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Verdien' ich, dass du mich, im Augenblick, Da ich erwünschte Nachricht bringe, fliehst? Vernimm nur erst, was ich zu sagen habe! Hofmeisterin. Wohin es deutet, fühl' ich nur zu sehr. O lass mein Auge vom bekannten Blick, Mein Ohr sich von bekannter Stimme wenden! Entfliehen lass mich der Gewalt, die, sonst Durch Lieb' und Freundschaft wirksam, fürchterlich Wie ein Gespenst mir nun zur Seite steht.

Wobei Noch manche Rente gar bequem vergönnt, Durch Sparsamkeit ein sichres Glück zu steigern. Hofmeisterin. In trübe Wolken hüllt sich jenes Bild, So heiter du es malst, vor meinen Augen. Nicht wünschenswert, abscheulich naht sich mir Der Gott der Welt im Überfluss heran. Was für ein Opfer fordert er? Das Glück Des holden Zöglings müsst' ich morden helfen!

Hofmeisterin. Doch die Partei, die seinen Groll bestärkt, Auf ewig steht sie deinem Wunsch entgegen. Eugenie. Wenn sie bisher mein Glück zu hindern suchte, Tritt nun Entscheidung unaufhaltsam ein, Und ins Geschehne fügt sich jedermann. Hofmeisterin. Das, was du hoffest, noch ist's nicht geschehn. Eugenie. Doch als vollendet kann ich's wohl betrachten. Was liegt im langen Kästchen, obenan?

O! Vielleicht Erscheint, was ihr im Augenblick verschmäht, Euch blad ein sehnsuchtswertes, fernes Bild. Soll ein Lebewohl Behend auf ewig unsre Trennung siegeln? Hofmeisterin. Der Unterredung Inhalt, ahn' ich ihn? Gerichtsrat. Zum ew'gen Bunde siehst du mich bereit. Und wie erkennst du solch ein groß Erbieten? Eugenie. Mit höchst gerührten Herzens reinstem Dank. Hofmeisterin.

Lass dich überreden! Lass dich erweichen! Schiffe mich nicht ein! Hofmeisterin. Du lenkest nun, was uns begegnen soll, Du hast zu wählen! Ich gehorche nur Der starken Hand, sie stößt mich vor sich hin. Eugenie. Und nennst du Wahl, wenn Unvermeidliches Unmöglichem sich gegenüberstellt? Hofmeisterin. Der Bund ist möglich, wie der Bann vermeidlich. Eugenie. Unmöglich ist, was Edle nicht vermögen.

Wenn du mich hören willst, vertrau' ich mehr. Hofmeisterin. Auch ich vermöchte manches zu erklären. Gouverneur. Dass uns mit Fabeln oft ein Fremder täuscht, Muss auch der Wahrheit schaden, wenn wir sie In abenteuerlicher Hülle sehn. Eugenie. Misstraust du mir, so bin ich ohne Hilfe. Gouverneur. Und traut' ich auch, ist doch zu helfen schwer. Eugenie. Nur zu den Meinen sende mich zurück.

Nun lebe wohl! Hofmeisterin. Auf düstern Wegen wirkt ihr tückisch fort Und wähnet, euren Vorteil klar zu sehen. Habt ihr denn jeder Ahnung euch verschlossen, Dass über Schuld und Unschuld, Licht verbreitend, Ein rettend, rächend Wesen göttlich schwebt? Sekretär. Wer wagt, ein Herrschendes zu leugnen, das Sich vorbehält, den Ausgang unsrer Taten Nach seinem einz'gen Willen zu bestimmen?

Doch wer hat sich zu seinem hohen Rat Gesellen dürfen? Wer Gesetz und Regel, Wonach es ordnend spricht, erkennen mögen? Verstand empfingen wir, uns mündig selbst Im ird'schen Element zurecht zu finden, Und was uns nützt, ist unser höchstes Recht. Hofmeisterin. Und so verleugnet ihr das Göttlichste, Wenn euch des Herzens Winke nichts bedeuten.

Welch köstliches Gewand entwickelt sich, Indem ich's nur berühre, meinem Blick. Und diese Spiegel! Fordern sie nicht gleich, Das Mädchen und den Schmuck vereint zu schildern? Hofmeisterin. Kreusas tödliches Gewand entfaltet, So scheint es mir, sich unter meiner Hand. Eugenie. Wie schwebt ein solcher Trübsinn dir ums Haupt? Denk' an beglückter Bräute frohes Fest. Komm!

Anheim gegeben ward ein edles Kind, Auf Tod und Leben sag' ich wohl zu viel? Anheim gegeben deiner Willkür. Jeder, Sei er Beamter, Kriegsmann, Bürger, alle Sind angewiesen, dich zu schützen, sie Nach deines Worts Gesetzen zu behandeln. Hofmeisterin.