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Aktualisiert: 26. Oktober 2025


An dem traurigen Gesange, der sogleich angestimmt ward, erkannte er den Harfenspieler. Das Lied, das er sehr wohl verstehen konnte, enthielt den Trost eines Unglücklichen, der sich dem Wahnsinne ganz nahe fühlt. Leider hat Wilhelm davon nur die letzte Strophe behalten. An die Türen will ich schleichen, Still und sittsam will ich stehn, Fromme Hand wird Nahrung reichen, Und ich werde weitergehn.

Die uebrigen schwiegen, und der Abbe sprach: "Es entsteht nun die Frage, ob man den guten Marchese soll abreisen lassen, ohne ihm unser Geheimnis zu entdecken. Denn wer zweifelt wohl einen Augenblick daran, dass Augustin und unser Harfenspieler eine Person sei? Es ist zu ueberlegen, was wir tun, sowohl um des ungluecklichen Mannes als der Familie willen.

Ihren Mann fanden sie gleichfalls, da sie zu Tische kamen, bei sehr üblem Humor, und er fing schon an, ihn über Kleinigkeiten auszulassen, als der Wirt hereintrat und einen Harfenspieler anmeldete. "Sie werden", sagte er, "gewiß Vergnügen an der Musik und an den Gesängen dieses Mannes finden; es kann sich niemand, der ihn hört, enthalten, ihn zu bewundern und ihm etwas weniges mitzuteilen."

Serlo, der auf jede Spur eines aufkeimenden Talentes zu achten gewohnt war, suchte sie aufzumuntern; am meisten aber empfahl sie sich ihm durch einen sehr artigen, mannigfaltigen und manchmal selbst muntern Gesang, und auf ebendiesem Wege hatte sich der Harfenspieler seine Gunst erworben.

Wilhelm war nun auch voellig reisefertig, und man war um so mehr verlegen, dass keine Nachrichten von dem Arzt kommen wollten; man befuerchtete, dem armen Harfenspieler moechte ein Unglueck begegnet sein, zu ebender Zeit, als man hoffen konnte, ihn durchaus in einen bessern Zustand zu versetzen.

Nachdem unser Freund verbunden und angekleidet war, eilte der Chirurgus weg, eben als der Harfenspieler mit einer Anzahl Bauern heraufkam. Sie bereiteten eilig aus abgehauenen ästen und eingeflochtenem Reisig eine Trage, luden den Verwundeten darauf und brachten ihn unter Anführung eines reitenden Jägers, den die Herrschaft zurückgelassen hatte, sachte den Berg hinunter.

Indem man aufpackte und alles zubereitete, sagte Melina: "Es ist mir verdrießlich, daß wir wie Seiltänzer und Marktschreier reisen; ich wünschte, daß Mignon Weiberkleider anzöge und daß der Harfenspieler sich noch geschwinde den Bart scheren ließe." Mignon hielt sich fest an Wilhelm und sagte mit großer Lebhaftigkeit: "Ich bin ein Knabe: ich will kein Mädchen sein!"

Es betraf den Harfenspieler, von dessen Schicksalen Wilhelm naeher unterrichtet sein wollte. In diesem Zustande fand er weder bei Tag noch bei Nacht Ruhe der Seele oder des Koerpers. Wenn alles schlief, ging er in dem Hause hin und her. Die Gegenwart der alten, bekannten Kunstwerke zog ihn an und stiess ihn ab.

Taanach zündete in den Ecken des Gemaches vier eherne Dreifüße an, die mit kretischem Rosenharz und Paradieskörnern gefüllt waren. Dann rollte sie große babylonische Teppiche auf und hängte sie an Schnüren rings an den Wänden auf. Salambo wollte von niemandem gesehen werden, selbst von den Mauern nicht. Der Harfenspieler hockte hinter der Tür. Der Knabe stand aufrecht daneben und hielt eine Schilfflöte an seinen Lippen. In der Ferne, halbverklungen, summte der Straßenlärm. Die Säulenhallen der Tempel warfen lange violette Schatten, und auf der andern Seite des Golfes verschwammen die Bergzüge, die Olivenhaine und die gelben, endlos sich hinwellenden Felder in bläulichem Dufte. Man hörte keinen Laut. Unsägliche Mattigkeit lastete in der Luft. Salambo kauerte am Rande des Wasserbeckens auf der Onyxstufe nieder, streifte ihre weiten

Hier bemerkte man erst, daß die Wunde aufgegangen war und stark geblutet hatte. Man mußte für einen neuen Verband sorgen. Der Kranke verfiel in ein Fieber, Philine wartete ihn treulich, und als die Müdigkeit sie übermeisterte, löste sie der Harfenspieler ab; Mignon war mit dem festen Vorsatz zu wachen in einer Ecke eingeschlafen.

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