmer und ließ sich dort in einen Stuhl fallen.

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