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Gar manchen Schatz bewahrt von Jugend auf Ein edles, gutes Herz und bildet ihn Nur immer schöner, liebenswürd'ger aus Zur holden Gottheit des geheimen Tempels; Doch wenn das Mächtige, das uns regiert, Ein großes Opfer heischt, wir bringen's doch Mit blutendem Gefühl der Not zuletzt. Zwei Welten sind es, meine Liebe, die, Gewaltsam sich bekämpfend, uns bedrängen, Hofmeisterin.

Auch diesem Gold ist, mit Geschmack und Wahl, Der Blumen Schmelz metallisch aufgebrämt. Und tret' ich so nicht schön umgeben auf? Hofmeisterin. Doch wird von Kennern mehr die Schönheit selbst In ihrer eignen Herrlichkeit verehrt. Eugenie. Das einfach Schöne soll der Kenner schätzen; Verziertes aber spricht der Menge zu. Nun leihe mir der Perlen sanftes Licht, Auch der Juwelen leuchtende Gewalt.

Er widerspricht der Fordrung der Natur, Der Stimme des Gesetzes, der Vernunft, Und spendet an den Zufall seine Gaben. Genug besitzen hieße darben. Alles Bedürfte man! Unendlicher Verschwendung Sind ungemessne Güter wünschenswert. Hier denke nicht zu raten, nicht zu mildern; Kannst du mit uns nicht wirken, gib uns auf! Hofmeisterin. Und was denn wirken?

Du weißt, wie hoch mein Vater sich erfreut, Wenn unerwartet ihm ein klein Gedicht Entgegenkommt, wie mir's der Muse Gunst Bei manchem Anlass willig schenken mag. Verlass mich! Eben schwebt mir's heiter vor, Ich muss es haschen, sonst entschwindet's mir. Hofmeisterin. Wann soll wie sonst vertrauter Stunden Reihe Mit reichlichen Gesprächen uns erquicken?

O dass sich dieser Saal erweiterte Zum Raum des Glanzes, wo der König thront! Dass reicher Teppich unten, oben sich Der goldnen Decke Wölbung breitete! Dass hier im Kreise vor der Majestät Demütig stolz die Großen, angelacht Von dieser Sonne, herrlich leuchteten! Ich unter diesen Ausgezeichnete! O lass mir dieser Wonne Vorgefühl, Wenn aller Augen mich zum Ziel erlesen! Hofmeisterin.

Hofmeisterin. Für diesen biedern Mann vermagst du viel. Eugenie. In bessre Lagen führe mich zurück; Und sein Erbieten lohn' ich grenzenlos. Hofmeisterin. Ihm lohne gleich, was ihn allein belohnt: Zu hohen Stufen heb' ihn deine Hand!

Entfernte sie unwillig den Gedanken? Hofmeisterin. Noch war das alte Glück ihr allzu nah. Gerichtsrat. Die schönen Bilder, werden sie entweichen? Hofmeisterin. Das hohe Meer hat sie hinweggeschreckt. Gerichtsrat. Sie fürchtet, sich vom Vaterland zu trennen?

Ich schelte nicht das Werkzeug, rechte kaum Mit jenen Mächten, die sich solche Handlung Erlauben können. Leider sind auch sie Gebunden und gedrängt. Sie wirken selten Aus freier Überzeugung. Sorge, Furcht Vor größerm Übel nötiget Regenten Die nützlich ungerechten Taten ab. Vollbringe, was du musst, entferne dich Aus meiner Enge rein gezognem Kreis. Hofmeisterin. Den eben such' ich auf!

Man stelle sich an seinen Platz und richte. Hofmeisterin. Und ist er nicht schon jetzt ein reicher Fürst? Und wird er's nicht durch seines Vaters Tod Zum Übermaß? Wie wär' ein Teil der Güter So köstlich angelegt, wenn er dafür Die holde Schwester zu gewinnen wüsste! Sekretär. Willkürlich handeln ist des Reichen Glück!

Des Unerfahrnen hoher, freier Mut Verliert sich leicht in Feigheit und Verzweiflung, Wenn sich die Not ihm gegenüberstellt. Was wir gesonnen, führe du es aus! Klein wird das Übel werden, groß das Glück. Hofmeisterin. So gebt mir Zeit, zu prüfen und zu wählen! Sekretär. Der Augenblick des Handelns drängt uns schon.