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Und indem er die Stimme dämpfte, dasselbe in einem weichen Tone wiederholte, sich zu ihr drängte mit seinem Ich: „Nicht wahr, Fräulein Ileisa?“ Abermals vernahm er ein festes Ja und fühlte, als er nach ihrer Hand tastete, einen Gegendruck, der ihm das Blut durch die Adern jagte.

Er sah nur nach einer geraumen Weile Theodor Knoop aus dem Hause treten und die Straße hinabschreiten. Klamm und Ileisa, die sich an einer von ihnen schriftlich vereinbarten Stelle in der Bellevuestraße getroffen hatten, wanderten durch den Tiergarten und nahmen die Richtung nach Charlottenburg. Anfänglich stockte das Gespräch.

Noch eins: Gestern abend traf ich zu meiner Ueberraschung im Hotel du Nord Frau von Klamm, die denselben Weg nimmt. Wir fahren zusammen! Dies unter uns. Und nun Addio! Ich grüße Dich. Arthur.“ Herr von Knoop nickte nur und gab Ileisa das Schreiben ohne Bemerkung zurück. Was er dachte, behielt er für sich; im übrigen wunderte er sich über nichts mehr. Wieder war eine längere Zeit verstrichen.

Ileisa gegenüber hatte er sich von seinen bisher zurückgedrängten Gefühlen fortreißen lassen. Nun kam ihm Margarete in solcher Weise entgegen!

Inzwischen hatte Fräulein von Oderkranz an Ileisa einen Brief gerichtet, in dem sie ihrer Verwunderung und ihrer Enttäuschung Ausdruck verliehen, daß sie so lange nicht bei ihr gewesen sei. Sie sehne sich nicht nur nach einem Wiedersehen, sondern müsse auch noch eine besondere Angelegenheit mit ihr besprechen.

Fräulein von Oderkranz schaute auf, und auf den knochigen Backen erschien das Rot freudiger Erregung, als Ileisa in einem äußerst geschmackvollen, neuen Radkostüm in dunkelblauem Stoff zu ihr ins Zimmer trat. „Reizend siehst du aus, mein süßes Kind! Wohl ein Geschenk von Arthur?“ warf sie belebt hin. „Ja, Tante! Aber nicht nur das!

Daß du für Ileisa materiell eintreten wirst, nehme ich dagegen an. Ich habe sie mit eurer Genehmigung geheiratet, und es war nicht nur eine stillschweigende Voraussetzung, daß mir von dir eine Jahresrente überwiesen würde, sondern sie ist mir von dir ohne mein Ansuchen gewährt worden. Ich hätte mich sonst natürlich noch nicht verheiratet.

Es beherrsche sie seit Tagen ein Gefühl von Sorge und Angst, dessen sie nicht Herr werden könne. Vielleicht sei's nur körperlich, aber nicht minder unerträglich. Sie möge sie beruhigen und sobald wie möglich kommen. Ileisa ließ das Schreiben aus der Hand fallen und starrte

Nein, Tante!“ stieß Ileisa heraus. „Aber wahrlich! Man darf sich bei meinem Manne über nichts wundern!“ Und durch diese Mitteilung innerlich noch mehr gereizt und zum Reden gedrängt, hielt auch Ileisa nunmehr mit ihren Eröffnungen nicht mehr zurück. Sie erklärte rückhaltlos, was vor sich gegangen war, und nur bezüglich Klamms legte sie sich noch Reserve auf.

Auch beunruhigte sie der Gedanke, daß sie Klamm begegnen könne. Sie fertigte deshalb die Frau mit einigen Worten ab und schlug einen Seitenpfad ein. Aber nachdem sie kaum fünfzig Schritt gegangen war, kam Klamm ihr entgegen. Er schritt nachdenklich einher und sah Ileisa erst, als sie eben in den Nebenweg einbiegen wollte. Beide waren verwirrt, fast bestürzt.