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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Und Ileisa erwiderte weich gestimmt: „Du sprichst gut und weise, und ich will deinen Rat zu befolgen suchen, meine liebe Margarete. Aber wenn es mir nicht gelingt, auf Arthur einzuwirken, vergiß nicht, daß man eigentlich doch nur lehren kann, wenn man etwas zu sagen hat. Ich aber habe die Zuneigung, die ich für ihn empfand, so gut wie verloren.
„Ich will das nur erwähnen, damit Sie nicht unter dem Eindruck stehen, meine Gnädige, daß Ileisa lediglich die Eigenschaften eines Engels besitzt. Wir sind eben alle Menschen und haben unsere Tugenden und begreiflichen Schwächen.“ „Ich möchte darauf erwidern,“ entgegnete Fräulein von Oderkranz, „daß das unausgefüllte Herz naturgemäß nach Ersatz sucht.
Und endlich: Ileisa hatte während ihres Aufenthaltes im Knoopschen Hause bewiesen, wie sehr sie sich zu fügen wußte. So erhielt er eine Frau, die immer des Spruches eingedenk sein werde, daß sich die Frau dem Manne unterzuordnen habe.
In einem alten Berliner Hause in der Kronenstraße, drei Treppen hoch, zog einige Tage später, um die Zeit zwischen Mittag und Spätnachmittag Ileisa von Oderbruch an der nach früherer Sitte durch eine Messingstange in Bewegung zu setzenden Klingel.
Neun Monate waren nach diesen Ereignissen vergangen. Ileisa hatte geheiratet, mit Arthur eine Hochzeitsreise gemacht, war zurückgekehrt und nun bereits gewohnt worden, daß sie ihr Mann abends häufig allein ließ. Gegenwärtig waren die alten Knoops nicht in Berlin.
„Ich that nichts, denn ich konnte nichts thun, Margarete,“ entgegnen Ileisa. „Sie war ja schon fort, als alle die Feuer, die sich in mir entzündet hatten, losbrechen und sie versengen wollten.
Aber dann wählte er doch einen anderen Weg, den, zu dem ihn bei Fräulein von Wiedenfuhrt die Umstände getrieben, den er auch Ileisa vorgeschlagen hatte.
So angeredet, löste sich Ileisa aus ihrer Agonie, erhob das Haupt, und sagte in einem bitteren Ton: „Ja, du hast recht. Du nanntest dich selbst einen Egoisten, und du gabst eben wieder in einer Weise davon Zeugnis, wie wohl sonst kaum ein anderer Mensch es über sich gewinnen würde, Arthur.
Im übrigen hatte er sich auch schon nach einer neuen Thätigkeit umgesehen. Sein Vater hatte sich bereit erklärt, ihm und Ileisa den Zinsgenuß einer Million Mark zu überweisen; eine gleiche Rate sollte Margarete bei ihrer Hochzeit werden. Den Rest wollten die Alten für sich verwenden. Kapital wollte Herr Friedrich Knoop nicht hergeben.
Ja, als sie das alles vor sich sah, in seiner noch prangenden Schönheit und Fülle, übergossen von goldenem Sonnenlicht, und in solchem stillen Erdfrieden, erfaßte sie gar wieder eine starke Zuversicht. Sie hoffte, ihren Vater beeinflussen zu können. Sie sah die alten Zeiten zurückkehren, und sie nahm sich vor, auf Ileisa einzuwirken damit sie ihres Mannes Herr werde.
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