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Aktualisiert: 8. Juni 2025
Gesunkene Hoffnung auf altes Glück stieg auch in Frau von Tressen empor, sie glaubte, weil sie hoffte, und nicht minder fanden Herr von Tressen und Hederich ihre Voraussetzungen erfüllt. Der Tag und die kommende Woche verliefen denn auch in ungestörter Harmonie.
Unsere Frau Theonie und gewisse andere Personen haben uns ausgestochen! Freilich, das ist begreiflich, ich muß es zugestehen!“ schloß sie mit liebenswürdiger Neckerei, halb Hederich, halb Carin mit ihren Blicken streifend. Über Carins Gesicht flog ein Lächeln.
„Ich lege gewiß nichts falsch aus, Herr Hederich. Im Gegenteil! Und es beunruhigt mich, daß ich durch Beipflichtung Ihrer eigenen Voraussetzung schon früher den Abschiedskummer in Ihnen wach gerufen habe, als es nötig war. Übrigens einen Mann, wie Sie, wird man überall mit offenen Armen aufnehmen.
Bei Carins Erwähnung machte Hederich sehr eigentümliche Augen, so viel Zärtliches drückte sich in seinen Mienen aus, daß Frau von Tressen überrascht ihren Blick auf ihm ruhen ließ. Dann aber hellte es sich in ihr auf. Nicht der Pastorin galten am Ende seine vielen Besuche, sondern Carin!
Hederich fürchtete, das Mädchen, das er nun einmal liebte, zu verlieren. Sie würde sich eine andere Stellung suchen müssen, und er sie nicht mehr sehen; und Carin beschäftigte nicht minder der Gedanke, daß nun wohl ihre Tage auf Falsterhof gezählt seien. Die Pastorin hatte in ihrer Freude keine Ruhe und mußte gleich etwas thun.
Zwischen Theonie und Tressens hatte sich aus naheliegenden Gründen ein freundschaftlicher Verkehr entwickelt, und die Neigung, sich häufiger zu begegnen, war dadurch verstärkt worden, daß Hederich, der bei Theonie viel aus- und einging, ein für die Herbeiführung einer Annäherung erprobtes Mittel fleißig zur Anwendung brachte.
Zwischen den beiden Familien Höppner und Hederich fand ein sehr lebhafter und inniger Verkehr statt; der Pastor und Carins Mann fanden sich als Gemütsmenschen zusammen, und die beiden Frauen begegneten sich durch die Gemeinsamkeit ihrer Lebensanschauung. Sie waren dem Guten ehrliche Freunde und dem Schlechten energische Gegner.
Frau von Tressen suchte ihm durch erhöhte Liebenswürdigkeit seine Verlegenheit zu nehmen, setzte sich und kam gleich auf die Sache. Sie teilte Hederich im Vertrauen mit, daß die Zukunft ihr große Sorge mache, und daß sie das Bedürfnis habe, sich gegen ihn darüber auszusprechen.
Hederich bewohnte ein mit allem möglichen Krimskrams vollgepacktes, zur rechten Hand im Verwalterhause liegendes Parterrezimmer. Als Frau von Tressen bei ihm eintrat, saß er in dem sehr heißen Gemach in Hemdsärmeln und war mit der Prüfung von Gutsrechnungen beschäftigt.
„Na, was giebt's?“ rief Hederich die Thür öffnend. „Haben Sie eine Bestellung an mich, Peter?“ Der Diener nickte verlegen, dann trat er näher.
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